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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
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blickte sie zur anderen Seite der Schlucht hinüber. Steile, schroffe Felswände ragten auf, nur von spärlichem Gestrüpp bewachsen.
    Ein Stück weiter südlich entdeckte sie eine zweite Brücke, über die eine schmale Straße führte. Sie lief etwa fünfzig Meter zurück und hielt Ausschau nach einem Weg zu dieser Straße. Sie prüfte die Stelle, an der die Rehe ihr aus dem Weg gesprungen waren, fand jedoch keinen Wildpfad. Und selbst wenn dort ein Weg gewesen wäre, wer sagte denn, dass er zur Straße führte?
    Zu der Straße, die das Ungeheuer wahrscheinlich benutzte.
    Dort würde er warten. Vermutlich denkt er, du bist auf der Suche nach der Straße und folgst den unbefestigten Wegen nur, um ihn in die Irre zu leiten. Also tu’s. Geh über die verdammte Eisenbahnbrücke. Los.
    Zögernd setzte sie den Fuß auf die Brücke, darauf bedacht, jeden Schritt sicher auf die hölzernen Schwellen zu setzen. Durch die Lücken dazwischen sah sie den Abgrund unter sich.
    Hier, wo keine Bäume Schatten spendeten, brannte die Sonne ihr erbarmungslos auf den Kopf. Der Schweiß lief ihr übers Gesicht. Sie wagte es nicht, ihn aus den Augen zu wischen, aus Angst, das Gleichgewicht zu verlieren.
    Die Hälfte der Brücke lag jetzt hinter ihr.
    Sie holte tief Luft und ging weiter. Wenn sie es bis zur anderen Seite schaffte, würde sie weiter den Gleisen folgen und beten, dass sie in eine Stadt führten oder wenigstens zu einer Farm.
    Sie stutzte, blickte auf – hatte sie da nicht gerade im Gebüsch entlang dem Bahndamm eine Bewegung gesehen? Hatte dort nicht etwas aufgeblitzt?
    Sie blieb stehen, knapp fünf Meter vom Ende der Brücke entfernt, und spähte angestrengt zu der Stelle, wo sie das Aufblitzen bemerkt hatte, doch da war nichts im Gebüsch und Gestrüpp, nichts regte sich in den Schatten.
    Trotzdem sträubten sich ihr die Nackenhaare.
    Ein Schauder der Angst kroch ihr über den Rücken.
    Er konnte doch nicht wissen, wo sie war?
    War es möglich, dass er mit seinem Pick-up über die Straße hierhergekommen war im Vertrauen darauf, dass sie diese Richtung eingeschlagen hatte und er sie hier abfangen konnte? Nein … Das hieße, dem Kerl zu viel Scharfsinn zuzutrauen.
    Oder?
    Dani zögerte. Biss sich auf die Unterlippe. Blinzelte in Richtung der Berge, die vor ihr aufragten. Zögernd ging sie einen Schritt weiter, hielt dann erneut inne. Etwas war faul. Sie spürte es. Bewegte sich etwas dort im Schatten unter dem Baum? Ein Reh?
    Sie tat einen Schritt zurück. Und noch einen.
    Er war dort!
    Das verfluchte Ungeheuer war da.
    Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Er sprang aus dem Schatten der Büsche, ein großer, muskulöser Mann in Tarnanzug und mit Sonnenbrille, kam direkt auf sie zu, trat furchtlos auf die Brücke, die unter seinen Schritten bebte.
    Sie fuhr herum, verstauchte sich den Knöchel, lief aber trotzdem weiter, zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. Doch es war so weit bis zur anderen Seite, der Abgrund gähnte, seine Stiefeltritte dröhnten auf den Schwellen wie Donner. Danis Herz raste. Sie begann zu laufen, schneller, immer schneller, spürte, wie er dennoch aufholte.
    »Halt, du verrücktes Miststück, halt!«
    O Gott, nein, das durfte doch nicht sein, dass er sie erwischte, nachdem sie schon so weit gekommen war!
    Sie stieß mit der Schuhspitze gegen eine Schwelle. Mit einem Schrei stürzte sie vornüber und sah den Abgrund unter sich. In der Tiefe glitzerten die Felsen im Sonnenlicht.
    Eine kräftige Hand packte sie schmerzhaft am Arm und riss sie auf die Füße.
    »Hey!«
    Er warf sie sich über die Schulter. »Hör auf, du dummes Gör, sonst bringst du uns noch beide um!« Ihr Kopf hing über seinen Rücken hinunter, das Haar fiel ihr ins Gesicht, während er ihre Beine hielt und sie scheinbar mühelos zu der Böschung schleppte, an der er sich versteckt gehalten hatte – am Ende der Brücke, die ihre Rettung hätte sein sollen.
    Tränen der Wut und Enttäuschung tropften auf den Boden; mit müden Fäusten trommelte sie auf seinen Rücken ein.
    »Wenn du so weitermachst, Miststück, dann lass ich dich fallen, ich schwör’s dir«, drohte er. Dani gab auf, ließ die Arme einfach schlaff hängen. Ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern geschüttelt. Dies war das Ende, sie wusste es. Er würde sie wohl nicht sofort umbringen, aber es war nur eine Frage der Zeit. Hätte sie nur den Mut dazu gehabt, hätte sie sich losreißen und in den Abgrund stürzen können in der Hoffnung, ihn

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