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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderen bezahlen mussten.
    Er wog das Messer in der Hand. Mit Blanche würde er anfangen, und dann, sobald er das Mädchen in die Falle gelockt hatte, war Shannon an der Reihe. Shannon und die Übrigen. Er ließ den Blick über die gerahmten Fotos wandern, bis er an einem etwas größeren Bild von Shannon hängen blieb. Mit zusammengebissenen Zähnen betrachtete er das hinreißend schöne Gesicht.
    Unschuldig und sexy, süß und doch verführerisch.
    Und sündig wie die Hölle.
    Er zeichnete mit dem Finger ihren Haaransatz nach; in seinem Unterleib regte sich etwas, als er ihre grünen Augen sah, die Nase mit den zarten Sommersprossen, die dichten Locken widerspenstigen kastanienbraunen Haares. Ihre Haut war hell, der Blick lebhaft, das Lächeln schmal, als ob sie spürte, dass er sich im Schatten der Bäume verbarg und die Kamera auf ihr herzförmiges Gesicht gerichtet hatte.
    Der Hund, dieser räudige Köter, war von der anderen Seite des Waldes her aufgetaucht und hatte, als er Shannon erreichte, die Nase in die Luft gereckt, gezittert, geknurrt und ihn dadurch beinahe verraten. Shannon hatte dem Köter einen knappen Befehl zugerufen und einen Blick hinüber zum Wald geworfen.
    Doch inzwischen schlich er sich bereits davon. Schlüpfte geräuschlos zwischen Bäumen und Büschen hindurch, entfernte sich mit der Windrichtung von ihr. Er hatte seine Fotos. Mehr brauchte er nicht.
    Vorerst nicht.
    Weil der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen war.
    Aber jetzt …
    Das Feuer glühte hell, schien lebendig zu pulsieren und tauchte den kalten Raum in einen warmen, rosigen Schein. Noch einmal betrachtete er im Spiegel seinen perfekten Körper, dann drehte er sich um.
    Er blickte über die Schulter und knirschte mit den makellos weißen Zähnen, denn der Spiegel zeigte ihm jetzt seinen Rücken. Ein grausiger Anblick: die Haut, vernarbt und glänzend, sah aus, als sei sie geschmolzen.
    Er dachte an das Feuer.
    An die Qualen, die er durchlitten hatte, als es ihm buchstäblich das Fleisch von den Knochen brannte.
    Er würde es nie vergessen.
    Nicht, solange er auf diesem gottverlassenen Planeten noch atmete.
    Und diejenigen, die ihm das angetan hatten, würden bezahlen.
    Aus den Augenwinkeln sah er noch einmal das Foto von Shannon. Schön und wachsam, als ob sie wüsste, dass ihr Leben sich grundlegend ändern würde.
    Doch zunächst brauchte er den Köder.
    Um sich die Frau gefügig zu machen.
    Er lächelte vor sich hin. Was für ein Glück, dass die Tochter in Falls Crossing lebte, einer Kleinstadt in Oregon am Ufer des Columbia River.
    Er kannte den Ort gut, war selbst dort gewesen. Er hatte gewartet. Beobachtet.
    Es war Schicksal, dass die Tochter und die alte Frau, die sich Blanche nannte, einander kannten, dass sie am selben Ort lebten, dass er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte … oder vielmehr mit zwei Streichhölzern.
    Die Flammen im Kamin knisterten und fauchten.
    Wie dumm sie alle waren.
    Das Mädchen.
    Die alte Dame.
    Und Shannon.
    Alle fühlten sich sicher in ihrem Leben, mit ihren Geheimnissen, ihren Lügen.
    Wussten sie denn nicht, dass kein Mensch sicher war? Niemals?
    Wenn sie dumm genug waren, sich in Sicherheit zu wiegen, dann stand ihnen allen ein böses Erwachen bevor.
    Voller unbändiger Vorfreude schob er das Messer in die Scheide. Er hatte lange auf diese Gelegenheit gewartet. Hatte gelitten. Doch jetzt war er am Zug. An diesem Abend hatte er den Stein ins Rollen gebracht.
    Aber das war erst der Anfang.
    Er musste noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, ehe er sich auf den Weg machte.
    Nimm dich in acht, dachte er mit einem boshaften Lächeln, zückte noch einmal das Messer und sah zu, wie sich das Feuer auf der langen, scharfen Klinge spiegelte. Ich komme, Shannon, o ja, ich komme. Und dieses Mal bringe ich mehr als eine Kamera und eine alte Geburtsurkunde mit.

    »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?« Aaron stieß mit dem Zeigefinger nach dem angekohlten Stück Papier auf Shannons Küchentisch.
    Es lag zusammen mit der Heftzwecke in einem Klarsichtbeutel auf der zerkratzten Eichenplatte, neben der Zeitung und einem Salz- und Pfefferstreuerset in Form von Dalmatinerhunden.
    Es war brütend heiß in der Küche, obwohl der Ventilator auf Hochtouren lief. Khan lag auf einem kleinen Läufer bei der Hintertür und ließ Shannon nicht aus den Augen, als erwartete er jeden Moment, dass sie einen Leckerbissen hervorzauberte.
    Shannon schloss die Klappe des Geschirrspülers und drückte die

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