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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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paar Minuten, bin ich mal kurz vor die Tür. Kelly, das ist meine Freundin, kommt meistens auf ein Bier vorbei, wenn sie mit der Arbeit fertig ist, und ich warte gern hier draußen auf sie - eine Frau allein am Abend, Sie wissen schon. Die Straßen sind ja nicht mehr so sicher wie früher.« Er schwieg einen Moment, vielleicht weil ihm einfiel, wen er da belehrte, und Gemma spürte, wie seine Verlegenheit wuchs.
      »Na jedenfalls - ich hab hier draußen gestanden, so wie wir jetzt, und eine geraucht, und da hab ich plötzlich am Fluß Geräusche gehört.« Er wies die sanft abfallende Straße hinunter. »Es war ein klarer Abend, nicht so neblig wie heute, und der Fluß ist keine hundert Meter weit von hier.« Wieder schwieg er, als wartete er auf eine Aufforderung weiterzusprechen.
      »Konnten Sie etwas sehen?« fragte Kincaid.
      »Nicht viel, blondes Haar, es hat im Licht geglänzt, und dann noch eine etwas kleinere Gestalt mit dunklem Haar. Ich glaube, das müssen Mr. Swann und der andere Mann gewesen sein, aber beschwören kann ich es nicht.«
      »Was haben die beiden gemacht? Sich geprügelt?« Gemma konnte ihre Ungläubigkeit nicht verbergen. Sie fand die Vorstellung, daß Tommy Godwin sich auf eine solche körperliche Konfrontation eingelassen haben sollte, beinahe undenkbar.
      »Es war mehr ein Hin- und Hergeschubse. Wie Jungens auf dem Schulhof.«
      Mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen sah Kincaid Gemma an. »Und was ist dann passiert, David?«
      »Dann hab ich Kellys Auto gehört. Da ist ein Schalldämpfer hin«, erläuterte er. »Die Kiste röhrt wie verrückt. Ich bin ihr entgegengegangen, und als wir zurückkamen, waren die beiden weg.« Er sah sie mit ängstlicher Besorgnis an. »Sie glauben doch nicht... Ich hätte nie gedacht ...«
      »David«, sagte Kincaid, »wissen Sie noch, um welche Zeit das alles war?«
      Er nickte. »Ziemlich genau um Viertel vor zehn.«
      »Würden Sie den anderen Mann wiedererkennen, wenn Sie ihn sähen«, warf Gemma ein.
      Er zitterte jetzt sichtlich vor Kälte, dennoch nahm er sich Zeit, um zu überlegen. »Ja, ich denke schon. Aber Sie glauben doch nicht, daß er -«
      »Wir werden Sie vielleicht brauchen, um ihn zu identifizieren. Aber das ist reine Routine«, fügte Gemma beruhigend hinzu. »Können wir Sie hier erreichen? Am besten geben Sie uns Ihre Privatadresse und Ihre Telefonnummer.« Sie reichte ihm ihren Block, und er schrieb, die Augen im orangefarbenen Schein der Straßenlampen zusammengekniffen. »So, und jetzt sollten Sie sich vielleicht wieder um Ihre Gäste kümmern«, sagte sie lächelnd, als er ihr den Block zurückgab. »Wir melden uns, wenn wir Sie brauchen sollten.«
      Als David gegangen war, wandte sie sich Kincaid zu. »Ich weiß, was Sie denken, aber es ist nicht möglich. Wir wissen, daß er wenige Minuten nach elf in London war -«
      Kincaid legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie herum. »Gehen wir mal zum Fluß.« Der Nebel hüllte sie ein, setzte sich in ihre Kleider, benetzte ihre Haut mit Feuchtigkeit, so daß ihre Gesichter im Licht glänzten. Die gepflasterte Straße endete, Kies knirschte unter ihren Füßen, dann hörten sie das Plätschern des Wassers. »Der Fluß muß ganz nah sein«, bemerkte Kincaid. »Riechen Sie ihn?«
      Es war merklich kühler in der Nähe des Flusses, und Gemma zog fröstelnd ihren Mantel fester um sich. Die Dunkelheit vor ihnen wurde tiefer, und sie blieben stehen, da sie kaum noch etwas sehen konnten.
      »Wo sind wir hier?«
      Kincaid, der seine Taschenlampe angeknipst hatte, richtete sie zum Boden. »Überall Reifenspuren, sehen Sie. Die Freunde von der Spurensicherung werden ihre Freude haben.«
      Gemma sagte vor Kälte schnatternd: »Wie soll Tommy Godwin das gemacht haben? Selbst wenn er Connor erwürgt und ihn dann im Kofferraum seines Wagens verstaut hätte, hätte er wie der Teufel fahren müssen, um vor elf in London zu sein. Er kann unmöglich erst noch nach Hambleden gefahren sein und Cons Leiche den langen Weg getragen haben.«
      »Nein«, stimmte Kincaid zu, »aber er könnte die Leiche im Kofferraum gelassen haben, nach London gefahren sein, um sich ein Alibi zu sichern, und die Leiche dann später in die Themse geworfen haben.«
      »Das ist doch unsinnig. Weshalb hätte er ausgerechnet ins Coliseum gehen sollen, wo man sofort die Verbindung zu den Ashertons und über sie zu Connor Swann herstellt? Und wenn er sich wirklich

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