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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Eva ist völlig außer sich. Ich traue ihr nicht allein.«
    »Michael ist da …«
    »Michael!«, wiederholte die Stimme sarkastisch. »Na, das ist ja ein großer Trost …«
    »David …«
    »Ich bin nervös … Ich habe Eva allein mit dem Wagen losgeschickt. Du weißt, dass sie zu hysterischen Anfällen neigt. Aber sie hat darauf bestanden. Unser Hausmädchen macht Urlaub in El Salvador, und um diese Zeit kriege ich keinen Babysitter mehr.« Seine Stimme wurde immer lauter. »Es ist fast elf. Wo, zum Teufel, steckst du überhaupt, Bram?«
    »Bei der Po …«
    »Paul fragt mir ein Loch in den Bauch. So als hätte ich den sechsten Sinn. Woher, zum Teufel, soll ich wissen, was los ist? Was ist denn überhaupt los?«
    »David, ich lass dich nur ungern im Regen stehen, aber ich spreche über ein Mikro in einem Funkwagen der Polizei. Der Lieutenant hört alles mit. Wir unterhalten uns später allein weiter.«
    »Gut. Und wann bist du zu Hause?«
    »Sobald ich den Toten als meinen Vater identifiziert habe.«
    Schweigen am anderen Ende. »Tut mir Leid, Bram«, ertönte die Stimme. »Tut mir aufrichtig …«
    »Schon gut, David. Ich muss jetzt Schluss machen. Wir reden später.« Bram reichte Decker das Mikro. Der Priester sackte in die Polster des Beifahrersitzes zurück.
    Decker wartete einen Moment. »Alle verlassen sich auf Sie, was?«
    Bram sah aus dem Fenster. »Wie weit ist es noch?«
    »Zehn Minuten.«
    »Wo hat man ihn gefunden?«
    »In seinem Wagen. Er stand in einer dunklen Gasse hinter dem Tracadero’s.«
    Bram starrte Decker an. »Hinter dem Tracadero’s?«
    »Haben Sie eine Ahnung, was er dort wollte?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste.«
    »Sind Sie je mit ihm dort gewesen?«
    Bram schnaubte laut. »Dad hatte das Hinterzimmer vor ein paar Jahren für Moms Geburtstag gemietet. Wir waren ungefähr dreißig, alle Kinder mit Partnern und Enkeln. Aber für heute Abend war keine Familienfeier angesagt.«
    »Und Ihr Vater geht nie ohne die Familie in dieses Restaurant?«
    »Glaube ich jedenfalls nicht. Dad geht selten aus. Er ist immer im Dienst.«
    »Ihr Bruder sagte, er habe praktisch im Krankenhaus gewohnt?«
    Wieder strich sich Bram das Haar aus der Stirn. »Ich kann mir nur vorstellen, dass Dad dort jemanden von der Pharmafirma zum Abendessen treffen wollte.«
    »Pharmafirma?«
    »Mein Vater hat in Zusammenarbeit mit Fisher/Tyne Pharmaceuticals ein Medikament in seinem Labor entwickelt. Augenblicklich wird es von der Gesundheitsbehörde getestet.«
    Decker musste das erst einmal verdauen. »Ihr Vater hat für Fisher/Tyne ein Medikament entwickelt?«, fragte er schließlich.
    »Ja, Curedon. Ein postchirurgisches Medikament, das verhindern soll, dass nach einer Transplantation das fremde Transplantat vom Körper des Empfängers abgestoßen wird. Wenn man den Kollegen meines Vaters glauben darf, ist das Mittel ein Durchbruch auf diesem Gebiet. Mein Vater macht Herztransplantationen. Aber das wissen Sie vermutlich.«
    »Ja, das weiß ich.« Decker hielt inne. »Ich frage Sie das ungern, Pater. Bei diesem Medikament, Curedon, das Ihr Vater entwickelt hat, geht es da um Geld?«
    Bram dachte kurz nach. »Zweifellos. Warum?«
    »Wir sind noch im Anfangsstadium unserer Ermittlungen. Ich habe keine Tatwaffe. Ich suche nach Verdächtigen … nach Motiven. Geld ist immer ein Motiv. Über welche Summen reden wir? Große Summen?«
    »Ehrlich, das weiß ich nicht. Fragen Sie Michael. Er hat da mehr Ahnung.«
    »Dann hat Ihr Vater häufiger mit jemand von Fisher/Tyne im Tracadero’s gegessen?«
    »Das kann ich nicht sagen, Lieutenant. Ist nur eine Vermutung gewesen.«
    Decker strich seinen Schnurrbart glatt. »Ihr Vater ist also zusätzlich zu seinen vielen anderen Talenten auch noch Chemiker?«
    »Er hat aus der Not eine Tugend gemacht. Ungefähr vor fünfzehn Jahren hat er entschieden, dass die handelsüblichen Präparate seinen Anforderungen nicht genügen. Also ist er noch mal auf die Uni gegangen und hat seinen Doktor in Biochemie gemacht. Das Krankenhaus, das New Christian Hospital, hat ihm ein Labor gebaut.« Bram verkrampfte die Hände ineinander. »Könnte sein, dass er mit einem seiner Kollegen essen gegangen ist. Aber irgendwie sieht das meinem Vater auch nicht ähnlich.«
    »Wer sind die Kollegen Ihres Vaters?«
    »Möchten Sie Namen wissen?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Bram schüttelte den Kopf. »Dr. Reginald Decameron. Dr. Myron Berger und … mein Gott, jetzt habe ich

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