Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Debütantinnen - Roman

Titel: Debütantinnen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
lärmend hinaus auf die Straßen. Doch Jockey’s Fields lag im schaurigen Glühen seiner alten Gaslaternen verlassen da, wie eine Szene aus einer Charles-Dickens-Verfilmung.
    Jack stellte seine Teetasse auf den Boden und lehnte sich zurück.
    Sie war hier. Er hatte sich gewünscht, dass sie kam, und hier war sie.
    Cate schlug die Augen auf. »Gott!« Sie setzte sich blinzelnd auf. »Was machen Sie hier? Geht es Ihnen gut?«
    »Ja«, sagte er lachend. »Mir geht’s gut. Aber Sie sind eingeschlafen.«
    »Gott, wie peinlich! Hab ich gesabbert?«
    »Bis auf das Schnarchen haben Sie sich gut benommen.«
    Sie sank in den Sessel zurück. »Das mit dem Schnarchen leugne ich rundheraus. Obwohl ich gelegentlich recht laut durch die Nase seufze.«
    »Das nennt man Schnarchen.«
    »Nein, das nennt man Atmen − mit Nachdruck.«
    »Oder schnarchen.«
    Sie lächelte ihn an, ihre weichen Züge waren in das warme Glühen der einzigen Lampe getaucht. »Sie sind nicht sehr romantisch, Mr Coates.«
    »Seit wann ist es romantisch zu lügen?«
    »Es ist sogar das Fundament alles Romantischen.«
    Er stützte das Kinn in die Hand. »Ist es das, was Sie wollen?«
    Seine Gedanken überschlugen sich. Und wohin jetzt? Nicht zu ausgefallen, nicht zu billig …
    »Jack?«
    Er nahm seine Aktentasche und schaltete die Schreibtischlampe aus. Die Dunkelheit um sie herum war undurchdringlich. »Ja?«
    Cate stand in dem blassblauen Lichtschein einer Straßenlaterne und blickte aus dem Fenster. »Warum haben Sie mich nicht einfach geweckt?«
    »Ich wollte nicht.«
    Sie drehte sich um und sah ihn an. »Warum nicht?«
    Er überlegte, was er antworten sollte. Weil ich besessen bin von Ihnen? Weil ich Sie so lange wie möglich ungestört anstarren wollte?
    »Sie schienen müde zu sein«, sagte er schließlich.
    Er öffnete die Tür. Sie traten hinaus auf die Straße, und Jack schloss hinter ihnen ab.
    Er hielt ihr den Arm hin, und sie nahm ihn.
    Sie schaute zu ihm auf. »Ich hätte unglaublich Lust auf ein Eis.«
    Bildete er sich das ein, oder lehnte sie sich an ihn?
    »Wie wär’s mit was Richtigem?«
    Sie gingen um die Ecke. Sein Auto stand auf der anderen Straßenseite.
    »Sie wissen schon, Fleisch, Kartoffeln, Gemüse. Richtiges Essen«, beharrte Jack.
    »Wenn Sie was Richtiges essen wollen, dann essen wir auch was Richtiges.«
    Er schloss die Wagentür auf und hielt sie ihr offen. Doch sie verharrte, bevor sie einstieg, den Blick auf seine Augen gerichtet. »Das war nett von Ihnen − mich schlafen zu lassen. Danke.«
    »Gern. Jederzeit. Wenn Sie sich ein bisschen schläfrig fühlen … Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«
    »Ja.« Sie lächelte wieder und neigte den Kopf. »Ja, das weiß ich.«
    Sie fuhren nach Primrose Hill zu einem kleinen griechischen Restaurant. Sie fanden draußen einen Platz, wo sie sich mit Blick auf die Straße nebeneinander an einen quadratischen Holztisch setzten. Cate bestellte Reis mit Hühnchen und Jack Lamm und Bratkartoffeln.
    »Woher kennen Sie dieses Lokal?«, fragte Cate und nahm sich eine Olive.
    »Ich bin im Sommer öfter hier vorbeigefahren und habe gesehen, dass die Leute hier draußen auf dem Gehweg zu Abend gegessen haben. Es war immer voll. Da dachte ich mir, es müsste gut sein«, erwiderte Jack.
    »Aber Sie waren noch nie hier?«
    »Nein.«
    Sie schien sich auf ihrem Stuhl ein wenig zu entspannen.
    »Warum? Haben Sie gedacht, ich wäre früher öfter hier gewesen?«
    Sie schaute auf die sanfte Kurve der Regents Park Road. »Jeder Ort in London scheint alte Erinnerungen in mir heraufzubeschwören. Ein alter Treffpunkt zu sein.«
    »Ich war wirklich noch nie hier«, versicherte er ihr, nahm ein Stück warmes Brot und tunkte es in Olivenöl. »Dies ist unbekanntes Territorium.«
    »Gut.«
    Ihre Reaktion gefiel ihm. Sie wollte etwas, was nur ihnen beiden gehörte.
    »Also«, sagte Jack lächelnd, »Sie haben im Schlaf geredet.«
    »Nein! Ehrlich?«
    »Na ja, nicht unbedingt geredet, aber gemurmelt.«
    »Ich habe geträumt.«
    »Was?«
    Sie errötete. »Das erzähle ich Ihnen nicht!«
    »Na los! Wie schlimm kann es sein?«
    »Ziemlich schlimm!«
    »Also« – er rieb sich die Hände –, »jetzt muss ich es unbedingt hören!«
    »Ach … na gut.« Sie lächelte schüchtern. »Ich ging mit jemandem …, mit einem Mann über offenes Gelände wie ein Stück Gemeindeland oder ein Park oder so, und …« Sie war überrascht, wie schwer es ihr fiel, es auszusprechen. »Er hielt meine Hand.«
    Er wartete, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher