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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Rauch aus dem hinteren Teil des Hauses kam. Zum Glück brannte jedoch lediglich eine Pfanne mit Fett in der Küche, und er brachte den Brand mit dem Feuerlöscher, den er bei der Hintertür fand, rasch unter Kontrolle.
    Aber dann machten sie eine grausige Entdeckung, die ihm immer noch Schauer der Angst über den Rücken jagte: die Leiche von Blanche Johnson. Sie lag hinter dem Sofa in dem kleinen Salon, in dem sie ihren Unterricht abhielt. Notenpapier lag verstreut auf dem Boden.
    Blanches Gesicht war teigig weiß, ihre glasigen Augen starrten zur Decke, auf dem Teppich unter ihr breitete sich eine Blutlache aus. In die Wand gekratzt und nachgezogen mit etwas, das wie Blut aussah, stand das Wort, das ihm seitdem nicht mehr aus dem Sinn ging: Abrechnung.
    Er schloss die Augen. Dies war wohl der Albtraum aller Eltern. Er hatte nur einen Wunsch: sein Kind zurückzubekommen.
    Und den Schweinehund umzubringen, der es entführt hatte.
    Und wenn sie tatsächlich nicht entführt worden, sondern ausgerissen war?
    Tief im Inneren gestand er sich ein, dass er nicht zum Alleinerziehenden geeignet war. Was, wenn dieser Vorfall womöglich die Folge seiner eigenen Unzulänglichkeit war?
    Abrechnung, dachte er zum tausendsten Mal. Wer hatte das getan? Was sollte es bedeuten? Und, um Himmels willen, warum war Dani das Opfer?
    Voller Grauen hatte er die Warnung an der Wand angestarrt. Dann war er ängstlich zur Schule gefahren, wo Jennas Tochter Allie wartete. Sie war wütend, weil ihre Mutter sie hatte warten lassen, obwohl sie ihr doch per Handy Bescheid gegeben hatte, dass der Klavierunterricht an diesem Tag ausfiel.
    Travis hatte keinen Anruf von seiner Tochter bekommen, obwohl sie doch ebenfalls ein Handy besaß.
    Er stürmte in die Schule, wo eine selbstgefällige Sekretärin ihm mitteilte, seine Tochter habe eine Unterrichtsstunde versäumt.
    Auf seine Nachfragen stellte sich heraus, dass weder die Sekretärin noch der Direktor oder sonst jemand in der verdammten Schule eine Ahnung hatte, wo seine Tochter steckte.
    Er hatte lediglich erfahren, dass Dani in der letzten Unterrichtsstunde des Tages gefehlt hatte – Sport, bei Mr. Jamison, ihrem Lieblingslehrer –, und nicht einer der Schüler oder Lehrkräfte an der Harrington Junior High School konnte einen Hinweis darauf geben, was es mit ihrem Verschwinden auf sich hatte.
    Es gab keinerlei Spuren, und alle Versuche, Dani auf ihrem Handy zu erreichen, schlugen fehl. Die Polizei befragte ihre Freundinnen und Bekannten, doch sämtliche Gespräche verliefen ergebnislos.
    Es war, als hätte sie sich in Luft aufgelöst.
    Nur dass zur gleichen Zeit Blanche Johnson gewaltsam gestorben war und eine Pfanne auf dem Herd hatte stehenlassen …
    Abrechnung.
    Die Botschaft hallte in seinem Kopf wider. Bezog sie sich nur auf Blanche oder auch auf Dani?
    Und was sollte sie bedeuten?
    Bislang hatte die Polizei keinen Hinweis darauf, wer Blanche Johnson ermordet hatte, und wie Travis wusste, verringerte sich die Chance, den Täter zu finden, mit jeder Stunde, die verstrich. Die Presse hatte ihn regelrecht belagert, Reporter aus weit entfernten Städten wie Denver und Seattle hatten ihn angerufen, und der lokale Fernsehsender hatte seine Bitte an den Kidnapper ausgestrahlt, ihm sein Kind zurückzugeben. Doch es hatte keine Reaktion darauf gegeben.
    Travis ballte in ohnmächtiger Verzweiflung die Fäuste und starrte blicklos aus dem Fenster. Er musste etwas tun, irgendwas, um seine Tochter zurückzubekommen. Mit jedem Ticken der Uhr wurde ihm deutlicher bewusst, dass es an ihm lag. Er konnte sich nicht auf das FBI, die Staatspolizei oder den Sheriff verlassen.
    Er musste die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen.
    Dani war sein Kind, er trug die Verantwortung für sie, und sicher hoffte sie gerade in diesem Moment verzweifelt darauf, dass er sie rettete.
    Er wandte sich Carter zu. »Ich kann nicht eine Minute länger hierbleiben.«
    »Du musst. Für den Fall, dass ein Anruf kommt.«
    »Es wird kein Anruf kommen«, sagte Travis tonlos. »Das wissen wir doch beide.«
    »Du …«
    »Ich muss sie finden. Ich.«
    »Überlass das den Profis.«
    »Wem denn? Mutt und Jeff da draußen?« Er wies mit einer Kopfbewegung auf die beiden FBI-Agenten. »Die sind überzeugt, dass sie ausgerissen ist, aber mein Instinkt sagt mir, dass es nicht stimmt.« Er brauchte nicht zu erwähnen, dass er als Privatdetektiv etwas von solchen Dingen verstand.
    Der Sheriff schien widersprechen zu wollen, doch dann

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