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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Backwaren hergestellt, aber ihr Geschäft hatte ihnen für mehr als die konventionelle englische Küche kaum Zeit und Energie gelassen. Und Gemma hatte nicht viel Gelegenheit gehabt, ins Ausland zu reisen.
      »Das klingt köstlich«, sagte sie.
      »Ist es auch.« Malcolm Reid betrachtete sie mit Interesse. Er stand in nachlässiger Pose an eine Arbeitsplatte gelehnt, seinen Kaffeebecher mit beiden Händen haltend. »Sie sollten es bei Gelegenheit einmal versuchen. - Also, was kann ich nun für Sie tun?«
      Will rutschte ein wenig unbehaglich auf dem Hocker hin und her, der für sein Gesäß nicht gerade geschaffen war. »Mr. Reid, können Sie uns sagen, wie Sie den Mittwoch abend verbracht haben?«
      Reid, der gerade seinen Becher zum Mund führen wollte, hielt in der Bewegung inne. »Am Mittwoch abend?« sagte er. »Verlangen Sie jetzt ein Alibi von mir? Ich weiß, ich«, er hob eine Hand, ehe sie etwas sagen konnten, »ich habe es schon von Ihrem Chef zu hören bekommen. Reine Routine, genau wie im Fernsehen, nur keine Sorge. Ich muß gestehen, besonders beruhigend finde ich das nicht, aber ich habe keinen Grund, Ihnen keine Auskunft zu geben. Sie werden meine Antwort allerdings recht enttäuschend finden.« Mit einem Schimmer von Spott im Auge sah er Gemma an. »Ich habe um halb sechs den Laden zugemacht und bin direkt nach Hause gefahren und dort geblieben. Ich habe den ganzen Abend mit meiner Frau verbracht.«
      Will nickte ermunternd. »Ihre Frau kann uns das bestätigen, Mr. Reid?«
      »Selbstverständlich.«
      »Mr. Reid«, begann Gemma, während sie noch überlegte, wie sie das Thema möglichst taktvoll anschneiden sollte, »versteht Ihre Frau sich gut mit Claire Gilbert?«
      »Val?« Reid schien ehrlich verwundert. »Val kennt Claire länger als ich. Über sie ist Claire überhaupt erst Kundin bei mir geworden - sie hatte einen von Vals Kursen besucht.«
      »Und Ihre Frau und Mr. Gilbert hatten gegen Ihre Arbeitsbeziehung mit Claire Gilbert nichts einzuwenden?«
      Einen Moment lang sah Reid sie verständnislos an, dann wurde sein Gesicht hart. »Würden Sie mir vielleicht sagen, worauf Sie hinaus wollen?«
      Nun, dann am besten kopfüber hinein ins Vergnügen, dachte Gemma, als sie sah, daß ihr Versuch, Takt walten zu lassen, wenig erfolgreich gewesen war. »Offenbar gibt es im Dorf Gerüchte, Mr. Reid, daß Ihre Beziehung zu Claire Gilbert über das Geschäftliche hinausgeht und daß ihr Mann darauf aufmerksam gemacht worden war.«
      »Das ist eine Unverschämtheit!« rief Reid aufgebracht. »Wie ich diesen Klatsch hasse! So etwas Heimtückisches. Und man ist völlig machtlos dagegen. Wenn man den Mund hält, gilt man als Heimlichtuer, und wenn man was dagegen sagt, werden einem die Proteste als Schuldanerkenntnis ausgelegt. Das ist alles völlig aus der Luft gegriffen.« Er wurde plötzlich wieder ruhig und sagte seufzend: »Es ist ja nicht Ihre Schuld, Sergeant. Tut mir leid, daß ich meinen Ärger an Ihnen ausgelassen habe. Aber ich hoffe doch sehr, Sie müssen nicht auch noch Claire mit diesem Quatsch belasten. Sie hat weiß Gott schon genug um die Ohren.«
      Gemma gab ihre Standardantwort, auch wenn sie sich bewußt war, wie wenig angemessen sie der Situation war. »Wir untersuchen einen Mordfall, Mr. Reid, und da muß die Wahrheit Vorrang haben. So leid es mir ...«
      Der Rest der Antwort wurde ihr erspart. In diesem Moment nämlich wurde die Ladentür geöffnet, und Gemma erkannte Claire Gilberts Stimme, noch ehe sie sich umgedreht hatte.
      »Malcolm, ich ...« Claire brach ab, als sie Will und Gemma bemerkte. Sie blieb wie angewurzelt stehen, doch Gemma hatte den Eindruck, daß sie drauf und dran gewesen war, sich direkt in Malcolm Reids Arme zu stürzen.
      »Claire, was tust du denn hier?« Reid eilte zu ihr hin und nahm sie bei den Händen. Sein Gesicht war besorgt. »Du wolltest doch zu Hause bleiben.«
      Claire ließ Reids Hände nach flüchtigem Kontakt los. Sie hatte sich soweit gefaßt, daß sie Gemma und Will mit gewohnter Höflichkeit begrüßen konnte. »Entschuldigen Sie, ich wollte nicht unhöflich sein.« Sie nickte ihnen zu und hatte für Will sogar ein kleines Lächeln. »Aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Wir haben das Telefon ausgehängt, und der Constable steht immer noch am Gartentor, aber sie stehen draußen vor dem Haus und beobachten uns.« Schaudernd schüttelte sie den Kopf und krampfte ihre Hände

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