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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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entgegnete Strapp, »wir sind hier, weil wir gerufen wurden. Ich muß Ihnen leider mitteilen, daß Ihr Bruder verstorben ist. Vermutlich an einer Überdosis.«
    Jeanine schlug die Hände vors Gesicht. »O Gott! O nein!« Sie raufte sich die Haare. »Erst meine Eltern und jetzt das! Das kann nicht sein! Das kann nicht sein!«
    Mit haßverzerrtem Gesicht ging sie erneut auf Decker los. »Du hast ihn ermordet, du Schwein!« Abrupt holte sie aus und schlug ihn heftig ins Gesicht.
    Decker hielt sich die brennende Backe und spürte, wie ihn die Wut übermannte. Die Polizistin – Heather Morgan – nahm Jeanine in den Polizeigriff und drückte sie mit dem Kopf gegen die Wand. »Beruhigen Sie sich! Auf der Stelle!«
    »Ich kriege dich, Decker!« Jeanine zappelte unter dem Griff der Beamtin. »Ich kriege euch alle!«
    »Bringen Sie sie raus«, sagte Decker.
    Anthony Wade stemmte sich im Rollstuhl hoch und brüllte: »Laßt sie los! Sie hat gerade einen schrecklichen Schock erlitten!«
    Strapp befahl: »Lassen Sie sie los, Officer Morgan!«
    Deckers Augen weiteten sich vor Entsetzen. » Waas?«
    »Ich sagte, loslassen!« bekräftigte Strapp. »Das ist ein Befehl.« Zu Decker sagte er: »Gehen Sie spazieren, Pete.«
    Der zweite Schlag ins Gesicht. Diesmal nicht physisch, sondern viel schlimmer, viel schmerzhafter. »Sie wollen doch nicht etwa …«
    »Sofort!« Strapp packte Decker am Arm und schob ihn zur Tür. »Einen langen Spaziergang!«
    Jeanine schüttelte Officer Morgan ab, in ihrem Gesicht zeigte sich Genugtuung. »Wir sehen uns vor Gericht wieder, Lieutenant!« kreischte sie. »Wenn ich mit Ihnen fertig bin, betteln Sie an der Straßenecke!«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Nein, ein Versprechen!«
    Strapp stieß Decker mit Gewalt fort. »Raus, Lieutenant!«
    »Ich mach dich fertig, du Bastard!« schrie Jeanine Decker riß sich los. »Ich Sie auch, Lady!«
    »Raus jetzt, Decker!« Trotz Hebelgriff und Körpereinsatz konnte Strapp seinen Lieutenant kaum bändigen. Zentimeterweise schob er den massigen Mann zur Wohnungstür.
    Und Decker wehrte sich nicht einmal. Leistete nur passiven Widerstand. Der Kerl muß Kräfte haben wie eine Elefantenbulle, dachte Strapp. Was wäre passiert, wenn Decker zugeschlagen hätte?
    Raus auf die Straße mit ihm. Decker war schweißgebadet. Er hechelte, er zitterte, er war drauf und dran, den nächstbesten Idioten, der ihm in die Quere kam, zu erwürgen. Jeanine hatte ihn in Rage gebracht, Strapp zum Überkochen. Er war wütender auf ihn als auf sie.
    So ein verdammter Hund!
    Draußen schüttelte Decker seinen Chef ab wie eine lästige Fliege. »Sie haben mir in Gegenwart dieser Fotze in die Eier getreten!«
    »Nehmen Sie Nachhilfeunterricht, Decker!« bellte Strapp. »Regel Nummer eins: Konfliktgegner trennen.«
    »Scheiße!« Decker spuckte aus. »Scheiße! Scheiße!«
    »Das grenzt an Subordination«, knurrte Strapp. »Gehen Sie spazieren, Lieutenant. Kühlen Sie sich ab!«
    Deckers Schädel dröhnte, hinter seinen Augen explodierten weiße Feuerwerksraketen. Er preßte die Lider zusammen, zwang sich, bis zehn zu zählen. Dann hörte er Strapps sanfte Stimme.
    »… war nicht leicht in der letzten Zeit, Pete. Nehmen Sie sich heute frei. Gehen Sie nach Hause zu Ihrer hübschen Frau. Morgen früh reden wir dann über alles.«
    Wieder zählte Decker bis zehn. Öffnete die Augen. Langsam wurde ihm klarer im Kopf. Er lachte bitter auf. »Nicht zu fassen. Sie ziehen mich aus dem Verkehr.«
    Strapp blinzelte. »Peter, Sie sind der beste Lieutenant, den ich je hatte. Unglaublich zäh und hart an der Sache dran. Nicht nur in der Theorie, auch in der Praxis. Ob Sie’s glauben oder nicht, ich versuche nur, Ihre Haut zu retten.«
    »Guter Gott, ich danke dir!«
    »Ich mußte Sie da rausholen, bevor Sie dem Miststück echte Gründe für eine Klage liefern konnten.«
    Decker hielt sich unwillkürlich die Wange. Er sagte nichts.
    Strapp schnaufte. »Gehen Sie nach Hause, Pete.«
    Decker wartete einen Moment. Dann sagte er: »Ich bin ein guter Soldat, Captain. Aber ich bin nicht hirnlos.« Er zog die Dienstmarke aus der Tasche und nahm die Dienstwaffe aus dem Holster. Hielt sie dem Captain hin. »Bitte sehr.«
    »Stecken Sie das weg, Peter.«
    »Das ist mein Ernst.«
    »Ich weiß. Stecken Sie’s weg.«
    Decker rührte sich nicht.
    Strapp ballte die Fäuste. »Machen Sie keine Dummheiten, Pete. Sie haben zu viel zu verlieren.«
    »Schön. Dann verliere ich eben. Ich gebe meinen Job auf und

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