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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fenster. Draußen schlich er in der Dunkelheit an Büschen und Zäunen entlang, versteckte sich hinter einer Garage, als ein Auto vorbeifuhr. Im Wagen lief das Radio so laut, dass die Bässe sogar das Dröhnen des starken Motors übertönen. Am Steuer des frisierten Pick-ups mit den überbreiten Reifen saß ein Halbwüchsiger.
    Als der Pick-up vorbei war, atmete er einmal tief durch und sprintete dann weiter. Er rannte eine Gasse entlang und war noch vier Blocks vom Haus entfernt, als die erste Sirene durch die Nacht schallte.
    Zu spät, dachte er und stieg schwer atmend in seinen Wagen. Ihr kommt verdammt noch mal zu spät.

    In der Ferne heulten Sirenen.
    Feuer!
    Shannon schlug die Augen auf. Innerlich begann sie zu zittern.
    Etwas war passiert. Etwas Schreckliches. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass sie noch nicht einmal zwei Stunden im Bett war und kaum geschlafen hatte.
    Ohne Licht zu machen, stand sie auf und trat ans Fenster.
    Kein Feuerschein. Du bist in Sicherheit.
    Sie holte tief Luft und ging nach unten, um sich zu vergewissern. Hinter ihr scharrten Khans Krallen auf dem Holzfußboden – er folgte ihr die Treppe hinunter. Als sie zur Haustür hinausging, war der Hund an ihrer Seite und reckte witternd die Schnauze.
    Hier brannte es nicht.
    Alles war ganz normal.
    Dennoch schauderte Shannon, und ihr Blick fiel auf die Überreste des Schuppens. Sie redete sich selbst zu, nicht gleich in Panik zu geraten, schließlich brannte es jeden Tag irgendwo. Dieses Sirenengeheul war kein Grund, gleich durchzudrehen.
    Und doch …
    Sie kehrte ins Haus zurück und ging in die Küche, um Shea auf dem Handy anzurufen. Es klingelte viermal, dann sprang die Mailbox an.
    »Gib’s auf«, sagte sie zu sich selbst, doch gleich darauf versuchte sie es mit Aarons Nummer. Er meldete sich beim dritten Klingeln.
    »Shannon«, begrüßte er sie, offenbar hellwach und etwas außer Atem. Nach den Nebengeräuschen und Aussetzern zu urteilen war er im Auto unterwegs.
    »Ich weiß, es klingt verrückt«, platzte Shannon heraus, »aber ich habe gerade Sirenen gehört, und jetzt werde ich dieses komische Gefühl nicht los. Es ist fast wie eine Vorahnung, dass das Feuer womöglich … Ach, ich weiß nicht, dass es womöglich irgendwas mit dem Brand bei mir zu tun hat.« Sie schüttelte den Kopf, als sie sich selbst reden hörte. »Herrgott, ich weiß ja, das klingt nach Verfolgungswahn.«
    Aaron zögerte.
    Augenblicklich schlug Shannons Herz wie rasend. »Was ist los?«, fragte sie.
    »Es brennt bei Robert.«
    »Wie bitte?!«
    »Beruhige dich, es sieht aus, als könnten sie das Haus retten, oder zumindest zum größten Teil. Ich habe bereits mit Shea gesprochen.«
    Shannons schlimmste Befürchtungen schienen sich zu bestätigen.
    »War jemand zu Hause?«, fragte sie angstvoll. Mary Beth hatte vorhin am Telefon gesagt, Robert sei fort und habe die Kinder mitgenommen … Aber von wo aus hatte sie angerufen? War sie selbst zu Hause?
    »Weiß ich nicht.«
    »O Gott!«
    »Ich bin auf dem Weg dorthin. Bleib, wo du bist. Ich rufe dich an, sobald ich Näheres weiß.«
    »Das hättest du wohl gern.«
    »Geh nicht zur Brandstelle.«
    »Von wegen.«
    »Wirklich, Shannon. Du weißt genau, dass die Feuerwehr keine Gaffer gebrauchen kann.«
    »Robert ist auch mein Bruder«, sagte sie wütend. »Mary Beth und die Kinder gehören zu meiner Familie …« Sie betete stumm, dass die Kinder in Sicherheit waren. Bei ihrer Tante Margaret oder sonst irgendwo. Wenn nur niemand zu Hause war … Shannon beendete das Gespräch, ohne Aaron zu beachten, der ihr noch immer ausreden wollte, zur Brandstelle zu fahren.
    Eilig schlüpfte sie in ihre Jeans sowie ein langärmeliges Shirt und band ihr Haar zurück. Khan ließ sie zu Hause. Zehn Minuten später saß sie in ihrem Pick-up und fuhr los. Sie hatte sich kurz gefragt, ob sie Nate alarmieren sollte, entschied sich jedoch, ihn lieber nicht zu stören. Erst dann fiel ihr auf, dass sein Explorer nirgends zu sehen war.
    Hatte er nicht wie gewohnt vor der Garage gestanden, als sie mit ihren Brüdern aus der Stadt gekommen war? Sie glaubte es, erinnerte sich aber nicht genau. Und ohnehin hatte sie im Augenblick anderes im Kopf.
    Sie trat so heftig aufs Gas, dass der Pick-up einen Satz nach vorn machte.
    Noch ein Brand.
    Wieder bei jemandem aus ihrer Familie.
    Wie konnte das sein? Von Angst getrieben, achtete sie nicht auf das Tempolimit, als sie in die Stadt hineinfuhr und den vertrauten Straßen

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