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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Anruf in der Zentrale wegen eines verdächtigen Todesfalls. Oliver hat eine leere Wodkaflasche unter dem Bett des Opfers gefunden. Könnte ein Selbstmord à la Heaven’s Gate sein – eine Kombination aus Medikamenten und Alkohol. Das Opfer ist Doktor Emil Euler Ganz. War früher ein großes Tier in akademischen Kreisen. Physiker. Dann verschwand er für zehn Jahre und tauchte später als Guru namens Vater Jupiter wieder auf. Ist seit fünfzehn Jahren Leiter des Ordens.«
    Little brüllte die Hunde an, sie sollten die Schnauze halten. Was auch nichts half. »Ach, der. Er hat also diese Galaxie verlassen und ist in ein besseres Universum entschwunden? Tja, dann mal viel Glück. Ob er wohl jemand auf die Reise mitgenommen hat?«
    Der Gedanke ließ Decker erschaudern. »Bisher haben wir nur die eine Leiche gefunden.« Er dachte kurz nach. »Aber da ist was dran.«
    »Woran?«
    »Dass Ganz seine Anhänger mitnimmt. Vielleicht hat er Anweisungen hinterlassen, dass sie nachkommen sollen. Selbst wenn nicht, gibt’s da drinnen bestimmt ein paar labile Individuen, die bereit sein könnten, ihm zu folgen.«
    »Nur ein paar?«
    Decker hob die Augenbrauen. »Na ja, wenn Erwachsene sich umbringen wollen, würde ich versuchen, sie daran zu hindern, aber man kann nicht die ganze Welt retten. In diesem Fall geht’s auch um Kinder. Das beunruhigt mich.«
    Little verzog das Gesicht. »Da ist allerdings was dran.«
    Ein silberfarbener Kleinbus kam von der anderen Seite. Er hielt, ein etwa zwanzigjähriges Mädchen streckte den Kopf aus dem Fenster. Kein Make-up, kein Schmuck. Sie hatte ein herzförmiges Gesicht. Ihre trüben, graubraunen Augen waren geschwollen, ihre Nase war rot. Sie wischte sich die Nase mit einem Papiertuch und fragte: »Wie viele von euch kommen sonst noch?«
    »Wie bitte?«
    »Polizei«, zischte sie. »Wie lange müssen wir dieses Eindringen in unsere Privatsphäre noch ertragen? Was wir machen, geht nur uns etwas an.«
    Decker antwortete nicht, ließ das Schweigen in der Luft hängen. Schließlich sagte er: »Sollen Sie uns zum Eingang bringen, Ma’am?«
    »Ich bin keine Ma’am! Ich bin Terra!«
    »Na gut«, erwiderte Decker. »Terra! Sollen Sie uns zum Eingang bringen?«
    Sie nickte. »ja, soll ich.«
    Decker öffnete die Tür seines Wagens. »Warum tun Sie es dann nicht?«

2
    Feindseligkeit zu ignorieren gehörte zu seinem Beruf. Decker war an düstere Blicke und gelegentliche Beschimpfungen gewöhnt. Aber diese Gruppe hatte etwas Beunruhigendes. So viele Jünger, die alle eine seltsame Mischung aus Wut und Verletzlichkeit ausstrahlten. Oder vielleicht waren es die weißen Baumwollgewänder, die sie wie Zombies in Totenhemden aussehen ließen.
    Er überlegte kurz.
    Nein, das war nicht fair. Juden trugen ebenfalls weiße Gewänder – kittel. Männer trugen sie bei der Hochzeit, während der Höchsten Feiertage und beim Seder – dem festlichen Pessachmahl. Und auch bei Beerdigungen. Eine morbide Assoziation, aber Decker konnte nicht anders, als sich zu fragen, ob diese Menschen an Tod dachten.
    Die meisten Sektenmitglieder sahen stumm zu, wie Decker und Oliver das gelbe Absperrband vor der Tempeltür anbrachten.
    Bruder Pluto dagegen hielt sich nicht so zurück. »Ist das wirklich nötig, oder brauchen Sie beide nur was zu tun, bis die Ärztin fertig ist?«
    Er war dünn und klein, hatte schütteres Haar. Auch er trug ein langes Gewand, doch es war blau und aus Seide. Trotz des Gürtels glitt es auseinander. Darunter trug Pluto ein weißes T-Shirt und Jeans. Der amtierende Oberguru war sichtlich irritiert, sprach mit schriller Stimme. Hätte Decker ihm einen Planeten zuordnen sollen, wäre Pluto seine erste Wahl gewesen.
    Decker befestigte das Band, richtete sich auf und überragte den kleinen Mann. »Tut mir Leid, dass wir die Ermittlungen soweit ausdehnen mussten. Da die Leiche bewegt wurde, können wir uns leider nicht auf einen Raum beschränken.«
    »Ein eindeutiger Verstoß gegen unsere bürgerlichen Rechte!«
    Decker glättete seinen Schnurrbart und meinte dann: »Sagen Sie mir, wessen Bürgerrechte verletzt wurden, und ich werde das sofort unterbinden!«
    Pluto wurde bombastisch. »Sie wissen genau, was ich meine! Ihre Leute verhören unsere trauernde Familie.«
    Oliver fuhr sich durch das schwarze Haar und überlegte, ob der Kerl nicht in Wirklichkeit ein Außerirdischer war. Auf jeden Fall sah er ganz so aus. »Wir versuchen herauszufinden, was mit Ihrem Oberhaupt geschehen ist. Wollen Sie das

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