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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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drei Möglichkeiten. Entweder sie betrachten die Vorwürfe als begründet, dann brauchen sie Fakten und Zeugen … «
    »Zum Beispiel Hotelrechnungen.«
    »Nicht mal das. Nur Zeugen, die bestätigen, daß sie uns zusammen gesehen haben. Etwa in einem Restaurant oder in einem Kino. Und Beweise dafür. Darum mache ich mir aber keine Sorgen. Was sie erreichen können, ist die zweite Möglichkeit – ein ›Nicht beweisbar‹. Die Beweise reichen weder für eine Belastung noch für eine Entlastung. Die dritte Möglichkeit ist das ›Unbegründet‹, das heißt, die Vorwürfe werden als falsch zurückgewiesen. Das können wir erreichen, wenn wir Jeanine beim Lügen ertappen, wenn sie sich in Widersprüche verwickelt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Etwa wenn sie sagt, wir hätten um vier miteinander etwas getrunken, und ich habe Zeugen, daß ich um vier in meinem Büro war.«
    »Das wird kaum passieren.«
    Decker wandte den Blick ab. »Nein.«
    »Alles, was du dir erhoffen kannst, ist also ein ›Nicht beweisbar^«
    Deckers Fäuste waren geballt. »Es sei denn, ich kann beweisen, was ich weiß – daß Jeanine irgendwie in die Morde im Estelle verwickelt ist. Ihre albernen Vorwürfe sind mir ganz egal. Was mich beschäftigt, sind dreizehn Tote und zweiunddreißig Verletzte. Das Unglück, das eine abgrundtief böse Frau über so viele unschuldige Menschen gebracht hat. Ich nagle sie fest, Rina. Ich schwöre dir, und wenn es mich Kopf und Kragen kostet, daß ich dieses Biest dorthin befördere, wo die Sonne nicht scheint.«
    Im Zimmer war es still. Mit leiser Stimme sagte Rina: »Deine Leidenschaft und dein Gerechtigkeitsgefühl in Ehren, Peter. Aber wenn du bei der Befragung so viel Emotionen zeigst, sieht das schlecht aus.«
    Er biß sich auf die Lippe. »Strapp hat dasselbe gesagt.« Er blickte ihr in die Augen. »Er möchte, daß du dabei bist.«
    »Ich?«
    »Als eine Art Verzierung. Die charmante, schöne Ehefrau. Um ihnen zu zeigen, daß ich nicht den geringsten Anlaß hatte, fremdzugehen.«
    »Ändert das die Lage, wenn du eine attraktive Frau hast?«
    »Strapp ist davon überzeugt. Ich auch.«
    »Dein guter Ruf, den du dir über zwanzig Jahre erworben hast, soll davon abhängen, wie ich aussehe?« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist doch Schwachsinn!«
    »Die ganze Angelegenheit ist Schwachsinn. Aber die Leute lassen sich nun mal von Äußerlichkeiten beeinflussen. Sie sehen eine junge, strahlend schöne Frau … sie sehen dich, Rina, und dann gibt es für sie keinen Grund mehr, warum ich dich betrügen sollte.«
    »Als ob Männer so logisch wären. Zahllose Männer brennen mit Frauen durch, die viel langweiliger sind als ihre Ehefrau.«
    »Zahllose ist übertrieben … «
    »Scott Oliver ist das beste Beispiel. Du hast immer gesagt, seine Freundinnen sind wie Hühner. Und seine Frau war sehr attraktiv.«
    »Ja, das war sie.«
    »Warum hat er es dann gemacht? Kannst du mir das erklären?«
    »Vielleicht die Midlife-Crisis.«
    »Die muß sich ja lange hinziehen.«
    »Ich weiß es nicht, Rina. Manche Leute werden nie erwachsen.« Decker öffnete die Fäuste und legte die Hände flach auf den Tisch. »Tut mir leid, daß ich dich da reinziehe.«
    »Wenn du möchtest, daß ich dabei bin, dann komme ich.«
    »Ich glaube, es ist sinnvoll.« Er lächelte schwach. »Außerdem wär es schön, dort ein freundliches Gesicht zu sehen.«
    Rinas Augen wurden feucht. Sie nahm seine Hand und küßte sie. »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch.« Decker schluckte schwer. »Die werden viele persönliche Fragen stellen. Vielleicht … es wäre gut, wenn ich dir die Fragen vorher aufschreibe. Dann wissen wir beide, was auf uns zukommt. Und mir ist es nicht mehr so peinlich, sie in deiner Gegenwart zu beantworten.«
    Sie unterdrückte ihre Tränen. »Das ist ja wirklich entehrend, nicht wahr?«
    Decker lächelte sanft. »He, denk an das, was deine Mutter immer sagt: Solange wir gesund sind … «
    »Gehen wir die Fragen zusammen durch, dann besprechen wir, was ich anziehen soll, wie ich mich verhalten soll, was ich sagen soll.«
    »Sei einfach du selbst.« Er seufzte. »Statt mir leid zu tun, sollte ich mich lieber vorbereiten. Vielleicht finde ich ein paar gute Stellen in der heiligen Schrift. Dort kommt sicher auch ein Mann vor, den eine böse Frau zur Strecke bringen will.«
    Rina dachte nach. »Das erinnert mich an Elia, den Propheten. Der hat sich in der Wüste in einer Höhle versteckt, und Raben mußten ihn ernähren.«
    »Vor wem hat

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