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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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bezahlt.«
      Gemma bemühte sich, von ihrer inneren Erregung nichts merken zu lassen, und dankte ihm. »Sie sind ein sehr aufmerksamer Beobachter, David. Wir bekommen selten so gute Beschreibungen.«
      »Das macht der Job hier«, antwortete er lächelnd. »Da wird das zur Gewohnheit. Ich versuche immer, mir die Namen zu den Gesichtern zu merken. Die Leute mögen es, wenn man sie mit Namen anspricht.« Er schob seinen Stuhl zurück und blickte fragend von einem zum anderen. »Kann ich jetzt wieder an meine Arbeit gehen?«
      Kincaid nickte und reichte ihm eine Karte. »Sie können uns anrufen, wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte.«
      David hatte schon ihr schmutziges Geschirr zusammengestellt und nahm es hoch, um es abzutragen, als er zögerte. »Was ist Mr. Swann eigentlich passiert? Das haben Sie mir gar nicht gesagt.«
      »Das wissen wir selbst nicht genau, aber er ist unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen«, sagte Gemma. »Man hat seine Leiche in der Themse gefunden.«
      Die Teller klapperten, und David drückte seine freie Hand auf den Stapel. »Doch nicht etwa hier?«
      »Nein, an der Hambleden-Schleuse.« Gemma meinte, einen Schatten der Erleichterung über das Gesicht des jungen Mannes fliegen zu sehen, schrieb das jedoch der allgemein menschlichen Neigung zu, sich alles Unangenehme möglichst weit vom Leibe zu halten.
      »Und wann war das? Wann ist es passiert?« fragte David.
      »Er wurde am Freitag morgen gefunden«, antwortete Kincaid und beobachtete David mit der freundlich teilnehmenden Miene, die Gemma kannte. Sie bedeutete, daß sein Interesse ganz gefesselt war.
      »Am Freitag morgen?« wiederholte David erschrocken, und Gemma hatte den Eindruck, daß sein Gesicht wieder blaß geworden war. »Sie meinen, am Donnerstag abend ...«
      In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Lokal, und von einem kalten Luftzug begleitet, trat eine ganze Gesellschaft ein. Mit einem kurzen Blick auf die Leute sagte David: »Jetzt muß ich aber wirklich gehen. Tut mir leid.« Er lächelte Kincaid und Gemma noch einmal zu, dann eilte er mit den klappernden Tellern zum Tresen.
      Kincaid sah ihm einen Moment nach, dann zuckte er die Achseln. »Netter Junge. Aus dem könnte ein guter Polizist werden. Er hat das richtige Gedächtnis dafür.«
      »Chef«, sagte Gemma drängend.
      Aber ehe sie fortfahren konnte, setzten sich die zwei Paare, die soeben hereingekommen waren und inzwischen ihre Getränke an der Bar bestellt hatten, an den Nebentisch. Sie lächelten Gemma und Kincaid gutnachbarlich zu, ehe sie begannen, sich deutlich vernehmbar miteinander zu unterhalten.
      »Kommen Sie, David hat uns die Rechnung schon hingelegt«, sagte Kincaid. »Zahlen wir und machen wir uns auf den Weg.«
      Erst als sie auf der Straße standen, sagte Gemma aufgeregt: »Das war Tommy Godwin.« Kincaid sah sie verständnislos an. »Der Mann, mit dem Connor am Donnerstag abend hier war«, erklärte sie. »Ich bin überzeugt, das war Tommy Godwin. Das wollte ich Ihnen die ganze Zeit sagen«, fügte sie leicht gereizt hinzu.
      Im Nebel, der vom Fluß heraufgezogen war, standen sie auf der Straße vor dem Pub. »Wie können Sie das mit solcher Sicherheit sagen?«
      »Das kann einfach nur Godwin gewesen sein.« Sie hörte selbst, wie ihre Stimme vor Erregung anschwoll, und bemühte sich, ruhiger zu werden. »Sie haben doch selbst gesagt, daß David ein guter Beobachter ist. Seiner Beschreibung nach kann der Mann nur Tommy Godwin gewesen sein.«
      »Okay, okay.« Kincaid hob beide Hände, als kapitulierte er. »Aber er war doch angeblich im Theater. Sie müssen das noch einmal überprüfen -«
      Plötzlich flog die Tür des Pubs auf, und David stürzte heraus. »Oh, Entschuldigung. Ich hab gehofft, daß ich Sie noch erwische. Ich -« Er brach ab, als wäre der Impuls, der ihn herausgetrieben hatte, plötzlich verflogen. Fröstelnd in der Kälte, verschränkte er die Arme und stampfte ein wenig mit den Füßen. »Ich meine - ich konnte es ja schließlich nicht ahnen, oder? Ich hab gedacht, es war nur Blödsinn. Ich wär mir wie ein Idiot vorgekommen, wenn ich mich da eingemischt hätte ...«
      »Erzählen Sie, was passiert ist, David«, sagte Kincaid. »Wollen Sie wieder hineingehen?«
      David blickte zur Tür zurück. »Nein, die sind im Moment alle versorgt.« Er schluckte, dann sagte er: »Kurz nachdem Mr. Swann und der andere Mann gegangen waren, es waren vielleicht ein

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