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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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behalte meinen Stolz.«
    »Seien Sie doch kein Trottel, verdammt. Sie haben Kinder zu ernähren!«
    »Ich quittiere den Dienst. Die halbe Pension reicht mir aus. Meine Frau hat einen Beruf. Und eine Erbschaft. Außerdem steh ich nicht mit leeren Händen da. Fünfundzwanzig Jahre Polizeierfahrung – dazu meine Anwaltslizenz. Also leckt mich …«
    »Decker, hören Sie …«
    »Sie treten mir in die Eier, und ich soll kuschen? Nehmen Sie die verdammte Dienstmarke oder verschwinden Sie.«
    Patt.
    Strapps Kiefern mahlten. »Hören Sie mir wenigstens zu.«
    Decker antwortete nicht.
    Strapp warf einen Blick über die Schulter. »Stecken Sie ihre Marke und die Waffe weg. Wir haben unsere Meinungsverschiedenheiten. Aber wir tragen sie nicht auf offener Straße aus.«
    »Stimmt ja, wir sind in Hollywood. Das Image könnte leiden.«
    »Idiot!« würgte Strapp heraus.
    Decker erwartete einen wütenden Abgang. Aber Strapp blieb stehen. Widerstrebend steckte Decker seine Sachen ein. »Nun machen Sie schon, Strapp. Bevor mir die Sicherung durchbrennt.«
    Strapp funkelte ihn böse an. »Sie Arschloch! Treiben Sie’s nicht zu weit. Noch bin ich Ihr Vorgesetzter. Sie haben mich mit Sir anzureden, wenn Sie mit mir sprechen.«
    Decker hob ironisch die Hände und wich einen Schritt zurück.
    Strapp atmete tief durch. »Pete, was ich getan habe, war nur zu Ihrem Besten. Genauso wie das, was ich jetzt tun werde. Ich muß Ihnen den Fall entziehen …«
    »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Ich kann diesem Weibsstück nicht noch mehr Material für ihre Klage liefern. Und die Ermittlungen zu David Garrison dürfen nicht durch neue Vorwürfe gegen die Polizei behindert werden. Der arme Kerl ist tot! Wir schulden ihm die Wahrheit …«
    »Was glauben Sie denn, wonach ich suche?«
    »Die Klage von Jeanine Garrison blockiert Ihre Arbeit. Ich muß Sie von dem Fall abziehen. Aber …«
    »Ah, jetzt kommt das Aber!«
    Strapp ließ sich nicht beirren. »Pete, das heißt nicht, daß Ihre ganze bisherige Arbeit am Fall Estelle im Eimer ist. Das heißt nicht, daß Jeanine Garrison fein raus ist. Das heißt, daß wir weiter ermitteln, daß Sie weitermachen. Aber nach außen hin übernehme ich das Kommando. Also spiele ich auch den Prellbock. Sie verlieren nichts, sparen sich nur ein bißchen Ärger. Und wenn wir diesem verdammten Schlamassel jemals auf den Grund kommen, müssen wir uns den Ruhm eben teilen.«
    Beide schwiegen.
    Strapp seufzte. »Können Sie damit leben?«
    »Der Ruhm ist mir scheißegal.«
    »Dann haben Sie nichts zu verlieren. Lieutenant, Sie haben alle Hände voll zu tun. Sie haben ein ganzes Ermittlerbüro zu leiten. Ich will nicht, daß Sie sich noch länger von diesem Dreckstück an der Nase herumführen lassen.«
    Decker sagte nichts, in seinem Kopf ratterte ein Preßlufthammer. Er zwang sich zum Durchatmen, er lauschte auf die Geräusche der Umgebung: Vogelzwitschern, Hundegebell, irgendwo ein Hubschrauber, von weitem das Rauschen des morgendlichen Verkehrs.
    »Wir machen täglich eine Lagebesprechung«, sagte Strapp. »Nur offiziell müssen Sie sich heraushalten. Überlassen Sie mir die Leitung.«
    »Damit hab ich kein Problem. Mir ist scheißegal, wer die Leitung hat, wenn wir nur zu Resultaten kommen. Ich bin fest davon überzeugt, daß diese Frau dreizehn … nein, vierzehn Menschen auf dem Gewissen hat. Dafür muß sie büßen.«
    »Wenn sich das durch handfeste Beweise untermauern läßt, wird sie büßen. Und nicht zu knapp. Lassen Sie mich nur machen.«
    Was immer dabei herauskam. Decker musterte seinen Chef. Verkrampft, nervös, verbittert. Meinte er, was er sagte? Schwer zu sagen.
    Strapp zog sein Taschentuch und wischte sich den Schweiß ab. »Rufen Sie Dunn und Oliver her. Trauen Sie den beiden?«
    »Ja, absolut.«
    »Dann sollen sie den Tatort sichern, Spuren sammeln und mit der Gerichtsmedizin reden. Überlassen Sie den beiden den Fall David Garrison, okay?«
    Decker gab sich einen Ruck. »Okay.«
    Strapp wischte sich wieder das Gesicht ab. »Auch wenn Sie es nicht glauben wollen, Decker: Er kann sich den Schuß auch selbst gesetzt haben. Schließlich war er drogenabhängig.«
    »Wie praktisch für Jeanine.«
    Strapp sagte nichts.
    Decker schloß kurz die Augen. »Ein guter Gedanke … Sir.«
    »Gehn Sie nach Hause!« befahl Strapp.
    »Ich fahre ins Büro.«
    »Ist mir auch recht. Kümmern Sie sich um Ihre Abteilung. Wir haben beide genug zu tun.«
    Strapp drehte sich um und lief zurück zum Tatort.

26
    »Wir

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