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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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kaltschnäuzigere Reaktion erwartet - mindestens einen guten Bluff.«
      Gemma nickte. »Ja, kaltschnäuzig ist er, der gute Ogilvie. Aber was ist mit ...«
      »Talley? Den wollen die Disziplinarleute sich heute vornehmen, und ich denke, sie werden sehr gründlich sein. Aber wir können in dieser Richtung vorläufig nicht viel tun.« Kincaid gähnte.
      »Was steht dann jetzt auf der Tagesordnung, Chef?«
      »Als erstes könnten Sie ein Schatz sein und uns eine Tasse Kaffee machen«, sagte Kincaid und lachte sie an.
      Es war ein alter Dauerscherz zwischen ihnen, und heute morgen wollte Gemma ihn nicht enttäuschen. »Sie können sich Ihren verdammten Kaffee selber machen, Sir«, antwortete sie mit übertrieben finsterem Gesicht. »Aber ich hab’ sowieso vor, mir einen zu machen. Wenn Sie schön bitte, bitte sagen, bring ich Ihnen vielleicht eine Tasse mit.« Sie stand aus ihrem Sessel auf. »Aber mal ganz im Ernst ...«
      »Tja, ich denke, wir fahren mal wieder nach Surrey. Können Sie mit Will nach Dorking fahren und mit dem Filialleiter der Bank dort sprechen?«
      Er hatte es als Bitte formuliert und nicht als Befehl, und die Geste rührte sie mehr, als sie erwartet hatte. »Okay.« Sie hockte sich auf die Armlehne ihres Sessels. »Sie wollen nicht vorher Claire Gilbert danach fragen? Vielleicht gibt es ja eine ganz einfache Erklärung.«
      Kincaid schüttelte den Kopf. »Nein.« Ohne eine Spur des Übermuts, den er eben noch gezeigt hatte, sah er Gemma an. »Claire sagt nicht die ganze Wahrheit, Gemma. Da bin ich mittlerweile ganz sicher, und es gefällt mir gar nicht. Ich denke, es ist an der Zeit, daß ich mich noch einmal mit der guten Frau Dr. Wilson unterhalte.«
      Im grellen Licht der Tiefgarage des Yard musterte Gemma ihren Chef mit einem gründlichen Blick und bestand dann darauf, den Rover, den sie aus dem Wagenpark angefordert hatte, selbst zu fahren. Kincaid war eingeschlafen, noch ehe sie die West-minster Brücke überquert hatten, und nicht einmal der Verkehrslärm auf ihrem Weg durch London nach Süden konnte ihn in seinem Schlummer stören. Gemma betrachtete ihn, während sie wieder einmal vor einer roten Ampel wartete, die ewig nicht umschaltete, und dachte an das letztemal, als sie ihn schlafend gesehen hatte, schutzlos wie ein Kind. Zum erstenmal erwachten heftige Zweifel in ihr. Hätte sie sich nicht wenigstens anhören sollen, was er ihr hatte sagen wollen?
      Kincaid drehte den Kopf und öffnete einen Moment die Augen, als hätte er ihren Blick gespürt.
      Gemma umfaßte das Lenkrad fester und konzentrierte sich aufs Fahren.
     
    »Wollen Sie nicht erst was zu Mittag essen?« fragte Will Darling, als er den Wagen geschwind in eine Lücke auf dem Parkplatz in Dorking steuerte und einem anderen wild entschlossenen Autofahrer zuvorkam.
      Gleich nach ihrer Ankunft in Guildford hatte Gemma getauscht und war zu Will Darling in den Wagen gestiegen, während Kincaid mit Nick Deveney im Rover von Scotland Yard losgefahren war.
      »Es ist doch gerade erst zwölf.« Gemma lächelte dem verärgerten Fahrer des anderen Wagens entschuldigend zu, als sie ausstieg und zu Will hinüber ging.
      »Sagen Sie das mal meinem Magen.« Will nahm sie beim Ellbogen und steuerte sie in Richtung High Street. »Ich weiß ein gutes Pub.«
      »Irgendwie wundert mich das nicht. Aber kommen Sie mir bloß nicht mit Fisch und Fritten«, warnte Gemma in Erinnerung an ihr letztes gemeinsames Mittagessen.
      Als sie die geschäftige Straße hinuntergingen und sich durch das Gedränge von Leuten schoben, die die Mittagspause für ihre Einkäufe nutzten, wurde Gemma bewußt, wie hungrig sie war. Sie konnte sich nicht erinnern, was sie gegessen hatte, seit sie am vergangenen Morgen die Nachricht von Jackies Tod erhalten hatte, aber irgend etwas, dachte sie, würde sie wohl aus reiner Gewohnheit zu sich genommen haben.
      Es war wirklich ein nettes Pub und bei den Einheimischen beliebt, wie die Menge der Gäste bewies. Nachdem sie an der Bar bestellt und sich mit ihren Getränken an einen Ecktisch gesetzt hatten, sagte Will: »Kennen Sie die wichtigste Regel für jeden, der bei der Polizei ist: Erst essen! Man weiß nie, wann die nächste Gelegenheit kommt.«
      »Sie haben sie sich offensichtlich zu Herzen genommen.«
      »Tja, vielleicht hat auch das Militär was damit zu tun.« Will starrte zum Fenster hinaus, während er von seinem Bier trank. »Wenn man auf einem Vulkan sitzt,

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