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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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den Midlands leitet, und kommt erst«, sie blätterte in ihrem Terminkalender, »am Mittwoch zurück. Es wird ihm sicher sehr leid tun, Sie verpaßt zu haben.«
      Ja, es wird ihm das Herz brechen, dachte Kincaid, das Lächeln der Sekretärin erwidernd. Da Gemma den einzigen Stuhl in dem kleinen Büro besetzt hatte, hockte er sich halb auf die Kante von Mrs. Vandemeers akkurat aufgeräumtem Schreibtisch. Sie war, das fiel ihm jetzt ein, auch Gilberts Sekretärin gewesen, und er fragte sich, ob sie ihrer Pingeligkeit wegen eingestellt worden war oder ob sie sich die im täglichen Umgang mit Gilbert angeeignet hatte.
      »Haben Sie die Nummer, unter der er zu erreichen ist?« fragte er und fügte in vertraulichem Ton hinzu: »Es handelt sich um Commander Gilbert, wissen Sie. Wir haben noch nicht genau überprüft, was der Commander an dem Tag in der Zeit zwischen Dienstschluß und seiner Ankunft zu Hause getan hat. Wir dachten, Chief Inspector Ogilvie könnte uns da vielleicht weiterhelfen.«
      »Ach, da wird er Sie enttäuschen müssen, fürchte ich. Er mußte an dem Tag nach dem Mittagessen zur Versammlung einer Bürgerinitiative, die sich anscheinend ziemlich in die Länge gezogen hat. Er ist nämlich gar nicht mehr ins Büro zurückgekommen. Und der Commander ...« Helene Vande-meer nahm ihre Brille ab und massierte ihren Nasenrücken, als täte er plötzlich weh. »Der Commander ist punkt fünf hier weggegangen, wie immer. Er hat noch kurz bei mir hereingeschaut und >Tschüs, Helene< gesagt, >Wir sehen uns morgen.<« Sie blickte Kincaid an, und er sah, daß ihre Augen von einem tiefen Blau waren. »Kann es sein, daß ich die letzte war, mit der er gesprochen hat?«
      »Das ist schwer zu sagen«, improvisierte Kincaid. »Sie sind sicher, daß der Commander Ihnen gegenüber keine Bemerkung darüber gemacht hat, was er an diesem Abend noch vorhatte, oder daß er sonst etwas Ungewöhnliches gesagt hat?«
      Helene Vandemeer machte ein Gesicht, als täte es ihr von Herzen leid, ihn enttäuschen zu müssen. »Ich wollte, ich könnte Ihnen helfen, aber leider ...«
      »Nun grämen Sie sich mal nicht«, sagte Kincaid mit Wärme und übersah Gemmas spöttischen Blick. »Wenn Sie mir nur noch die Telefonnummer geben ...« Beim Schreiben sagte er beiläufig: »Sie wissen nicht zufällig, wie diese Bürgerinitiative heißt, bei deren Versammlung Chief Inspector Ogilvie an dem Nachmittag war?«
      »Lassen Sie mich überlegen.« Die Brille wieder fest auf der Nase, runzelte Helene Vandemeer in angestrengtem Nachdenken die Stirn, dann lächelte sie strahlend. »Notting Hill Vereinigung zur Lärmbekämpfung. Sie setzen sich für Verkehrsbeschränkungen in gewissen Straßen ein.«
      »Herzlichen Dank«, sagte er, steckte den Zettel mit der Telefonnummer ein, die sie ihm aufgeschrieben hatte, und ging mit Gemma hinaus.
      Die Tür hatte sich kaum richtig hinter ihnen geschlossen, als Gemma flüsterte: »Warum verteilen Sie nicht gleich Belohnungsplätzchen?«
      Der Anflug eines Lächelns verriet, daß die Bemerkung scherzhaft gemeint war, daher antwortete er mit gespielter Gekränktheit: »Hey, das war doch Ihre Idee. Und sie hat gewirkt, oder nicht?«
      Er zog sein Handy heraus, als sie aus dem Gebäude traten, und begann zu wählen. Erst als er unten auf dem Bürgersteig stand, merkte er, daß Gemma nicht mehr an seiner Seite war. Er drehte sich um und sah sie oben auf der Treppe stehen. Ihr Gesicht war tieftraurig. »Gemma«, rief er, aber in diesem Moment meldete sich der Yard, und als er das Gespräch beendet hatte, war sie schon wieder bei ihm.
      »Was tun wir jetzt, Chef?« fragte sie mit entschlossener Sachlichkeit.
      Nach einem Moment des Zögerns sagte er: »Gehen wir erst mal einen Happen essen. Dann möchte ich mir was ansehen, nur um meine Neugier zu befriedigen.«
      Sie standen am Beginn einer kleinen, kopfsteingepflasterten Straße nicht weit von der Dienststelle Notting Hill. Kincaid hatte einem Kollegen im Yard Ogilvies Adresse herausgekitzelt. Zu beiden Seiten der stillen Straße standen die Häuser, bunt wie Fondant-Praline - pfirsichfarben und zitronengelb, erd-beerrot und minzgrün. Einige hatten glänzende schwarze schmiedeeiserne Gitter, andere Blumenkästen, aus denen vielfarbige Blüten quollen, und wie im Eigin Crescent hatte jedes Haus eine Alarmanlage und eine Satellitenschüssel.
      Kincaid pfiff leise. »Man kann das Geld förmlich riechen. Welches ist Nummer

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