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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Schaudern den Kopf. »Und dabei ist sie so eine gebildete Dame!«
      Will beantwortete Gemmas fragenden Blick mit einem Ausdruck, in dem sich Überraschung und Verständnislosigkeit mischten.
      »Aber was reden Sie denn da, Mr. Cokes?« fragte Gemma. »Wir behaupten keineswegs, daß Mrs. Gilbert sich etwas hat zuschulden kommen lassen. Wir möchten lediglich einige Fragen klären, die Gilbert selbst betreffen.«
      »Aber der andere Polizeibeamte«, Cokes blickte von Gemma zu Will, »der, der letzte Woche hier war ...«
      »Welcher andere Polizeibeamte?« fragte Will geduldig.
      »Sie sollten vielleicht Ihre Zusammenarbeit ein bißchen besser koordinieren«, sagte Cokes etwas selbstgefällig. Man hatte den Eindruck, er genösse ihr Unbehagen. »Bei Ihnen scheint ja die Rechte nicht zu wissen, was die Linke tut.«
      »Vielleicht sollten wir einmal ganz von vorn anfangen, Mr. Cokes.« Will nahm seine Brieftasche heraus und entnahm ihr das Foto, das er und Gemma mit so geringem Erfolg im Einkaufszentrum Friary herumgezeigt hatten. »Ich nehme doch an, Sie haben Mrs. Gilbert persönlich kennengelernt?«
      »Aber ja, als sie ihr Konto hier eröffnet hat. Ich kümmere mich häufig persönlich um neue Kunden - da bleibe ich in direktem Kontakt, und ich weiß immer gern ein bißchen was über die Kunden.« Cokes nahm das Foto, das Will ihm reichte, und musterte es einen Moment, ehe er es zurückgab. »Ja, das ist Mrs. Gilbert. Ganz eindeutig. Ich muß zugeben, ich habe mich ein wenig gewundert, als sie uns bat, ihre Auszüge an ihre Arbeitsstelle zu schicken.«
      »An die Arbeitsstelle?« wiederholte Gemma. »Hat sie gesagt, warum?«
      »Ich hätte niemals danach gefragt - wir respektieren die Privatangelegenheiten unserer Kunden -, aber sie hat mir ganz im Vertrauen gesagt, daß sie einen größeren Betrag ansparen wollte, um ihren Mann mit einer Urlaubsreise zu überraschen.« Etwas von der Wirkung, die Claires Charme auf diesen Mann gehabt hatte, spiegelte sich noch im Klang der Stimme und in dem etwas wehmütigen Ausdruck seines Gesichts. »Sie können sich vorstellen, wie überrascht ich war, als der erste Polizeibeamte hier erschien und sich nach ihr erkundigte. Damals hatte ich noch keine Ahnung, daß ihr Mann selbst bei der Polizei war.«
      Will beugte sich vor. Der windige Besucherstuhl knarrte protestierend. »Erzählen Sie uns mehr von diesem anderen Beamten, Mr. Cokes. Wann war er bei Ihnen, und was wollte er über Claire Gilbert wissen?«
      Cokes summte leise vor sich hin, während er mit zusammengekniffenen Augen in seinem Terminkalender blätterte. »Wir hatten am Dienstag letzter Woche unsere Filialleiterbesprechung, und ich glaube, es war am Tag danach. Am Mittwoch also, kurz bevor wir schlossen. Er bat um ein persönliches Gespräch mit mir, und als wir allein in meinem Büro waren, zeigte er mir seinen Dienstausweis und sagte, er stelle Ermittlungen in einer höchst vertraulichen Angelegenheit an.« Cokes beugte sich vor und senkte die Stimme. »Er sagte, es ginge um einen Ring von Scheckbetrügern. Sie hätten zwar keinerlei konkrete Beweise dafür, daß unsere Kundin mit der Sache zu tun hätte, aber ein kurzer Blick in ihre Akte würde die Sache wahrscheinlich klären. Ich habe ihm natürlich gesagt, daß ich der Polizei zwar sehr gern helfen würde, jedoch meinen Kunden gegenüber zur Geheimhaltung verpflichtet sei.« Cokes schniefte einmal kurz und mißbilligend.
      »Das heißt also, dieser Polizeibeamte hat Claire Gilberts Akte nicht zu sehen bekommen?« fragte Will.
      Cokes räusperte sich und schob den Briefbeschwerer auf seinem Schreibtisch einen Zentimeter zur Seite. »Nun ja, mit Sicherheit kann ich das nicht sagen ...« Er wich ihren Blicken aus. »Ich wurde für einen Moment aus meinem Büro gerufen, ein kleines Problem, um das ich mich sofort kümmern mußte ...«
      »Ach, und da haben Sie ganz versehentlich Claire Gilberts Akte auf Ihrem Schreibtisch liegen gelassen«, sagte Gemma. »Wie taktvoll von Ihnen.«
      »Naja, ich ...« Gemma lächelte Cokes an und dachte, daß Claire Gilbert diese Lösung sicher nicht als die beste betrachtet hätte. »Können Sie uns vielleicht den Namen dieses Polizeibeamten sagen, Mr. Cokes?«
      Wieder räusperte sich Cokes. »Ich kann mich nicht erinnern. Ich habe seinen Ausweis nur ganz kurz gesehen, und ich war so durcheinander, daß mir der Name gleich wieder entfallen ist.«
      »Hat er Ihnen gesagt, von

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