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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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heiß. Verbrennen Sie sich nicht wieder die Zunge wie letztes Mal.«
    »Immer meckern, immer meckern!« Sie zog ein Gesicht. »Wo sind die Butterkekse?«
    »Die stehen nicht auf Ihrem Diätplan. Ich habe Ihnen Teegebäck gebracht.«
    »So ein Quatsch!« Sie nahm einen harten Keks und knabberte an ihm herum. »Die schmecken wie Pappe. Die kann ich nicht anbieten.«
    »Ich hab sowieso keinen Hunger«, sagte Martinez. »Tee reicht mir vollkommen.«
    »Er ist aber heiß«, warnte Nicky beim Eingießen erneut. »Sie will ihn sehr heiß.«
    »Tee muß man heiß trinken«, beharrte Adelaide.
    Martinez faßte sich in Geduld und schlürfte seinen Tee. Sie plauderten zwanglos – über den Tee, über Butterkekse und das Wetter. Dann nahm er einen neuen Anlauf.
    »Was sagen Sie nun zu dem Foto? Haben Sie diesen Mann schon mal irgendwo gesehen?«
    Adelaide nahm sich das Bild noch einmal vor. »Ein bißchen könnte er mir bekannt vorkommen. Ich bin zwar alt, aber noch nicht hirntot. Ich glaube nicht, daß ich jemals einen Harlan Manz kennengelernt habe.«
    »Was sagt Ihnen der Name Hart Mansfield?«
    Die alte Frau furchte die Stirn. »Der kommt mir bekannt vor. Aber woher?«
    »Er war Tennislehrer im Greenvale Country Club.«
    Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. »Sehe ich so aus, als würde ich Tennis spielen?«
    Martinez brach der Schweiß aus. »Er hat auch an der Bar gearbeitet. Bei Festen und Wohltätigkeitsveranstaltungen.«
    Adelaide dachte nach, dann wurde sie bleich. »Ja … ja wirklich! O Gott! Ogottogott!«
    »Was ist denn, Mrs. Skinner?«
    Sie preßte die Hand an die Brust. »O mein Gott!«
    Martinez stand auf. »Ist Ihnen nicht wohl, Mrs. Skinner?«
    »O doch … keine Sorge. Das ist der Barkeeper, mit dem Walter auf der Hausner-Party Krach hatte.«
    Martinez spürte sein Herz klopfen. Er zückte Notizbuch und Bleistift und begann hektisch zu kritzeln. »Krach? Was für einen Krach?«
    »Nichts Weltbewegendes. Ich erinnere mich nur, weil ich mit ihm geredet hab … nur ganz kurz … nachdem Walter die Nerven durchgegangen waren.«
    »Was war denn passiert?«
    »Oh, das Übliche. Es ging ihm zu langsam an der Bar, die Schlange wurde nicht kürzer. Walter hatte schlechte Laune und fing Streit an. ›Laß endlich die Mädchen in Ruhe und mach mir meinen Scotch‹, hat er gerufen, glaube ich.« Sie blickte zu Boden. »Und einen Schwachkopf hat er ihn genannt. Er hatte getrunken, und es sollte ein Witz sein. Aber er war ziemlich laut und hat den Jungen in Verlegenheit gebracht … «
    Sie brach ab, ihr Gesicht zeigte Ärger, ihre Hände zitterten, sie blickte zur Seite.«
    »Jedenfalls sagte ich diesem jungen Mann, wie immer er hieß, daß Walter einfach ein bißchen schlecht gelaunt war. Er hat das akzeptiert, dann ist jeder seiner Wege gegangen.«
    Sie fixierte Martinez. »Sie können doch nicht im Ernst glauben, daß er … sich das zu Herzen genommen hat!«
    Martinez zupfte an seinem Schnurrbart. »Die Sache scheint mir nicht so bedeutend. Hatten Sie noch bei anderer Gelegenheit miteinander zu tun?«
    »Nicht, daß ich wüßte.« Sie dachte nach. »Aber mir ist bekannt« – sie schloß einen Moment die Augen »daß Walter manchmal mit anderen Frauen in den Club ging.«
    »Verstehe.«
    »Daher könnte es sein, daß Walter noch öfter mit diesem … diesem Filou aneinandergeraten ist.«
    »Hat Ihr Mann ihn irgendwann noch einmal erwähnt?«
    »Nein, das nicht. Trotzdem, ist das nicht furchtbar? Mein Mann wird zufällig Opfer eines Verbrechens, und ich sitze hier und bin dem Mörder meines Mannes leibhaftig begegnet.«
    Martin nickte.
    »Sie glauben nicht, daß es Zufall war, oder?« fügte sie hinzu.
    »Wir gehen allen Spuren nach.«
    »Eine Beleidigung, die zwei Jahre her ist? Das ist kein besonders starkes Mordmotiv!«
    »Da haben Sie recht.«
    »Trotzdem … « Sie hob ihre Tasse und nippte. »Man weiß nie, was Menschen zu solchen Greueltaten treibt.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, dieses blutige Massaker war eine Verschwörung?«
    Marge schaute aus dem Fenster des zehnten Stocks auf andere Hochhäuser und einen fernen Berggipfel; die Firma Ashman/Reynard hatte ihre Büros im Gewerbepark von Woodland Hills, den es schon an die zwanzig Jahre gab, und damit zählte er zu den älteren Industrieansiedlungen in dieser Gegend. Marge wandte sich Brenda Miller zu, der stellvertretenden Geschäftsführerin. Sie trug ein knallrotes Kostüm, dazu schwarze Strümpfe und Stöckelschuhe, die ebenso gut als Hieb- und

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