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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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er sich versteckt?«
    »Vor Izevel … Isebel.«
    »Was ist passiert?«
    »Mit Elia? Es gab einen Knall, dann ist er im feurigen Wagen gen Himmel gefahren.«
    »Ah ja. Die Sonntagsschule erhebt ihr Haupt. Elia war ein Eiferer, stimmt’s?«
    Sammy kam in die Küche. »Alle Propheten waren Eiferer.«
    »Wo ist Hannah?« fragte Rina.
    »Sie schläft.«
    »Schmuel …?«
    »Nun dreh nicht durch, Mom. Ich hab ihr eine Windel umgelegt und den Schlafanzug angezogen.«
    Rina war geschockt. »Du bist tatsächlich von dir aus auf die Idee gekommen, sie ins Bett zu bringen?«
    »Nicht er, sondern ich«, unterbrach Jacob. »Stören wir?«
    »Wir reden gerade über eifernde Propheten«, sagte Sammy.
    »Sie waren keine Eiferer«, widersprach Rina. »Sie haben nur Dinge verkündet, die niemand hören wollte.«
    Decker kniff die Augen zusammen und wühlte in seinen Erinnerungen. »An Elia kann ich mich erinnern. Aber Isebel … von der haben wir damals nichts gelesen. Ich weiß nur, daß sie eine böse Versucherin war.«
    »Verheiratet war sie mit … « Rina brach ab und blickte ihre Söhne an. »Mit wem war sie verheiratet?«
    »Auf zum fröhlichen Prophetenquiz«, sagte Sammy.
    Jacob sang: »Achab the Arab … «
    »Er war kein Araber, sondern ein jüdischer König«, berichtigte Rina. »Der König von Israel, um genau zu sein. Und wer war der König von Judäa?«
    Jacob und Sammy zuckten die Achseln.
    Rina blickte sie tadelnd an. »Habt ihr denn die Newiim – die Propheten – nicht in der Schule?«
    »Die Newiim sind was für Waschlappen. Richtige Männer lernen den Talmud.«
    »Antwortet einfach auf meine Frage!«
    »Schüler sollen vor den Lehrern nicht mit ihrem Wissen prahlen. Du kannst die Frage beantworten, Ima.«
    Rina lächelte. »Josafat war der König von Judäa.«
    »Ich weiß gar nicht, wovon ihr redet«, sagte Decker.
    »Das Königreich Israel wurde nach dem Tod von Salomon geteilt«, erklärte Jacob. »Rehabeam war der König von Judäa, der rechtmäßige König. Die Stämme Levi, Juda und der halbe Stamm Benjamin blieben ihm treu. Die anderen zehn Stämme zogen mit Jerobeam, dem König von Israel. Judäa war gerechter als Israel. Daher zerstreuten sich die zehn Stämme schließlich in der Diaspora.« Er blinkerte seine Mutter an. »Zufrieden, Ima?«
    »Annähernd.«
    »Was wurde aus Isebel?« fragte Decker.
    »Sie starb«, sagte Sammy. »Alle sind sie gestorben. Die Nävi sind Bücher über tote Leute.«
    »Schmuel …!«
    »Sie wurde aus dem Fenster gestürzt«, sagte Sammy, »dann von Pferden zertrampelt und schließlich von den Hunden gefressen.«
    »Das ist ja reizend«, sagte Decker.
    »Es war ein verdienter Tod«, meinte Rina. »Middah kenneged middah – Maß für Maß. Sie hat Leute bestochen, falsches Zeugnis abzulegen gegen einen Mann, dessen Weinberg sie haben wollte. Der Arme wurde gesteinigt, und die Hunde leckten sein Blut auf. Deshalb wurde prophezeit, daß die Hunde ihr einst das gleiche antun würden.«
    »Die haben aber mehr gemacht, als nur ihr Blut aufgeleckt, Ima«, wandte Jacob ein. »Sie haben sie gefressen.«
    »Die Hunde haben sie mit Haut und Haar gefressen?«
    »Alles bis auf den Schädel, die Hände und die Füße«, sagte Rina. »Genaugenommen blieben nur die Handflächen und die Fußsohlen unversehrt.« Sie wandte sich wieder an ihre Söhne. »Also Jungs, was ist nun die logische Frage?«
    Decker antwortete: »Warum wurde sie nicht vollständig gefressen?«
    »Genau«, sagte Rina. »Daß der Schädel übrig blieb, kann man verstehen.«
    »Zu hart«, sagte Decker. »Aber warum die Handflächen und die Fußsohlen? Die würde doch ein Hund als erstes fressen … «
    »Jetzt wird’s aber abartig«, sagte Sammy.
    »Mag ja sein, aber dein Vater hat völlig recht.« Rina blickte ihren Mann an. »Du hast den Verstand eines Gelehrten, Peter.«
    »Und was ist die Erklärung?« fragte er.
    Rina blickte Sammy an. »Warum hat Hashem ihre Hände und Füße verschont? Weil sie mit ihnen eine Mizwa gemacht hat, eine gute Tat, die von Herzen kam. Was könnte sie gemacht haben?«
    Niemand antwortete.
    »Was tut man mit den Handflächen?« Rina klatschte in die Hände. »Was tut man mit den Füßen außer Laufen?«
    Wieder schwiegen alle.
    »Man tanzt«, sagte Rina.
    »Kaitzad merakdim lifnai Hakallah?« fragte Jacob.
    »Bruder, ich bin beeindruckt!« sagte Sam.
    »Hab ich gewonnen, Ima?«
    »Du hast gewonnen«, bestätigte sie.
    »Was hat er denn gesagt?« fragte Decker.
    »Kaitzad merakdim lifnai

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