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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dachte. Sehr viele Dividenden. Die Jeschiwa hat einen ganzen Berg Aktien.«
    »Wer hat die denn gekauft?«
    »Niemand. Die meisten hat sie geschenkt bekommen. Und wie es aussieht, haben die Spender sie Vorjahren erworben.«
    »Zu niedrigen Preisen.«
    »Genau.« Rina gab Hannah eine weitere leere Dose, und wieder rannte sie eifrig in die Küche.
    »Was sie für zehntausend gekauft haben, ist jetzt zwanzigtausend wert«, sagte Decker.
    »Eher Hunderttausend.«
    »Was ist hundert Riesen wert?« fragte Sam.
    »Bringt die Kleine in ihr Zimmer, Jungs. Ich erledige den Rest«, sagte Rina.
    »Wollt ihr uns etwa loswerden?«
    »Mit einem Wort: ja.« Rina lächelte breit. »Tschüs dann!«
    Jacob nahm seine Schwester auf den Arm. »Was wollen wir denn spielen, Hannah?«
    »Na … Dinosaurier.«
    »Okay.«
    »Und Barney.«
    »Okay.«
    »Dann lesen wir Bücher!« Hannah zappelte, bis Jacob sie wieder absetzte. Sie nahm Jacob bei der einen Hand, Sam bei der anderen. »Schaukeln!«
    Die beiden Brüder gehorchten, und Decker lachte. »Wer hat in diesem Haus eigentlich das Sagen?«
    »Das ist doch gar kein Thema.«
    »Aber die Bücher der Jeschiwa.« Decker lächelte. »Aktienspenden sind übrigens nichts Ungewöhnliches. Man kauft eine Aktie, sie gewinnt an Wert. Dann spendet man sie für wohltätige Zwecke. So spart man nicht nur Kapitalertragsteuer, man kann außerdem die Aktie zum gesteigerten Wert von der Steuer absetzen.«
    »Jedenfalls hat Rabbiner Shulman erschreckend hohe Beträge angesammelt. Die Dinger liegen schon seit Jahren in irgendeiner Schublade.«
    »Weiß der Rabbiner denn, was er da hat?«
    »Ich glaube, er hat keine Ahnung. Ich verstehe auch nicht, warum er sie keinem Bankmenschen anvertraut.« Rina zuckte die Schultern. »Aber vielleicht ist es besser so. Sonst hätte jemand die Aktien schon vor Jahren abgestoßen. Jetzt liegen sie immer noch da und wachsen und mehren sich.«
    Decker erschien plötzlich nachdenklich. »Hat Jake schon öfter vom Umziehen gesprochen?«
    Rina seufzte. »In Andeutungen. Er ist gern unter Freunden. Du weißt doch, wie das ist in dem Alter. Am Sabbat ist er wirklich von allem abgeschnitten.«
    Decker legte die Hände um seine Kaffeetasse. »Er hat sich’s nicht anmerken lassen. Es ist wirklich Zeit für einen Umzug.«
    Rina kaute Nägel. »Wie viel werden wir denn für dieses Haus kriegen?«
    »Nicht allzu viel.«
    »Das Grundstück ist über viertausend Quadratmeter groß.«
    »Das Haus hab ich irgendwie zusammengeschustert. Baulich ist es nach Vorschrift, aber leider fehlt alles außer dem Nötigsten. Wir nehmen, was wir kriegen, und kaufen, was wir uns leisten können. Jake geht’s offensichtlich nicht um Luxus.«
    Rina strich sich über die Arme. »Du weißt, ich habe Geld.«
    »Ich brauche nicht das Geld meiner Frau, um meiner Familie ein Haus zu kaufen.« Decker schob das Kinn vor.
    »Es ist nicht deine Familie, es ist unsere Familie. Sei nicht so altmodisch. Wozu ist das Geld gut, wenn man es nicht für solche Dinge ausgibt?«
    Decker sprach nicht aus, was sie beide wußten. Er hatte zwar seine Lebensversicherung, aber sie reichte nicht annähernd aus, um eine Familie zu ernähren und drei Kindern das College zu bezahlen. Das Geld von Rinas Eltern war für Notfälle reserviert – für den Fall, daß ihm etwas zustieß. Und da er bereits zweimal angeschossen worden war, hatte dieser Fall nichts Theoretisches. Er sagte: »Wir haben Ersparnisse. Ich kriege ein gutes Gehalt, wir werden es schon schaffen.«
    Rina blickte zur Seite. »Warum nimmst du alles auf deine Schultern, Peter? Warum läßt du mich nicht helfen?«
    »Du hilfst doch. Du führst das Haus, kümmerst dich um die Familie. Du erledigst alles Finanzielle. Seit wir verheiratet sind, habe ich keine einzige Rechnung mehr bezahlt. Du könntest unser ganzes Geld auf ein Schweizer Nummernkonto schaffen und dich still und heimlich auf deinen Abschied vorbereiten, ohne daß ich es merke.«
    »Warum sagst du so seltsame Dinge?« Sie starrte ihn an und griff nach seiner Hand. »Was ist los mit dir? Hat das mit diesem blöden Belästigungsvorwurf zu tun? Verklagt sie dich etwa?«
    Decker zog seine Hand weg, stützte den Kopf auf beide Hände und blickte sie an. »Am Montag muß ich in der Abteilung Inneres eine Protokollerklärung abgeben.«
    »Was ist das?«
    »Sie befragen mich zu dem Tatvorwurf.«
    »Und dann?«
    »Sie vergleichen meine Aussage mit den Vorwürfen gegen mich … dann fällen sie eine Entscheidung. Es gibt

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