Deathkiss - Suess schmeckt die Rache
straff, seine Muskeln glänzten von Schweiß, seine Männlichkeit war hart und bereit.
Ihr stockte der Atem.
Er blickte auf sie nieder, beugte sich über sie und küsste zuerst die eine, dann die andere Brust. Er saugte heftig, begierig, liebkoste und reizte sie mit Zunge und Zähnen. Ihr Bewusstsein schloss alles aus außer dem schieren, instinkthaften Verlangen, das sie trieb, dem Bedürfnis, ihm nahe zu sein, dem Sehnen, das nur er lindern konnte.
Liebe mich, dachte sie, sprach es jedoch nicht aus.
Sie spürte, wie er sein Gewicht verlagerte, sich über sie schob und dann, während seine Lippen zärtlich ihren Mund suchten, ihre Schenkel öffnete und in sie eindrang. Er stieß tief und hart, und eine verzehrende Glut überkam sie, machte sie ganz benommen. Er sah ihr tief in die Augen, und sie kam jedem seiner Stöße entgegen. Betrachtete ihn fasziniert, während er sie liebte, immer schneller, immer heftiger in sie hineinstieß, bis sie mit einem Keuchen erneut kam. Jeder Muskel ihres Körpers zuckte. Sie schloss die Augen, in ihrem Kopf drehte sich alles. Travis erstarrte, schrie rauh und heiser auf. »Shannon«, flüsterte er und sank über sie.
Schmerzen schossen durch ihre Seite. Scharfe, stechende Schmerzen. Sie unterdrückte einen Aufschrei, doch er begriff und wälzte sich rasch zur Seite. »Entschuldige«, sagte er und zog sie sanft an sich. »Ist alles in Ordnung?«
»Mhm.« Der Schmerz in ihren Rippen war fast augenblicklich wieder vergessen.
»Bestimmt?«, vergewisserte er sich besorgt.
»Ja, Cowboy … Ganz bestimmt.« Sie schloss die Augen, spürte seinen Atem in ihrem Haar. An ihn geschmiegt, eingehüllt in den Duft von Sex und Moschus, mit diesem Mann in ihrem Bett, dachte sie flüchtig, dass sie niemals würde einschlafen können, dass sie viel zu aufgewühlt, zu überreizt dazu wäre.
Sie täuschte sich.
Die Erschöpfung forderte ihren Tribut.
In Travis Settlers Armen schlummerte sie ein.
27.Kapitel
D ie Kleine war verschwunden!
Er konnte es nicht fassen. Er durchsuchte die engen Räume, schaute in jedes erdenkliche Versteck. Schränke, Nischen, jeden Winkel. Nichts!
Sie war einfach verschwunden.
Er fluchte in ohnmächtiger Wut. Nein! Das konnte doch nicht sein. Nicht jetzt!
Die verdammte Hütte war leer, die Tür zu ihrem Gefängnis stand weit offen.
Verdammt, hatte er etwa vergessen abzuschließen? Nein, er erinnerte sich, den Riegel noch einmal überprüft zu haben, wie immer. Doch trotz all seiner Vorsichtsmaßnahmen war das kleine Miststück entkommen. Undankbares Gör. Er stürmte noch einmal in ihre Kammer, richtete die Taschenlampe auf den Boden und die schmutzigen Decken, trat nach einem Kissen. Es prallte gegen die Wand, der dünne Stoff riss, Federn wirbelten auf und schwebten nieder wie Schnee. »Verdammte Scheiße!« Er schleuderte die Lampe zu Boden, fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und spürte die Wut tief in seinem Inneren auflodern, eine Weißglut, die ihm den Blick vernebelte. Er durfte sie nicht verlieren! Sie war der Schlüssel zu seinem Plan.
Der Köder.
Die Wut wühlte in seinen Eingeweiden.
Ihretwegen konnte er die Befriedigung über Olivers Tod nicht genießen. Dabei stand es ihm doch zu, den Mord richtig auszukosten, sich den Augenblick zu vergegenwärtigen, als Oliver, in seine albernen Gebete vertieft in der Kirche kniend, spürte, wie sich die rauhe Schlinge um seinen Hals legte, ruckartig den Kopf wandte und seinem Mörder in die Augen sah.
Er hatte ihn erkannt.
Hatte begriffen.
Und sein Schicksal hingenommen.
Fast so, als habe der Möchtegern-Priester den Tod erwartet.
Als habe er sich sogar danach gesehnt.
Keuchend, jedoch ohne echte Gegenwehr hatte Oliver sich an dem dicken Seil um seinem Hals bis an die Treppe zum Kellergeschoss schleifen lassen. Dort angekommen, war er bereits halbbewusstlos gewesen, so dass das Ungeheuer ihn die Stufen hinuntertragen musste.
Unten ließ er Olivers schlaffen Körper zu Boden fallen. Es dauerte nur ein paar Minuten, die Bühne zu gestalten. Er warf das Seil über einen Balken, zog Oliver, der inzwischen wieder ein wenig zu sich gekommen war, daran hoch und schob ihm einen Klappstuhl unter die Füße. Oliver sollte mitbekommen, was mit ihm geschah. Er sollte voller Grauen zusehen, wie das Feuer entzündet wurde – ein Feuer in Form eines Sterns, dem ein paar Zacken fehlten. Dann würde er einen seltsamen Schmerz verspüren, an sich hinunterblicken und sehen, dass sein eigenes Blut zu Boden
Weitere Kostenlose Bücher