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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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fragte Decker.
    »Nicht die Nachricht, auf die du gehofft hast. Die Ballistik hat angerufen. Sie sind nicht fündig geworden.«
    Decker schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Die können doch unmöglich alles untersucht haben! Nicht in so kurzer Zeit!«
    »Nein, sie haben nur ein paar Stichproben gemacht.«
    »Was soll das heißen? Sie haben zwei oder drei Geschosse untersucht?«
    »Vielleicht ein paar mehr.«
    »Marge, wir haben über hundert Kugeln sichergestellt!«
    Sie seufzte. »Hör mal, Scott und ich haben uns den Mund fußlig geredet, damit sie es noch vor den Feiertagen machen. Mehr war wirklich nicht drin.«
    Decker zählte bis zehn. »Na schön, ihr wart großartig.«
    »Pete, wir können noch mehr Druck machen, aber ich weiß nicht, ob das Sinn hat. Du weißt doch, wie lange die immer brauchen.«
    Decker nickte. Die kriminaltechnischen Labors waren veraltet und chronisch unterbesetzt. Unschuldige mußten ewig im Gefängnis sitzen, hartgesottene Kriminelle wurden vorzeitig entlassen, weil die Labors nicht mit der Arbeit hinterherkamen. Ein Fall wie das Estelle – zwei Monate her, und der Täter stand fest – war eben nicht besonders dringlich.
    »Wir haben Zeit«, sagte Decker. »Wir können warten, bis sie mit ihren Untersuchungen fertig sind.«
    »Wenn du meinst … Das kann aber noch Monate, wenn nicht Jahre dauern.«
    Decker unterdrückte einen Fluch. »Wie wär’s mit einem Privatlabor?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht, das hab ich gecheckt. Ist schweineteuer. So was kann ich nicht mal eben von meinem Taschengeld bezahlen.«
    Decker dachte an sein neues Grundstück. Wenn er nicht kräftig in das Haus investierte, würde es für immer eine Bruchbude bleiben. »Ich auch nicht.«
    »Machen wir also weiter.« Marge zuckte die Schultern. »Wir haben getan, was wir konnten.«
    »Wir können noch auf ein Wunder warten.«
    Marge lachte auf. »Gut, warten wir auf ein Wunder. Das kostet nichts, macht nicht schwanger und auch nicht fett.«

40
    Hannah saß gebannt vor dem Fernseher und verfolgte die Thanksgiving-Parade. Ein riesenhafter Saurier, aus dessen Rachen weißer Rauch aufstieg, hatte es ihr angetan. Sie versuchte alle im Raum zu überzeugen, daß der Saurier nicht echt war. Aber es war zu viel Betrieb, und ihr dünnes Stimmchen wurde vom Lärm der Erwachsenen übertönt.
    Rina küßte sie auf die Stirn.
    »Das ist kein richtiger Dino«, sagte Hannah.
    »Nein, der ist nicht echt.«
    »Der ist falsch.«
    »Ja, Liebling.«
    »Nicht echt.«
    Rina lächelte und rieb sich die Schläfen. Das Haus war voll. Peters Eltern, sein Bruder Randy mit Frau Lurene und ihren drei Kindern im Schulalter, dazu Clark, Randys siebzehnjähriger Sohn aus enter Ehe. Sam und Jacob hatten sich im Wohnzimmer breitgemacht und warfen sich einen Ball zu. Lurene war mit ihren Kindern draußen im Garten und pflückte Orangen.
    Lyle Decker lief im Eßzimmer umher, die Blaupause des neuen Hauses in der Hand, und blieb vorm Fernseher stehen.
    »Ich seh nichts! Ich seh nichts!« schrie Hannah.
    Rina schob ihren Schwiegervater sanft ein Stück beiseite. »Warum setzt du dich nicht auf die Terrasse, Dad?«
    »Wie bitte?« brüllte er.
    »Komm!« Sie hakte ihn unter und führte ihn hinaus zum Tisch mit dem Sonnenschirm und den sechs Plastikstühlen. »Hier hast du Ruhe, und es ist bequem. Möchtest du noch Kaffee?«
    »Kaffee?«
    »Ja, Kaffee. Ich hab gerade frischen gebrüht.«
    »Ich nehm eine Tasse Kaffee.«
    »Großartig!« Rina wandte sich zum Gehen.
    »Wo ist Peter?« fragte Lyle.
    »Mit Randy in der Scheune.«
    »Wo?«
    »Drüben in der Scheune, Dad. Soll ich ihn rufen?«
    »Wann sehen wir das Haus?«
    »Du meinst das neue?«
    »Ja, das neue Haus.« Er hielt die Blaupause hoch. »Das hier.«
    »Ich glaube, Peter will in einer halben Stunde mit euch los.«
    »Noch vor dem Spiel?«
    »Ja. Ich weiß, das Spiel darfst du nicht versäumen.«
    Lyle lachte. »Was ist Thanksgiving ohne Truthahn und ohne das Spiel?«
    »Genau.« Rina freute sich über ihren Schwiegervater. So ein freundlicher alter Mann! Blaue Zwinkeraugen, ein rotes, rundes Gesicht, silberweißes Haar.
    »Ich hab das Abflußrohr gefunden«, rief er.
    Rina brauchte einen Moment, bis sie geschaltet hatte. »Ist ja toll. Kann man das neue Badezimmer anschließen?«
    »Kein Problem!« Wieder sein Lachen.
    »Ich bring dir den Kaffee«, sagte Rina beschwingt.
    »Au ja, den kann ich brauchen.«
    »Bis gleich!« Sie ging durch die Hoftür in die Küche. Ida Decker

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