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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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keiner von ihnen, daß Sie überhaupt an dem Abend dabeigewesen sind.«
      Hicks wurde blaß. Sein Teint wurde gelblich wie die nikotinverfärbten Wände des Zimmers. »Die bring ich um, diese Scheißkerle. Die lügen doch wie gedruckt.« Er blickte von Gemma zu Kincaid, entdeckte jedoch nichts Beruhigendes in ihren Gesichtern. Verzweifelt setzte er hinzu: »Das können Sie nicht mit mir machen. Ich hab Con nicht mehr gesehen, nachdem wir im Fox waren. Ich schwör’s.«
      Gemma blätterte zu einer anderen Seite in ihrem Block. »Das werden Sie vielleicht auch tun müssen, wenn Sie uns nicht genauer sagen können, was Sie nach halb zehn Uhr abends getrieben haben. Connor Swann hat um diese Zeit von seiner Wohnung aus telefoniert und sagte danach, er müßte noch einmal weg.«
      »Wer hat Ihnen das erzählt?« fragte Hicks schlau.
      »Das tut nichts zur Sache. Wollen Sie wissen, was ich denke, Kenneth?« Gemma neigte sich über den Tisch und senkte die Stimme. »Ich denke, Connor hat Sie angerufen und sich mit Ihnen an der Schleuse verabredet. Es kam zu einem Streit zwischen Ihnen, und Connor Swann ist in den Fluß gestürzt. Das hätte jedem passieren können, stimmt’s Kenneth? Haben Sie versucht, ihm zu helfen, oder hatten Sie Angst vor dem Wasser?« Ihr Ton sagte, sie hätte volles Verständnis für ihn und würde alles verzeihen.
      »Das stimmt doch gar nicht!« Hicks stieß krachend seinen Stuhl zurück. »Das ist eine gottverdammte Lüge! Können Sie mir vielleicht mal sagen, wie ich da ohne Auto überhaupt hingekommen sein soll?«
      »Connor Swann hat Sie mit seinem Wagen abgeholt«, erwiderte Gemma ruhig. »Und hinterher sind Sie per Anhalter nach Henley zurückgefahren.«
      »So war’s nicht, sag ich Ihnen, und Sie können mir überhaupt nichts nachweisen.«
      Gemma wußte aus den Aufzeichnungen der Kollegen von Thames Valley, daß das leider zutraf - Connor Swanns Wagen war frisch gewaschen und gestaubsaugt gewesen, und die Spurensicherung hatte keinerlei Material von Bedeutung gefunden.
      »Wo waren Sie dann? Sagen Sie zur Abwechslung mal die Wahrheit.«
      »Ich hab’s Ihnen doch schon gesagt. Ich war im Fox und hinterher beim einem Kumpel von mir. Jackie -Jack Fawcett heißt er.«
      Kincaid richtete sich träge auf und mischte sich zum erstenmal ins Gespräch. »Warum geben Ihre Kumpel Ihnen dann nicht ein schönes, wasserdichtes Alibi, Kenneth? Ich sehe da zwei Möglichkeiten - die erste ist, daß Sie lügen; die zweite, daß Ihre Kumpel Sie nicht mögen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, welche ich für wahrscheinlicher halten soll. Haben Sie Ihren Freunden auf die gleiche nette Art unter die Arme gegriffen wie Connor Swann?«
      »Ich weiß überhaupt nicht, was Sie reden.« Hicks zog eine zerdrückte Zigarettenpackung aus seiner Jackentasche. Er schüttelte sie ein paarmal, bohrte dann mit dem Zeigefinger in ihr herum und knüllte sie schließlich ärgerlich zusammen.
      Gemma nahm den Faden wieder auf. »Darum ging es doch bei dem Streit, nicht wahr, Kenneth? Als Sie Connor Swann nach dem Mittagessen trafen, haben Sie ihm gesagt, er müsse zahlen. Er hat sich dann für später am Abend mit Ihnen verabredet. Und als er ohne das Geld kam, gab es Krach«, improvisierte sie.
      Ein flehender Unterton schlich sich in Hicks’ Stimme. »Er hat mir nichts geschuldet, sag ich Ihnen.« Sein Blick war voller Angst auf Kincaid gerichtet, und Gemma fragte sich, was Kincaid getan hatte, um ihn so klein zu bekommen.
      »Sie behaupten also«, sagte Kincaid, sich noch etwas weiter aufrichtend, »Connor Swann hätte seine Schulden bei Ihnen bezahlt. Aber ich weiß zufällig, daß er so knapp bei Kasse war, daß er nicht einmal die fälligen Hypothekenzahlungen auf die Wohnung leisten konnte. Ich glaube, Sie lügen. Ich glaube, Sie haben bei dem gemütlichen Bierchen im Fox etwas zu Connor Swann gesagt, das ihn völlig aus dem Gleichgewicht geworfen hat. Was war das, Kenneth? Haben Sie ihm damit gedroht, daß Sie ihrem Boß Bescheid sagen würden und der seine Leute auf ihn hetzen würde?« Er stand auf und beugte sich, die Hände auf den Tisch gestützt, über Hicks.
      »Ich hab ihm nicht gedroht. So war’s überhaupt nicht«, stieß Hicks zurückschreckend hervor.
      »Aber er hat Ihnen noch Geld geschuldet?«
      Hicks blickte von einem zum anderen. Schweiß sammelte sich auf seiner Oberlippe. Gemma sah ihm an, wie er überlegte, was er tun sollte. Wie eine Ratte in

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