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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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gehört, wie sie was von einem >wurmstichigen Apfel< gebrummelt hat.«
      »Ich habe sie gestern gesehen. Vor ihrem Dienst. Sie hat mir gesagt...«
      »Du hast sie gesehen? Wie hat sie - was hat sie -«, Susan schluckte und setzte von neuem an. »Sie hat nicht zufällig von mir gesprochen?«
      Kincaid sah, wie Gemma zögerte, sich dann rasch faßte. »Doch, sie hat mir von deiner Beförderung erzählt. Sie war richtig stolz auf dich.«
      Die Wohnungstür wurde geöffnet, und Cecily kam mit einer vollen Tüte herein. Susan lächelte ihrer Schwester entgegen und sagte dann zu Gemma: »Du gibst mir doch Bescheid, wenn ihr irgendwas - rausbekommt?«
      »Natürlich. Wir melden uns.« Gemma stand auf und umarmte sie kurz. Cecily ließ sie hinaus, und sie stiegen schweigend die Treppe hinunter.
      Als sie auf die Straße traten, war Gemmas Gesicht von Tränen überströmt. »Es ist nicht fair«, sagte sie zornig, als sie ins Auto stiegen. »Susan hätte sie zuletzt sehen sollen, nicht ich.« Sie schlug die Tür so fest zu, daß der ganze Wagen bebte. »Es ist so ungerecht. Jackie sollte am Leben sein - und wenn sie meinetwegen umgekommen ist, werde ich mir das nie verzeihen.«
      »Wir befinden uns hier auf sehr unsicherem Boden«, sagte Kincaid, als sie auf dem Parkplatz der Polizeidienststelle Notting Hill anhielten. »Wir haben außer unbestätigten Gerüchten keinerlei Gründe, über die mögliche Beteiligung eines höheren Beamten der Metropolitan Police an diesem Fall zu ermitteln. Ich schlage deshalb vor, daß wir äußerst diskret Vorgehen.« Er schaltete den Motor aus und blieb nachdenklich sitzen, mit den Fingern aufs Lenkrad trommelnd. »Ich denke, wir müssen offen über Jackies Interesse an dem Fall Gilbert sprechen, um zu begründen, warum wir uns mit dem Mord an ihr befassen, aber weiter brauchen wir, glaube ich, im Moment nicht zu gehen.«
      Gemma nickte. Sie kramte ein Papiertaschentuch aus ihrer Tasche und schneuzte sich.
      »Wir könnten doch einfach sagen, Jackie hätte Ihnen von irgendwelchen dunklen Geschichten über Gilbert erzählt, aber Sie wüßten nicht, worum es sich dabei handelt. Und dann versuchen wir festzustellen, was Ogilvie gestern abend und am Abend von Gilberts Ermordung getrieben hat, aber natürlich möglichst unauffällig. Das wird ausreichen, um ihn zu beunruhigen, wenn er Dreck am Stecken hat.«
      »Machen Sie sich doch an seine Sekretärin heran«, schlug Gemma vor. »Die hat ein Auge für ein hübsches Gesicht.«
      Kincaid warf ihr einen Blick zu. War das ein Seitenhieb oder ein Versuch zu scherzen? Er konnte es nicht erkennen. Sie betrachtete mit konzentrierter Aufmerksamkeit ihre Fingernägel. »Wie heißt der Sergeant, der auf Jackies Fragen so sauer reagiert hat?« fragte er.
      »Talley. Ich kenne ihn noch von früher.«
      »Mit dem sollten wir vielleicht auch mal reden.« Wieder wünschte Kincaid, er könnte irgend etwas sagen, um sie zu trösten, aber nichts, was ihm einfiel, erschien ihm angemessen. Er widerstand dem Wunsch, ihre Schulter, ihre Wange zu berühren. »Sind Sie soweit?«
      Sie nickte.
      »Da haben wir Glück«, murmelte Kincaid Gemma zu, als man sie in Superintendent Marc Lambs Büro führte. Er und Lamb hatten einander in ihrem ersten Lehrgang kennengelernt, aber es war einige Jahre her, daß sie sich gesehen hatten.
      »Duncan, altes Haus.« Lamb kam strahlend um seinen Schreibtisch herum und schüttelte Kincaid kräftig die Hand. »Der Wunderknabe von Scotland Yard wie er leibt und lebt. Setzen Sie sich.«
      Kincaid machte Gemma mit ihm bekannt, nicht ohne einen kleinen unwürdigen Funken der Genugtuung angesichts der Tatsache, daß Lamb, obwohl er im gleichen Alter war wie er selbst, einen deutlichen Ansatz zu Glatze und Bauch hatte.
      Nachdem sie ein paar Minuten über gemeinsame Bekannte geplaudert hatten, erklärte Kincaid ihr Interesse an Jackie Temple.
      Lamb wurde augenblicklich ernst. »Man glaubt nie, daß so etwas mal in der eigenen Dienststelle passieren könnte. In Brixton vielleicht, aber doch nicht hier.Jackie Temple war eine meiner besten Beamtinnen - besonnen und allgemein beliebt. Sie kennen das ja sicher - es gibt Kollegen, die fangen mit einem Sack voll guter Vorsätze an und haben keinen Funken gesunden Menschenverstand, aber Jackie hatte beides, von Anfang an.«
      Jetzt fiel Kincaid auf, wie abgespannt und erschöpft sein alter Kollege aussah. Er war wahrscheinlich die ganze Nacht

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