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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich, dass Robert und sie seit Jahren keine Flasche Wein mehr zusammen getrunken hatten.
    Das Glas in der einen, die Flasche in der anderen Hand ging sie in das geräumige Badezimmer, stellte beides auf den Rand der Wanne und zog sich aus. Zuerst die enge Hose, dann die Bluse, die ihrer Meinung nach gerade tief genug ausgeschnitten war, um Roberts Interesse zu wecken. Sie hatte versuchen wollen, ihn zurückzuerobern, und sich zu diesem Zweck einen knappen schwarzen Push-up und einen dazu passenden grauenhaften Stringtanga gekauft. Als sie sich jetzt im Spiegel betrachtete, kam sie zu dem Schluss, dass sie gar nicht übel aussah für eine Frau, die zwei Kinder von beinahe neun Pfund zur Welt gebracht hatte. Sie ging ins Fitness-Studio und bemühte sich, ihren Körper in Form zu halten, doch alles, was sie von Robert zu hören bekam, waren Klagen über die Kosten des Sportvereins und des Personaltrainers, der ihr geholfen hatte, ihr Programm auszuarbeiten.
    Es musste doch eine Möglichkeit geben, ihn zurückzugewinnen. Nur wie? In der Vergangenheit hatte es mit Sex geklappt, aber dieses Mal … Ach, zum Teufel, dieses Mal führte er sich auf, als sei er verliebt. Verliebt! In eine zweimal geschiedene, kinderlose Anwältin. Das alles durfte nicht wahr sein.
    Ihre Wut kochte wieder hoch. Sie zog den BH und den Slip aus – beziehungsweise den Fetzen, den niemand bei klarem Verstand als Slip bezeichnet hätte –, ließ heißes Wasser in die Badewanne laufen und schaltete die Düsen des Whirlpools ein. Heute Abend wollte sie die Abwesenheit der Kinder ausnutzen. Sie nippte an ihrem Wein, gab Duftöl und Schaumbad ins Wasser, hüllte sich in einen kurzen Bademantel und lief in RJs Zimmer. Aus einer Schublade seiner Kommode bediente sie sich mit Schokoriegeln. Exquisite Pralinen wären ihr lieber gewesen, aber für heute mussten Snickers und Bounty reichen. Sie riss die Hülle eines Riegels auf, biss in die Schokolade und seufzte genüsslich. Solchen Luxus gönnte sie sich selten.
    Nur mit dem Bademantel bekleidet ging sie weiter ins Schlafzimmer und suchte ihre Lieblings-CD von den Dixie Chicks heraus. Sie schob sie in den CD-Player, drehte die Lautstärke auf und ging zurück ins Bad, wo sich auf dem Wasser bereits weiße Schaumberge bildeten. Rasch leerte sie ihr erstes Glas Wein beziehungsweise eher das dritte, wenn sie die zwei mitzählte, die sie getrunken hatte, bevor sie Liam angerufen und Robert gestellt hatte. Sie füllte das Glas nach, knabberte an der Schokolade und hängte den Bademantel an einen Haken neben der Wanne.
    Bevor sie ins Wasser stieg, zündete sie die Deko-Kerzen auf dem Sims vor dem Milchglasfenster und auf der gekachelten Badeinfassung an und schaltete die grelle Deckenlampe aus. Die Kerzen flackerten leicht.
    Das Bad sah verlockend aus.
    Sie ließ sich ins heiße Wasser gleiten, genoss, wie es sie seidig umfing und ihre müden Knochen wärmte. Sie griff in den Schaum und blies ihn von der Handfläche, lächelte dabei sogar ein wenig. Obwohl die Temperatur draußen weit über zwanzig Grad lag, liebte sie es, sich in einem heißen Bad zu aalen, damit der Stress von ihr abfiel.
    Sie trank ihren Wein jetzt etwas langsamer.
    Ein Dutzend kleine Teelichte wurden vom Spiegel und dem Fenster über der Badewanne reflektiert. Trotz allen Kummers erwachte ein Fünkchen Hoffnung in ihr.
    Sie würde Robert zurückerobern.
    Es war ihr noch immer gelungen.
    Diesmal war der Kampf nur ein bisschen schwerer als sonst.
    Robert würde nie aufhören, sie zu betrügen, dieser Tatsache musste sie ins Auge blicken. Er würde niemals einer Frau treu sein.
    Der Wein machte sie ein wenig benommen. Es hieß immer, man dürfe Alkohol niemals in Kombination mit Antidepressiva zu sich nehmen. Doch sie schluckte die Tabletten schon seit Roberts letzter Affäre und hatte dennoch nicht aufgehört zu trinken. Bisher hatte sie damit nie Probleme gehabt.
    Ein, zwei Gläser Wein schadeten bestimmt nicht.
    Sie strich sich den Badeschaum über die Brüste und sang die Ballade von Herzschmerz und Kummer mit. Eines der folgenden Stücke auf der CD handelte davon, dass eine Frau ihren gewalttätigen Ehemann ermordete.
    Wie Shannon es getan hatte.
    Mary Beth war ebenso wie der Rest ihrer Familie überzeugt, dass Shannon ihren Cousin Ryan auf dem Gewissen hatte. Sie hatte eine Kontaktsperre gegen ihn erwirkt, und nachdem Ryan dagegen verstoßen hatte, tauchten Fotos von Shannon mit Blutergüssen auf. Ryan schwor, er sei nicht für die

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