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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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geöffnet wurde, sah er sich um.
    »Ich will nur meine E-Mails abrufen«, erklärte Dani hastig.
    »Tu das.« Er deutete auf das Schild, auf dem der Preis pro Viertelstunde stand, und wandte sich wieder seinem Monitor zu. Anscheinend spielte er gerade eine überaus spannende Schachpartie.
    Gut.
    Er hatte sie kaum angesehen.
    Dani zwängte sich an aufgestapeltem Kopierpapier vorbei in eine Nische mit fünf Monitoren, setzte sich an einen Computer in der hintersten Ecke, wo sie vom Fenster aus nicht zu sehen war, und loggte sich eilig mit ihrer neuen E-Mail-Adresse ein.
    Sie hatte eine Nachricht von BJC27.
    Mit klopfendem Herzen öffnete Dani die Mail, die seltsamerweise keinen Anhang hatte. Bethany meldete nur kurz und knapp: Tut mir leid. Habe Probleme mit dem Versenden des Anhangs. Schicke ihn schnellstmöglich.
    Dani konnte es nicht fassen. Die Frau hatte versprochen, ihr heute alles zu senden. Versprochen!
    So ein Reinfall! Innerlich kochend, antwortete sie rasch: Bitte schnellstens schicken!
    Dann loggte sie sich aus. Einen Dollar vergeudet! Sie legte den Geldschein auf den Tresen und trat hinaus in die Gluthitze.
    Wofür hatte sie nun all diesen Aufwand getrieben?
    Für nichts und wieder nichts!
    Nicht ein Fitzelchen an Information!
    Sie musste ihren Dad anlügen, und beim nächsten Mal musste sie sich eine neue Ausrede einfallen lassen, um herkommen zu können. Aber erst wenn sie sich an Jessicas Computer überzeugt hatte, dass eine E-Mail mit Anhang eingetroffen war. Natürlich durfte sie es nicht riskieren, diesen am Computer ihrer Freundin zu öffnen, aber wenigstens konnte sie auf diese Weise vermeiden, noch einmal vergebens ins Internet-Café zu gehen.
    Wütend und enttäuscht zog sie gerade ihr Sweatshirt aus, als sie den weißen Lieferwagen in der Seitengasse bemerkte. Sie stutzte – es schien sich um denselben schmutzigen Wagen zu handeln, den sie schon vor der Schule gesehen hatte.
    Nein … dieser hier hatte ein Kennzeichen aus Idaho, sah aber aus wie derjenige, unter dem sich die Katze versteckt hatte. Dieselbe Marke, dasselbe Modell, und er war auch genauso schmutzig. Im Vorbeigehen bemerkte sie, dass eine Tür nicht richtig geschlossen war. Dann hörte sie etwas. Es klang, als ob ein Welpe winselte. Himmel, hatte etwa jemand einen Hund in dieser überhitzten Blechbüchse zurückgelassen? Welcher Blödmann täte denn so etwas? Sie hielt inne. Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung: Jemand stürzte sich auf sie.
    Sie wollte wegrennen, aber es war zu spät.
    Ein Mann sprang hinter dem Wagen hervor, packte sie und hielt sie mit einem Arm fest wie in einem Schraubstock. Mit der anderen Hand drückte er ihr einen Lappen auf Nase und Mund, der mit einer stinkenden Flüssigkeit getränkt war.
    Nein! O Gott, nein!
    Sie trat um sich und bäumte sich auf, doch er war zu stark.
    Wenn es ihr nur gelänge, sich umzudrehen, um gezielt nach ihm treten und schlagen zu können. Sie wand sich wie ein Aal, aber vergebens.
    Die Angst jagte Adrenalin in ihre Blutbahn.
    Sie versuchte zu schreien, atmete dadurch aber nur noch mehr von dem ekligen Gestank ein. Was immer das Zeug sein mochte, es schwächte sie, ihr wurde schwindelig, und binnen Sekunden war sie völlig benommen.
    Halbbewusstlos nahm sie wahr, dass sie in den Lieferwagen gezerrt wurde.
    Nein! Nicht! Wehr dich! Flieh! Schrei um Hilfe!
    Doch ihre Arme und Beine waren wie aus Gummi, und ihre Sicht verschwamm. In einem letzten Versuch stieß sie ihrem Angreifer die Faust ins Gesicht, doch es war kaum mehr als eine Ohrfeige, ihre Finger schrammten völlig kraftlos über seine Wange. Ihr Arm war tonnenschwer.
    Als er sie in den Lieferwagen zerrte, war da kein Hund, kein verängstigter Welpe, der in der Hitze litt. Die Laute kamen aus einem Kassettenrekorder.
    Es war eine Falle gewesen.
    Dieser Kerl hatte ihr aufgelauert.
    Ihr kam der entsetzliche Gedanke, dass er sie umbringen würde. Ehe ihr die Augen zufielen, nahm sie noch flüchtig etwas wahr.
    Es war ein schwarzer Müllsack aus Plastik, mit einem gelben Band zugeschnürt. Und aus einem winzigen Loch in dem Sack sickerte ein dünnes, dunkles Rinnsal, das aussah wie Blut.
    Ihr wurde übel. Sie blickte mit glasigen Augen zu ihrem Angreifer auf und fürchtete, jeden Moment sterben zu müssen. Dann wäre sein Gesicht das Letzte, was sie sah.
    Endlich versank sie in Dunkelheit.

4.Kapitel
    T age sind vergangen«, knurrte Travis Settler, der in ohnmächtiger Hilflosigkeit am Küchentisch saß. Ihm

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