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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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gewesen waren, auf Brian Genovase wirkten sie wie ein Schlag in den Magen. Sein Gesicht wurde plötzlich aschfahl, und sein ganzer Körper erstarrte vor Schreck.
      »Was ist passiert? Ich habe ihn nur in den Laden rübergeschickt, um ein paar Zitronen zu holen ...«
      »Es ist ihm nichts passiert, Brian. Kommen Sie, setzen Sie sich, dann erkläre ich es Ihnen.«
      Brian folgte ihm langsam zu der Nische neben der Bar. Das vergessene Putztuch hing keß über seiner Schulter. Als Kincaid sich einen Hocker herangezogen und bei ihnen Platz genommen hatte, sagte Deveney: »Wir haben Anlaß zu glauben, daß Geoff möglicherweise etwas mit den Diebstählen im Dorf zu tun hat. Wir brauchen ...«
      »Was zum Teufel soll das heißen, Sie haben Anlaß zu glauben? Sie haben ihn überprüft, sind auf diese alte Geschichte in dem Hi-Fi-Laden gestoßen, und jetzt wollen Sie ihm die Hölle heiß machen. Das ist eine Gemeinheit, und das lasse ich nicht zu, das sag ich Ihnen gleich.« Brian stemmte sich gegen den Tisch, um aufzustehen, aber sie hatten ihn in der Nische eingepfercht.
      »So einfach ist es leider nicht, Brian«, entgegnete Deveney. »Wir hätten ihn niemals überprüft, wenn wir nicht entdeckt hätten, daß er bei jedem, der einen Diebstahl gemeldet hat, in letzter Zeit mal gearbeitet hat. Er ist der einzige gemeinsame Nenner. Wir müssen dem nachgehen, wenn auch nur, um ihn vom Verdacht reinzuwaschen.«
      Brian begriff. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, und seine Lippen wurden weiß. »Sie denken, Geoff hat den Mann ermordet«, sagte er heiser.
      »Je schneller wir diese Sache hinter uns bringen, desto besser ist es, Brian. Wir haben einen Durchsuchungsbefehl. Wir müssen sein Zimmer durchsuchen. Wenn sich herausstellt, daß es ein Zufall war, können wir ihn streichen, und keiner braucht etwas zu erfahren. Wenn Sie uns jetzt zeigen würden ...«
      »Aber Sie verstehen gar nichts! Geoff hat dieses Problem schon seit seiner Kindheit. Er nimmt fremde Dinge an sich, aber er tut es nicht aus Bosheit oder Habgier. Es geht ihm nicht ums Geld. Er behält die Sachen einfach.« Mit flehentlichem Blick neigte sich Brian über den Tisch.
      »Ich kann Ihnen sagen, was damals in Wimbledon passiert ist. Diese zwei Kerle, die mit ihm im Laden gearbeitet haben, haben ihn erpreßt, bei dem Einbruch mitzumachen. Sie hatten beobachtet, daß er ein Tonband genommen hatte, das dem Inhaber gehörte, und sagten, sie würden ihn anzeigen, wenn er nicht mitmachte.«
      »Mit anderen Worten, Geoff ist ein Kleptomane?« Deveney war überrascht, doch Kincaid nickte nur, als Brian diesen Verdacht bestätigte. Er war schon einmal auf diese Krankheit gestoßen, als er noch im Einbruchsdezernat gearbeitet hatte - damals war es eine ältere Frau in einem vornehmen Wohnviertel gewesen, die ihre Nachbarn regelmäßig zum Tee besucht hatte.
      »Er war in ärztlicher Behandlung, während er im Gefängnis war, und seit er zu Hause ist, scheint es viel besser geworden zu sein.« Brian sank in sich zusammen, als hätte alle Kampfkraft ihn verlassen.
      »Aber man hat Ihnen doch sicher gesagt, daß diese Störung sehr schwer zu behandeln ist«, sagte Kincaid. »Haben Sie sich nicht Gedanken gemacht, als Sie von den Diebstählen hörten?«
      Brian antwortete nicht, und nach einer kleinen Pause sagte Deveney leise zu Kincaid: »Bringen wirs hinter uns. Wir können das Zimmer auch allein finden.«
      Sie ließen Brian am Tisch zurück, reglos, den Kopf in den Händen.
      »Sieht aus, als wäre er beim Militär gewesen«, bemerkte Deveney. »Viel zu ordentlich.«
      »Oder im Gefängnis.« Kincaid strich mit der Hand über die faltenlos glatte Decke des Betts. Fantasy-Poster hingen an den Wänden, aber sie waren nicht einfach mit Reißnägeln aufgemacht, sondern alle in schlichtem, unlackiertem Holz gerahmt. »Selbst gemacht, nehme ich an«, sagte Kincaid zu sich selbst.
      »Hm?« Deveney blickte vom Computerbildschirm auf, wo er die sich endlos verändernden Darstellungen des Bildschirmschonerprogramms fasziniert betrachtet hatte. »Er hatte offenbar nicht vor, lange wegzubleiben, sonst hätte er das Ding ausgeschaltet. Also, gehen wir an die Arbeit.«
      »Gut.« Kincaid setzte sich an den Schreibtisch und zog die erste Schublade auf. Er fand es unangenehm und seltsam faszinierend zugleich, die privaten Dinge anderer durchzusehen. Und immer hatte er dabei einen Anflug von schlechtem Gewissen.
      In der

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