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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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sah erwartungsvoll den Polizisten an, der sich prompt meldete: »Sparks.«
    Bitte, lieber Gott, gib, dass es Dani ist … dass sie gefunden wurde, dass sie wohlauf ist und nur ausgerissen war, wie die Polizei vermutet hat …
    Sparks fing seinen Blick auf und erkannte wohl den Hoffnungsfunken in Travis’ Augen. Der Lieutenant schüttelte knapp den Kopf und stellte seinen Becher auf dem Fensterbrett ab, das Handy am Ohr. Travis’ Herz wurde schwer. Sparks nickte und sah auf die Uhr, während er ins Handy sprach. »Verstanden.« Er beendete das Gespräch, schob das Handy ins Etui an seinem Gürtel. »Muss los. Unfall auf der 84. Ich melde mich.« Er setzte den Hut auf. An der Tür hielt er noch einmal inne und sah Travis in die Augen. »Halt die Ohren steif.«
    »Was bleibt mir anderes übrig?«
    Sparks nickte Carter zu und ging. Die Insektenschutztür schlug hinter ihm zu.
    Travis stand am Fenster und blickte dem Lieutentant nach, dessen Dienst-Jeep in einer Staubwolke die Zufahrt hinunterrollte.
    Nachtschwarze Angst überfiel ihn. Was hatten sie bisher unternommen, um Dani zu finden? Nichts. Überhaupt nichts, verdammt noch mal. »Sogar denen da ist klar, dass es nicht um Lösegeld geht«, sagte Travis mit einem Blick auf die zwei Polizisten, die sein Grundstück sicherten. Sie hatten ihm bereits mitgeteilt, dass sie bald, wahrscheinlich noch heute, einpacken würden, was nicht hieß, dass sie nicht weiterhin nach dem Rechten sehen würden. Irgendwer, vermutlich Monroe, würde täglich herkommen. Aber sie wären nicht mehr rund um die Uhr vor Ort.
    Sogar die Presse hatte sich zurückgezogen, nachdem sie sich anfangs begierig auf den Fall gestürzt hatte. Die Anrufe und Besuche waren spärlich geworden und hatten schließlich ganz aufgehört, als die Reporter anderswo eine interessantere Story witterten. Ein Segen.
    »Wir alle tun, was in unserer Macht steht«, sagte Carter.
    »Tja, das reicht aber offenbar nicht«, versetzte Travis mit kaum unterdrückter Wut. Warum Dani? Warum war sie entführt worden, irgendwann vor der letzten Unterrichtsstunde des Tages? In den vergangenen schlaflosen Nächten hatte er sich diese Frage wieder und wieder gestellt. Eine Antwort fand er nicht.
    Die Polizei ging weiterhin davon aus, sie sei weggelaufen. Davon war immer wieder die Rede. Aber Dani war noch nie zuvor von zu Hause ausgerissen.
    Einmal ist immer das erste Mal. Niemand hatte es ausgesprochen, doch er hatte den Verdacht in ihren Augen gelesen und wusste, dass auch er selbst ein Verdächtiger war: ein alleinerziehender Vater, ein alleinerziehender Adoptivvater. Travis machte sich nichts vor; ihm war klar, dass sie sein gesamtes Leben unter die Lupe nehmen würden, jeden kleinen Fehltritt, den er sich geleistet hatte – von dem Faustschlag in Tommy Spanglers Gesicht, als er sechzehn war, und seiner Suspendierung von der High School bis zu der niedergeschlagenen Klage wegen Insubordination in der Army. Alles würde haarklein untersucht und ausgewertet werden.
    Schön.
    Er hatte nichts zu verbergen.
    Er wollte nur seine Tochter zurück.
    Travis rieb sich das bartstoppelige Kinn und dachte wieder einmal an den Tag ihres Verschwindens zurück.
    Dani hatte morgens angerufen, weil sie ihre Übernachtungstasche vergessen hatte, und ihn gebeten, sie ihr zum Haus ihrer Klavierlehrerin zu bringen. Den Klavierunterricht hatte ihre Mutter organisiert, als Dani fünf Jahre alt war, und obwohl sie ihn hasste, bestand Travis darauf, dass sie weiter hinging – gewissermaßen als Hommage an seine verstorbene Frau.
    Er war also zu Blanche Johnsons Haus gefahren, einem großen Gebäude im viktorianischen Stil mit Schnitzwerk und Blumenbeeten voller Petunien und Geranien in leuchtendem Rot und Rosa. Die Fenster hatten offen gestanden, doch seltsamerweise war keine Klaviermusik zu hören.
    Stattdessen traf er auf Shane Carter und Jenna Hughes, Allie Kramers Mutter, die bereits vor dem Haus warteten. Travis litt immer noch ein wenig an verletztem Stolz, weil er sich eine Zeit lang sehr für Jenna interessiert hatte. Aber sie hatte sich für Carter entschieden. Mit einem verkrampften Lächeln ging er zu Jennas Jeep, um ihr Danis Übernachtungstasche zu geben.
    »Notruf von Dani«, erklärte er, und sie plauderten ein wenig – er wusste nicht mehr, worüber –, bis er es roch: diese erste Ahnung von Rauch in der Spätsommerluft.
    Sie waren zu dritt ins Haus gegangen, dessen Tür nur angelehnt war. Er hatte erschrocken festgestellt, dass

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