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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Zombies die Menschheit wenn überhaupt, dann bereits 2014 ausgelöscht hätten, als sie zum ersten Mal auftauchten. Ich glaube, wenn an diesem Punkt irgendetwas die Menschheit vernichtet, dann wird es die Menschheit selbst sein.
    Nun, wo meine Blogbeiträge geschrieben waren, Alaric bei der Arbeit war und Becks und Maggie sich mit Kelly zurückgezogen hatten, wusste ich nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Schließlich setzte ich mich einfach mit meiner Cola an den Küchentisch und wartete darauf, dass etwas geschehen würde. Etwa fünfzehn Minuten später wurde meine Geduld belohnt, und es geschah tatsächlich etwas.
    Schritte kamen die Treppe runter, und Becks erschien in der Küchentür, die Hände zu einer beschwichtigenden Geste gehoben. Kein besonders gutes Zeichen. »In Ordnung, Shaun, bevor du austickst, solltest du wissen, dass das die beste Möglichkeit war.«
    Ich hob eine Braue. »Du preist dein Produkt verdammt schlecht an. Was es auch ist, nach diesen Worten würde ich es niemals kaufen. Nur dass du’s weißt.«
    »Ich sag ja bloß: Tick nicht aus!« Sie trat ganz in die Küche und warf einen Blick über die Schulter zurück. »Komm schon, Kelly!«
    »Ich komme mir total bescheuert vor«, sagte Kelly. Sie kam in Sicht, dicht gefolgt von Maggie.
    Ich starrte sie an.
    Buffy hat mir und George eine Menge von ihrem Zeug hinterlassen, als sie gestorben ist. Ihre Eltern haben uns sogar noch was dazugegeben. Wir waren ihre besten Freunde, und sie wussten nicht, was sie sonst mit ihrer Sammlung von grellen Schmuckstücken und Hippiekleidern machen sollten. Dass ich kein Transvestit bin und George sich niemals mit solchem Zeug am Leib hätte blicken lassen, spielte keine Rolle: Sie waren trauernde Eltern, wir waren Buffys Freunde, also haben wir das ganze Zeug gekriegt. Nur hatten wir nicht besonders viel Platz in der Wohnung, und von der Vorstellung, Buffys Sachen einfach wegzuschmeißen, wurde mir ganz anders. Also hatten wir sie bei Maggie eingelagert.
    Ungewohnt nervös sah Becks mich an. Offenbar wartete sie auf mein Urteil. Ich schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter und sagte das Erste, was mir in den Sinn kam:
    »Puh! Das … sieht anders aus.«
    Kelly trug einen vielfarbigen Batikrock, eine weiße Bauernbluse und eine Flickenweste, auf die überall kleine Spiegel genäht waren. Wenn sie sich bewegte, blitzten die Spiegel, wenn auch nicht so farbenfroh wie das runde Dutzend Armbänder, die mit LED -Edelsteinen besetzt waren. Dazu passende »Edelsteine« befanden sich auch an ihren Sandalen, die ganz und gar unpraktisch aussahen. Ich wusste es besser. Buffy war eine Idealistin und in gewisser Weise auch dumm gewesen, aber sie hatte seit jeher gewusst, dass man immer gut vorbereitet sein musste, und sie hatte nicht ein einziges Paar Schuhe besessen, in dem man nicht rennen konnte.
    Himmel, wie ich sie vermisse , sagte George so leise, dass ich sie fast nicht verstehen konnte.
    »Ich auch«, murmelte ich ebenso leise.
    Georgette »Buffy« Meissonier war die ursprüngliche Leiterin des Fiktiven-Ressorts gewesen. Sie hat praktisch das gesamte Computernetzwerk von Nach dem Jüngsten Tag eingerichtet. Sie war eine der wenigen mir bekannten Personen, die George zuverlässig zum Lächeln bringen konnten. Sie war lieb und lustig und verdammt schlau, sie war ein totaler Computerfreak, und jedes Mal, wenn ihr Name fällt, muss ich mich selbst daran erinnern, dass sie nichts von dem, was sie getan hat, wirklich böse gemeint hat. Klar, sie hat Tates Leuten Zugang zu unserem System verschafft, und klar, deshalb sind eine Menge Leute gestorben, aber sie hat es nur gut gemeint.
    Buffy ist für ihre Taten gestorben. An manchen Tagen, wenn mir besonders wahnsinnig zumute ist, scheint mir das Strafe genug zu sein. Natürlich sind das auch die Tage, an denen ich mir einrede, dass George nicht tot ist, sondern nur – was weiß ich – irgendwie ungreifbar und stinksauer darüber. Aber meistens …
    … meistens geht es mir nicht ganz so schlecht.
    Maggie oder Becks – Maggie, vermutete ich – hatte Kelly den Großteil ihres Haars abgeschnitten und ihr nur ein paar wilde Stoppeln gelassen, die in alle Richtungen abstanden. Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich über den Anblick einer blonden Frau gewesen, denn genau so hatte George immer ihr Haar getragen – so kurz, dass Zombies sie nicht daran packen konnten, aber lang genug, damit sie es nicht ständig nachschneiden musste. Wenn Kelly braune Haare

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