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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Nachbartisch heranzog.
      »Setzen Sie sich«, sagte er. »An der Bar ist ja im Moment nicht gerade Hochbetrieb.«
      »Was?« David ließ sich wie benommen auf den Stuhl sinken. »Ach so, ich verstehe.« Er versuchte ein Lächeln, das recht dünn ausfiel. »Es ist einfach ein Schock. Erst neulich abend war er noch hier, und er war immer so - so unglaublich vital, richtig überwältigend manchmal.« Beinahe zaghaft berührte er mit einer Fingerspitze das Foto.
      »Können Sie sich erinnern, wann Sie ihn hier das letzte Mal gesehen haben?« fragte Kincaid ruhig, doch Gemma spürte seine gesammelte Aufmerksamkeit.
      David zog die Brauen zusammen, als müßte er nachdenken, sagte dann jedoch ziemlich prompt: »Meine Freundin hatte Abendtisch bei Tesco, sie war erst so um halb zehn fertig .. .Am Donnerstag. Ja, das muß der Donnerstag gewesen sein.« Als erwarte er Anerkennung, sah er von einem zum anderen.
      Kincaid tauschte einen kurzen Blick mit Gemma, und sie sah das Aufblitzen von Triumph in seinem Auge, doch er sagte nur: »Gut. Wissen Sie noch, um welche Zeit er am Donnerstag kam?«
      »Ziemlich spät. Es muß schon nach acht gewesen sein.« David schien sich langsam warmzusprechen. »Manchmal kam er allein, aber meistens war er mit anderen Leuten zusammen. Nach dem, was sie geredet haben, müssen es irgendwelche Kunden gewesen sein. Ich hab nicht absichtlich gelauscht«, fügte er mit etwas Unbehagen hinzu, »aber wenn man bedient, bekommt man manches mit, ob man will oder nicht. Es wurde eigentlich immer über irgendwelche Geschäfte geredet.«
      »Und wie war es am Donnerstag abend?« hakte Gemma nach.
      »Das weiß ich noch besonders gut, weil er da anders war als sonst. Er ist allein gekommen und war ziemlich gereizt. Sogar mich hat er angeschnauzt. Ich dachte noch: >Na, der ist ja ganz schön angesäuert.< Ich meine, er hat immer ganz schön gebechert, aber er ist dabei nie aggressiv geworden. Da gibt’s ganz andere.« Er schnitt ein Gesicht, und Gemma nickte teilnehmend. Als hätte ihn das an seine anderen Gäste erinnert, warf er einen Blick zu dem Tisch auf der anderen Seite, aber das junge Paar war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihn zu vermissen. »Dann kam dieser Mann rein, und die beiden nahmen sich einen Tisch, um zu essen.«
      »Kannten die beiden einander?« fragte Kincaid.
      »Wie hat -«, warf Gemma ein, doch Kincaid brachte sie mit rasch erhobener Hand zum Schweigen.
      »Ja, ich bin sicher, daß sie sich gekannt haben. Mr. Swann ist aufgestanden, sobald der andere Mann reinkam. Dann sind sie direkt zu ihrem Tisch gegangen. Ich hab nicht gehört, was sie gesprochen haben - an dem Abend war ziemlich viel los -, aber am Anfang war alles ganz freundlich.«
      »Und dann?« fragte Kincaid.
      David, der sich jetzt sichtlich unbehaglich fühlte, blickte von einem zum anderen. »Na, man könnte vielleicht sagen, daß sie eine ziemlich hitzige Diskussion geführt haben. Sie haben nicht gebrüllt oder so was - eigentlich haben sie überhaupt nicht laut gesprochen, aber man konnte sehen, daß sie Streit hatten. Mr. Swann hat nicht mal aufgegessen, obwohl er sonst immer mit Genuß gegessen hat und eigentlich auch jedesmal den Koch gelobt hat.«
      »Erinnern Sie sich noch, was er an dem Abend bestellt hatte?« fragte Kincaid.
      Gemma wußte, daß er an den immer noch unvollständigen Laborbericht über Connor Swanns Mageninhalt dachte.
      »Er hat Steak gegessen. Und dazu eine Flasche Burgunder getrunken.«
      »Danke«, sagte Kincaid, dann fragte er: »Wie ging es dann weiter?«
      David kratzte sich an der Nase. »Sie haben bezahlt - getrennt - und sind gegangen.«
      »Sind sie zusammen gegangen?« fragte Gemma.
      David nickte. »Aber sie haben immer noch gestritten, soweit ich sehen konnte.« Er begann jetzt sichtlich unruhig zu werden und drehte sich auf seinem Stuhl, um zum Tresen hinüberzusehen.
      Gemma sah Kincaid fragend an, und als dieser mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken antwortete, sagte sie: »Nur eins noch, David. Wie hat der andere Mann ausgesehen?«
      »Sehr elegant«, antwortete David. »Klasse angezogen. Groß, dünn, blond« - er krauste die Stirn und überlegte einen Moment - »so um die fünfzig, würde ich sagen, aber gut erhalten.«
      »Hat er mit Kreditkarte bezahlt?« fragte Kincaid hoffnungsvoll.
      David schüttelte den Kopf und sagte mit echtem Bedauern: »Nein, tut mir leid. Er hat bar

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