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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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erklärte Martinez. »Tom blieb an Sean Amos dran, ich hab mich um die anderen gekümmert.«
    »Und?«
    »Drei von denen hab ich zurückverfolgt. Zuerst die dralle Blonde mit dem Mercedes 300. Sie hat kurz mit Sean geredet, er hat ihr was gegeben, sie ist abgerauscht. Danach hat er mit einem anderen Mädchen gesprochen, halb Asiatin, halb Schwarze, wie’s aussah. Hübsche Göre. Fährt einen Range Rover. Er hat ihr die Tür aufgehalten, und sie ist abgedüst. Dann war da noch so ein schlaksiger Typ, Jeans und Skimütze. Fährt einen zehn Jahre alten Saab.«
    »So eine alte Karre? Sind die in Westbridge überhaupt erlaubt?« fragte Oliver.
    »Ich hab die Nummernschilder überprüfen lassen«, sagte Martinez. »Der Mercedes gehört Barry und Susan Door. Der Range Rover ist auf eine Jane Highsmith registriert …«
    »Jane Highsmith … woher kenn ich den Namen?« Oliver schnipste mit den Fingern. »Richtig! Ein Familienkrach. Muß zehn Jahre her sein. Terence und Jane Highsmith. Er war so was wie’n englischer Lord, und sie war auch ’ne heilige Kuh. Im wahrsten Sinne. Stammte aus einer indischen Adelskaste.«
    Die anderen stöhnten auf.
    Oliver schnalzte mit der Zunge. »Mann, waren die beide besoffen! Haben sich gegenseitig die Einrichtung an den Kopf geworfen, Teller, Schüsseln, Blumenvasen.« Er schüttelte den Kopf. Und die zwei kleinen Mädchen hatten sich ins Bett verkrochen, die Decke über die Köpfe gezogen, waren total verängstigt. Große blaue Augen und dunkle Haut. Ganz süße Dinger.
    »Zumindest von der einen kann man das noch immer sagen«, bestätigte Martinez.
    »Was ist mit dem Saabfahrer?« fragte Marge.
    »Dr. Kenneth und Dr. Elizabeth Rush«, sagte Martinez. »Aber Ärzte sind sie nicht. Herr Doktor ist Mathematikprofessor am Northridge College, Frau Doktor ist Physikprofessorin am UCLA. Ihr Sohn Joachim besucht die Abschlußklasse in Westbridge. Er hat ein Stipendium.«
    »Und das hast du alles von der Zulassungsstelle erfahren?« fragte Oliver.
    »Nicht ganz.« Martinez lächelte. »Weil Tom hinter Sean Amos her war, hab ich mir Joachim vorgenommen. Nur wußte ich noch nicht, daß er Joachim heißt. Ich bin ihm nach, er fuhr zu Mycroft & Cranepool …«
    »Der neue Buchladen in Devonshire?« fragte Marge.
    »Ja, der Laden, der auch eine Espressobar hat«, sagte Oliver.
    Marge starrte ihn ungläubig an. »Sag bloß, du warst schon mal in einer Buchhandlung!«
    »Steck’s dir sonst wohin, Mädchen«, schoß Oliver zurück. »Ja, ich gestehe. Ich war schon mal in einem Buchladen.«
    »Die machen doch immer die Abende für Singles«, stichelte Webster.
    »Klappe, Onkel Tom«, sagte Oliver. »Nur zu deiner Information: Bei der Kerouac-Lesung saßen ein paar ganz heiße Miezen rum.«
    Martinez berichtete weiter. »Ich bin ihm also nach, und er hielt vor dem Buchladen, ging mit einem Papierstapel rein. Ich mußte nicht hinterher, weil ich alles durchs Schaufenster sehen konnte. Er hat sich nicht weiter aufgehalten, nur den Stapel auf den Ladentisch gelegt, und ist wieder raus. Ich blieb an ihm dran, bis er zu Hause war. Dann bin ich zurück zum Buchladen und hab mir einen der Zettel geholt, die er da abgeworfen hatte.«
    Martinez holte Luft.
    »Es waren Werbezettel für ein Scrabble-Turnier. Ich hab einen Verkäufer gefragt, einen Knaben namens James Goddard, der die Public School besucht. Der kennt Joachim von den Scrabble-Turnieren. Einmal im Monat finden sie bei Mycroft statt, aber auch an anderen Orten. Sieht so aus, als war Joachim ’ne ganz große Nummer im nationalen Scrabble-Verband. Und ein totaler Fanatiker. Hat den Spitznamen Cyberword, weil er spielt wie ein Roboter. Goddard hat mir erzählt, daß Joachim ein Stipendium für die Westbridge School hat. Und daß er wahrscheinlich eine Frühzulassung für Yale kriegen wird. Das muß was ganz Besonderes sein.«
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Webster. »Ein furchterregender Knabe.«
    »Ist James Goddard mit Joachim befreundet?« fragte Decker.
    Martinez schüttelte den Kopf. »Hatte nicht den Eindruck. Nur, daß sie sich kannten. Wollte auch nicht zu tief bohren. Wir haben nur so geredet. Zum Beispiel über die Veranstaltungen des Buchladens.« Er blickte Oliver an. »Über den Abend für Singles.«
    »Arschloch«, sagte Oliver.
    »Brauchst dich doch nicht zu schämen, Scotty«, sagte Martinez. »Goddard hat mir erzählt, daß der Singles-Abend neben den Signierstunden und den Märchenstunden für die Kinder die beliebteste

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