Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
Therapeuten zu gehen. Die Firma bezahlt es. Wendy ist eine Perle, eine unserer besten Maklerinnen. Aber sie weigert sich. Im Moment ist sie überhaupt nicht belastbar. Machen Sie nicht alles noch schlimmer.«
    »Deshalb stelle ich Ihnen diese Frage und nicht ihr.«
    Oliver mischte sich ein. »Wenn es eine Verbindung gibt, kommt das sowieso raus. Erzählen Sie lieber uns die Geschichte, bevor irgendein Schweinehund Wind davon kriegt und sie an die Presse verkauft.«
    »Wie bitte?« zischte Brenda. »Wer würde so was tun?«
    »Ich meine rein theoretisch … «
    »Reden Sie etwa über sich selbst?« Ihre Augen funkelten böse. »Haben Sie derartige Absichten?«
    »Würde ich darüber reden, wenn ich die hätte?« Oliver lachte. »Ob Sie es glauben oder nicht, Ms. Miller. Es gibt etwas, das nennt sich Integrität.« Leise fügte er hinzu: »Und das ist auch das einzige, was ich besitze.«
    Brenda wirkte besänftigt und wandte sich an Marge. »Ist er verheiratet?«
    »Geschieden.«
    »Anderweitig gebunden?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Ich bin anwesend, meine Damen«, sagte er. »Sie können direkt mit mir verhandeln.«
    Brenda winkte ab. »Männer frage ich das nie. Sie lügen grundsätzlich.« Sie blickte Oliver an. »Wenn Sie mir ein Abendessen versprechen, könnte es sein, daß ich ein bißchen netter bin.«
    Oliver grinste breit. »Mit dem größten Vergnügen, Ms. Miller. Aber ganz bestimmt nicht im Estelle.«
    »Wie wär’s mit dem Crab and Barrel?«
    »Für meine Brieftasche ist das ein bißchen viel … « Oliver schien zu überlegen. »Vielleicht können Sie nachhelfen.«
    »Wann?« fragte Brenda.
    »Schlagen Sie was vor.«
    »Freitag?«
    »Gemacht.«
    »Erzählen Sie uns von Wendy Culligan und Harlan Manz«, sagte Marge.
    Brenda wurde wieder ernst. »Sie sind ein paarmal zusammen ausgegangen. Aber es war nichts Ernstes. Er hatte eine Freundin, sie hatte einen Freund. Du bist ja verrückt, hab ich gesagt. Klar, Harlan sah gut aus, besser als ihr Freund. Aber Ken, so heißt er, hat einen Job, er hat seinen Wagen, seine eigene Wohnung … er hat eine Zukunft. Harlan war ein Loser. Ich glaube, Wendy hat das kapiert, denn irgendwann hat sie Schluß gemacht … aber sie sagt, sie haben sich im Guten getrennt.«
    »Sie hat mit Ihnen darüber gesprochen?« fragte Marge.
    »Ja. Als ich sie besucht habe, hat sie mich gleich beiseite genommen und gebeten, es niemandem zu sagen. Erstens wollte sie nicht, daß es ihr Freund erfährt, zweitens wollte sie nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden. Kann man es ihr verübeln?«
    »Nein«, sagte Marge. »Aber der Polizei gegenüber hätte sie ehrlich sein sollen.«
    »Werden Sie das zur Sprache bringen?« Brenda wurde nervös. »Sie ausfragen?«
    »Ja«, sagte Marge. »Aber ich muß ja nicht verraten, daß ich es von Ihnen weiß.«
    »Da wäre ich Ihnen dankbar.« Brenda seufzte. »Ich möchte nicht als Petze dastehen. Ich hab es nur erzählt, damit kein anderer mehr draus macht, als wirklich gewesen ist.«
    »Denken Sie an einen Bestimmten?« fragte Marge.
    »Nein. Und das ist die reine Wahrheit. Aber Sie wissen ja, wie die Leute reden. Nach so einer Sache wie im Estelle ist man fertig … hilflos. Manch einer erfindet Geschichten, aber wenn Wendy sagt, es war nichts dran, dann stimmt das auch.«
    »Vielleicht war für sie nichts dran«, sagte Marge. »Aber für Harlan Manz könnte es eine ernste Sache gewesen sein.«
    Oliver schob sich eine Handvoll Kürbiskerne in den Mund und grinste. Er platzte fast vor Stolz. Marge verdrehte die Augen und schloß die Beifahrertür des Zivilfahrzeugs auf. Oliver stieg ein, beugte sich hinüber und entriegelte die Fahrertür von innen. Als sie zustieg, wühlte er demonstrativ in seiner Brieftasche. »Na ja, drei Dollars hab ich flüssig. Vielleicht kann ich Brenda auf ein Glas Hauswein einladen.«
    »Ich weiß, was ich verdiene, und ich weiß, was du verdienst.« Marge startete den Wagen. »Darauffalle ich nicht rein, Scotty.«
    Oliver lachte und bot Marge Kürbiskerne an. Marge schüttelte den Kopf und fuhr vom Parkplatz herunter in Richtung Freeway 405. Sie nahm die Auffahrt nach Norden und gab Gas, bis der Wagen nur so dahinflog.
    »Vielleicht haben wir eine heiße Spur«, sagte sie. »Manz kannte Wendy. Sie hatten sogar ein Verhältnis.«
    »Aber Wendy ist nicht tot, Marge.«
    »Er hat sie eben verfehlt.«
    »Und beim Versuch, sie umzubringen, hat er dreizehn andere erwischt, auch zwei an ihrem Tisch?« Oliver war

Weitere Kostenlose Bücher