Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
war.«
      »Wurde er gefaßt?« Mit halbem Bewußtsein erkannte Gemma Deveneys Stimme.
      »Innerhalb einer Woche. Der Kerl war nicht allzu intelligent und hat sich in sämtlichen Pubs mit seiner Tat gebrüstet. - So, jetzt nehme ich noch ein paar Gewebeproben, Augenblick.«
      Gemma hörte eine Säge und nahm gleich darauf den ekelerregenden Geruch versengten Knochens wahr, aber sie schaffte es dennoch nicht, ganz wach zu werden.
      »... übrigens die Krankengeschichte des Commanders angesehen. Er hat regelmäßig ein gerinnungshemmendes Mittel eingenommen. Er hatte vor zwei Jahren eine Herzoperation. Mal sehen, wie gut das gehalten hat.«
      In der nachfolgenden Stille sank Gemma noch tiefer. Wortfetzen wie »verstopfte Arterien« und »Plaqueablagerungen« hatten keine Bedeutung mehr, und schließlich war alles um sie herum ausgelöscht.
      Als Will sie mit einem geflüsterten »Sie sind jetzt gleich fertig, Gemma«, weckte, fuhr sie mit einem unterdrückten Schrei aus dem Schlaf. Sie hatte geträumt, Kincaid stünde mit einem übermütigen Lächeln vor ihr, und in der Hand hielt er einen Hammer voll mit Blut.
     
    Zum erstenmal sah Gemma Holmbury St. Mary bei Tag. Das Pub blickte auf das wie abgezirkelt wirkende Dreieck des Dorfangers, rechts von ihm war die schmale Straße mit dem Haus der Gilberts, links von ihm stand die Kirche. Auf der anderen Seite des Angers waren hinter Bäumen ein paar Dächer und rotgeschindelte Giebel zu sehen.
      Deveney war zur Dienststelle Guildford zurückgefahren, um die eingehenden Berichte durchzusehen, und hatte Will Darling abgeordnet, Gemma und Kincaid zu den Gilberts zu fahren.
      »Wir treffen uns dort in einer Stunde, dann können wir sehen, was wir haben«, hatte er gesagt, ehe er mit übertriebenem Schaudern in seinen Wagen gestiegen war. »Sieht ganz so aus, als werde ich das verdammte Ding in nächster Zeit nicht in die Werkstatt geben können.«
      Will stellte den Wagen hinter dem Pub ab, und sie gingen zu Fuß zum Haus. Die dichte Hecke wuchs über dem geschwungenen schmiedeeisernen Tor beinahe zusammen, und darüber war nur das obere Stockwerk des Hauses zu sehen, schwarze Balken in weiß umrandetem roten Backstein, teilweise von Efeu überwuchert.
      »Eine Vorortfestung«, bemerkte Kincaid leise, als Will dem uniformierten Beamten, der am Tor Wache stand, zunickte. »Und sie hat ihn nicht geschützt.«
      »Irgendwelche Neugierigen?« fragte Will den Constable.
      »Ich hab’ ein paar Nachbarn durchgelassen, die ihre Hilfe anbieten wollten, aber das war alles.«
      »Keine Presse?«
      »Ein paar Schnüffler, weiter nichts.«
      »Na, dann wird’s nicht mehr lang dauern«, meinte Will, und der Constable stimmte resigniert zu.
      »Ich hoffe, Claire Gilbert und ihre Tochter sind auf eine Belagerung vorbereitet«, sagte Kincaid, als sie den Weg entlanggingen, der hinter das Haus führte. »Die Medien werden sich das nicht entgehen lassen.«
      An der Hintertür zögerte Kincaid. »Gemma«, sagte er, »gehen Sie doch mit Will hinein und lassen Sie sich von Mrs. Gilbert genau erzählen, was sie gestern nachmittag getan hat, damit wir das überprüfen können. Ich komme gleich nach.«
      Gemma wollte protestieren, aber er hatte sich schon abgewandt. Einen Moment noch sah sie ihm nach, als er durch den Garten zum Hundezwinger ging, dann drehte sie sich herum und öffnete ein wenig energischer als notwendig die Tür zum Küchenvorraum.
      Der weißgeflieste Boden der Küche blitzte vor Sauberkeit, nirgends ein Spritzer, nirgends ein Fleck. Da hatte jemand gründlich saubergemacht. Gemma warf Will einen fragenden Blick zu; sie erinnerte sich, daß er unter irgend einem Vorwand zurückgeblieben war, als sie in der vergangenen Nacht zum Pub abgefahren waren; aber er antwortete ihr nur mit einem Unschuldslächeln.
      Ein Mann von der Spurensicherung war immer noch damit beschäftigt, Schranktüren und Arbeitsplatten einzupudern, aber abgesehen davon wirkte die Küche ganz alltäglich, ein ganz normaler Raum an einem ganz normalen Tag, der auf den Duft von Toast und Kaffee und schlaftrunkene Frühstücksgäste zu warten schien. Auf dem Tisch vor dem Gartenfenster lagen ein buntes Tischset und eine Serviette und daneben die Times. Es war die Zeitung vom vergangenen Tag, wie Gemma entdeckte, als sie einen Blick darauf warf, doch sie konnte sich nicht erinnern, sie am Abend gesehen zu haben - sie konnte sich kaum daran erinnern, die

Weitere Kostenlose Bücher