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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Stufe erreichte, ging im Wohnzimmer das Licht an. Wieder lauschte er, dann trat er um die Ecke.
      Sie stand an der Tür, eine Hand noch am Lichtschalter. Enge Jeans, ein rosafarbener Pullover, so eng, daß man die Linie ihres Büstenhalters durch das Gewebe sah, irrsinnig hohe Absätze, blondes Haar, kraus wie das Schlangenhaar der Medusa.
      »Hallo«, sagte er und versuchte es mit einem Lächeln.
      Sie schnappte einmal kurz nach Luft, ehe sie zu kreischen anfing. »Wer zum Teufel sind Sie?«
     
     

* 5
     
    Verwirrt streckte Gemma den Arm zur anderen Seite des Doppelbetts aus und klopfte auf das Kissen. Leer. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie, daß das schwache graue Licht auf der falschen Seite des Zimmers durchs Fenster fiel.
      Mit einem Ruck fuhr sie in die Höhe. Natürlich. Eine neue Wohnung. Kein Ehemann. Sie schob sich das wirre Haar aus der Stirn. Sie hatte seit Monaten nicht mehr von Rob geträumt und geglaubt, dieser Teil ihrer Vergangenheit sei endlich abgeschlossen.
      Heißes Wasser begann glucksend durch die Heizröhren zu fließen, als der Thermostat sich einschaltete. Erschrocken fragte sie sich, weshalb der Wecker nicht geläutet hatte, dann fiel ihr ein, daß Sonntag war, und sie entspannte sich. Sie schloß die Augen und kuschelte sich wieder in die Kissen, mit diesem besonderen Wohlgefühl, das man empfindet, wenn man früh aufwacht und weiß, daß man noch nicht aufzustehen braucht.
      Doch der Schlaf ließ sich nicht zurückholen. Gedanken an das Gespräch, zu dem sie sich für den späteren Vormittag im Coliseum verabredet hatte, machten sich in ihrem Bewußtsein breit, bis sie schließlich mit einem tiefen Gähnen die Bettdecke zurückschob und die Beine aus dem Bett schwang. Es war ihr logisch erschienen, mit der Überprüfung von Gerald Ashertons Aussage in der Oper selbst anzufangen, und sie stellte fest, daß sie dem kommenden Tag mit einer gewissen angenehmen Aufregung entgegensah.
      Sie krümmte unwillkürlich die Zehen, als ihre Füße den eiskalten Boden berührten, und während sie in ihren Morgenrock schlüpfte, angelte sie nach ihren Hausschuhen. Nun, wenigstens konnte sie die Zeit vor Tobys Erwachen dazu nützen, in aller Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken und sich auf den Tag vorzubereiten.
      Ein paar Minuten später wurde es behaglich warm in der Wohnung. Ihre heiße Kaffeetasse mit beiden Händen umschließend, setzte sie sich an den schwarzen Lattentisch vor dem Gartenfenster und fragte sich wieder einmal, ob sie das Richtige getan hatte.
      Sie hatte ihr Haus in Leyton verkauft - eine Doppelhaushälfte mit vier Zimmern und Garten, ein Symbol aus Ziegelsteinen und Rauhputz für Robs illusorische Zukunftspläne - und anstatt die vernünftige Wohnung in Wanstead zu kaufen, wie sie das eigentlich vorgehabt hatte, hatte sie - das hier gemietet. Kopfschüttelnd sah sie sich um.
      Ihre Maklerin hatte gesagt: »Sie sollen es sich ja nur einmal ansehen, Gemma, mehr verlang ich ja gar nicht. Ich weiß, es ist nicht das, was Sie suchen, aber Sie müssen es einfach sehen.« Und so war sie hergekommen, hatte gesehen und auf der gestrichelten Linie unterzeichnet, unversehens Mieterin der umgebauten Garage hinter einem stattlichen viktorianischen Haus in einer von Bäumen gesäumten Straße in Islington. Das Haus an sich schon war unerwartet, wie es da zwischen zwei von Islingtons elegantesten georgianischen Reihenhauszeilen stand, doch es nahm seinen Platz mit selbstsicherer Würde ein.
      Die Garage war alleinstehend und lag tiefer als der Garten, so daß die Fenster, die eine ganze Wand der Wohnung einnahmen, sich von außen zu ebener Erde befanden. Die Eigentümer, ein Psychiater, der seinen Arbeitsplatz in einem Gartenhäuschen hatte, und seine holländische Frau, hatten die Garage in einem Stil eingerichtet, den die Maklerin als >japanischen Minimalismus< bezeichnete.
      Gemma lachte beinahe laut heraus, als ihr das einfiel. Für mich ist es eher eine Übung in >minimalistischem Wohnen<, dachte sie. Die Wohnung bestand im Grunde genommen aus einem einzigen großen Raum, der mit einem Futon und einigen anderen schicken modernen Stücken möbliert war. Küche und Bad waren in kleinen Nischen untergebracht, und eine Vorratskammer mit einem kleinen Fenster war in Tobys Zimmer umfunktioniert worden. Auf Ungestörtheit konnte man hier nicht hoffen, aber wenn man ein kleines Kind hatte, war Ungestörtheit sowieso nur ein Wunschtraum, und Gemma konnte sich

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