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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ansah.
    Der Schlag ins Gesicht war so hart, dass Whitman ihn bis in die Zehenspitzen spürte. Das Blut schoss ihm aus der Nase, aber er behielt die Hände im Schoß und sah seinem Onkel weiterhin in die Augen.
    Joey sagte leise: »Das ist dafür, dass du dich mir widersetzt und ohne meine Erlaubnis gehandelt hast.«
    Noch ein beinharter Schlag auf den Kiefer.
    »Und das ist dafür, dass du mein Geld zum Fenster rausschmeißt!«
    Ein Rückhandschlag auf die Wange.
    »Das ist dafür, dass du deinem Anwalt nicht gehorcht und diesen Blödsinn gemacht hast.«
    Noch ein Schlag.
    »Dass du dich in diese Scheißsituation manövriert hast und meine Zeit und Energie verschwendest!«
    Und noch ein letzter Schlag ins Gesicht. Whitman fühlte ein Knacken und etwas wie Kieselsteine in seinem Mund. Blut lief ihm über die Lippen, übers Kinn und auf Brust und Beine.
    »Und das war dafür, dass du mehr Jahre absitzen wirst, als nötig gewesen wäre, nur um so einer Tussi ein bisschen Ärger zu ersparen.«
    Whitman sagte nichts und tat nichts. Wie, zum Teufel, hatte er das mit Terry so schnell herausgefunden?
    Donatti schüttelte den Kopf. »Was soll ich nur mit dir machen, Christopher? Schlimm genug, dass du dich selbst kaputt machst. Aber jetzt fängst du auch noch an, mich kaputt zu machen. Was soll ich nur mit dir tun?«
    Whitman antwortete nicht.
    »Du hast Glück, dass du das Gesicht deiner Mutter hast. Ohne das Gesicht deiner Mutter hättest du gar nichts, weißt du das? Benedetto ist drauf und dran, die ganze Sache fallen zu lassen, alles abzublasen. Weißt du, wie viele Leute mich das kosten würde, Christopher? Weißt du, wie viel Profit mich das kosten würde?«
    Whitman schwieg.
    »Benedetto will keinen Wichser wie dich als Schwiegersohn. Dein Glück, dass Lorenza sich in deine Visage verguckt hat. Oder vielleicht ist es auch dein Schwanz, was weiß ich … aber das heißt nicht, dass es mich nicht ordentlich was kosten wird. Ich mag gar nicht daran denken, wie viel mich das kosten wird.«
    Donatti streckte die Finger seiner rechten Hand und schüttelte sie aus. Seine Augen klebten an Whitmans Gesicht.
    »Ich hätte dich fallen lassen sollen, als du aus der Klapsmühle kamst. Selbst deine eigene Mutter war so weit, dass sie dich fallen lassen wollte. Sie lag im Sterben, sie wollte nicht über einen verkorksten Sohn nachdenken. Deine Tante war’s, Gott sei ihrer Seele gnädig, die dir deinen verdammten Zuckerarsch gerettet hat. Sie hatte Mitleid mit dir. Na ja, und jetzt ist sie tot, und ich, Glückspilz, der ich bin … ich erbe das Problem …«
    Donatti runzelte die Stirn und warf Whitman sein Seidentaschentuch zu.
    »Wisch dir das Gesicht ab. Du siehst grässlich aus. Ich hab es krachen hören. Hab ich dir was gebrochen?«
    Whitman nahm das Taschentuch und musste sich dabei schwer zusammennehmen, damit seine Hände nicht zitterten. Er wischte sich über das Gesicht, spuckte Blut und Zahnschmelz ins Tuch. Dann fuhr er mit der Zunge durch den Mund und spürte ein paar rasiermesserscharfe Kanten. »Du hast ein paar Zähne abgebrochen.«
    »Vorne? Hinten?«
    »Vorne, glaube ich.«
    »Gut! Habe ich deinem perfekten Zuckerarschgrinsen endlich eine Macke verpasst. Hast du hier einen Zahnarzt?«
    Whitman besah sich das Taschentuch. Es tropfte von Blut. Er musterte seine blaue Gefängniskleidung, fand eine saubere Stelle und wischte sich damit das Gesicht ab. »Nein, ich habe keinen Zahnarzt. Dein Taschentuch ist ruiniert.«
    »Scheiß drauf!« Donatti nahm seinen Sohn am Kinn und sah ihm ins Gesicht. Whitman fuhr zurück. »Ich blute wie ein frisch geschlachtetes Schwein. Ich werde dir den ganzen Anzug verderben.«
    »Na und? Dann kaufe ich eben einen neuen. Du sollst nicht so vor mir zurückzucken.«
    Donatti zog sein weißes Hemd aus der Hose, spuckte mehrere Male auf einen Zipfel und fing an, Whitman das Gesicht sauber zu machen. »Deine Nase sieht nicht gebrochen aus. Früher konnte ich mal mit einem einzigen Faustschlag Gesichter zertrümmern. Ich werde wohl langsam alt.«
    »Du hast mich nicht geboxt, du hast mich geschlagen.«
    »Guter Einwand.« Zärtlich tupfte Donatti die Lippe seines Sohnes ab. »Du machst mir nichts als Kummer, Christopher. Erst stichst du die Nutte der ganzen Schule an, und dann ist sie plötzlich tot …«
    »Es war dumm …«
    »Halt den Mund! Unterbrich mich nicht, wenn ich rede! Und dann lieferst du dich ans Messer, nur um ein Fräulein Niemand zu retten? Was hat sie mit dir gemacht? Hat sie

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