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Deep Secrets - Berührung

Deep Secrets - Berührung

Titel: Deep Secrets - Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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bin mir nicht sicher, was ich dazu sagen soll – meine vom Wein herbeigeführte Tapferkeit erheitert einen Mann, der so schwierig zu erheitern ist.
    »Kluge Entscheidung, Ms McMillan. Sobald Sie Ihren Rausch ausgeschlafen haben, schlage ich vor, dass Sie wieder anfangen zu lernen. Ich werde Sie am Montag prüfen.«
    Ich öffne den Mund, um zu protestieren, aber er zieht eine Augenbraue hoch. Es spricht für seine angeborene Autorität, dass ich diese hochgezogene Augenbraue bereits als Warnung erkenne. »Ich werde bereit sein«, verkünde ich, und mit ein klein wenig Rebellion, die noch in mir ist, spare ich mir ein Gute Nacht. Ich gehe auf die Tür zu.
    »Ms McMillan.«
    Ich bleibe stehen und schaue über die Schulter, voller Furcht, dass meine Flucht nicht so glattgehen wird, wie ich gehofft habe.
    »Kopfschmerztabletten und eine Flasche Wasser, bevor Sie einschlafen«, befiehlt er.
    Mein Chef diktiert mir eine prophylaktische Katerkur, und ich habe gerade das Wort
Schwerter
in Anspielung auf seinen offensichtlichen Hahnenkampf mit dem Mann benutzt, mit dem ich in einem öffentlichen Flur rumgemacht habe. Ich befinde mich wahrhaftig in einem Paralleluniversum.
    »Ja, Sir, Mr Compton«, sage ich und gehe weiter.
    Ich trete in eine sternenklare, kühle Nacht hinaus und finde Ralph und mehrere der Praktikantinnen vor, die sich gerade in ein Taxi quetschen. Mit angehaltenem Atem hoffe ich, dass ich nicht bemerkt werde. Da ich in der Galerie bleibe, gefährdet meine Entscheidung, zu viel zu trinken, das professionelle Image, das mir so teuer ist. Die Tür schließt sich hinter Ralph, und ich stoße einen Seufzer der Erleichterung aus, aber eine plötzliche Wahrnehmung lenkt meine Aufmerksamkeit nach links.
    Mir stockt der Atem, als ich Chris sehe, jetzt wieder bekleidet mit seiner Lederjacke. Er lehnt an einem eleganten schwarzen Sportwagen, einem Porsche 911. Ich weiß, dass es ein 911er ist, weil mein Vater, als sei es eine Ironie des Schicksals, nichts anderes fahren will. Chris lässt den Porsche sexy aussehen, auf eine Art, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Nicht nach dem, was ich mit diesem Wagen verbinde.
    Seine Mundwinkel wandern nach oben, und sein Blick brennt einen Pfad über meinen ganzen Körper. Es steht völlig außer Frage, dass er meinetwegen hier ist. Er ist heute Abend meinetwegen hergekommen, hat er behauptet, aber er und Mark tragen auch noch ein Machtspiel aus, und ich bin zu einer Figur in diesem Spiel geworden.
    Ich gehe auf ihn zu und tue mein Bestes, sicher auf den Beinen zu erscheinen. Warum ich gedacht habe, Wein sei eine gute Idee, obwohl ich nie trinke, ist mir unbegreiflich. Er beobachtet jeden meiner Schritte, und sein Blick ist eine heiße Liebkosung, die meinen gesamten Körper streichelt. Ich erinnere mich an seine Hände, die mich berührt haben, an seinen Mund auf meinem Mund, und Gefühle wogen durch meinen Bauch und kribbeln auf meinen Oberschenkeln. Ich will ihn. Er weiß es, aber mit mir ist für eine Nacht genug gespielt worden. Nein, räume ich ein. Genug für ein ganzes Leben.
    »Du bist gegangen«, klage ich ihn an, als ich vor ihm stehen bleibe. Der Wind vergönnt mir einen Hauch seines sauberen, männlichen Dufts, was das Zittern meiner Beine noch verschlimmert. Ich taumle auf Chris zu, er legt mir einen Arm um die Taille, und meine Hüfte und mein Bein pressen sich gegen seinen Körper. Unsere Blicke treffen sich, und die sofortige Spannung zwischen uns lässt die Luft vibrieren. Ich bin ihm verfallen. So viel zu dem Vorsatz »Genug für ein ganzes Leben«.
    »Jetzt bin ich ja hier«, sagt er leise und legt seine Hand sanft um meine Taille.
    Ich sollte ihn wegstoßen, stattdessen will ich ihn berühren. Ich lege die Hand auf meine Handtasche, um mich zu beherrschen, denn ich bin immer noch gekränkt. »Ich dachte, du wärst gegangen.«
    »Ich habe angenommen, dass du nicht mit dem Fahrrad nach Hause fahren würdest, weil du einen Rock trägst.«
    »Wir haben nicht darüber gesprochen, dass ich mit dir fahre. Wir haben über gar nichts gesprochen.«
    »Ich hatte vor, dich zu überzeugen, und ich wäre schon längst zurück gewesen, aber in meinem Eifer, wieder in die Galerie zu kommen, hatte ich einen Zusammenstoß mit einem Polizeibeamten, dem mein Tempo nicht gefallen hat. Er war nicht nachsichtig, aber ich hoffe, dass du es sein wirst.«
    Mein Ärger löst sich sofort in Luft auf. Er hat nicht nur meinetwegen ein Auto geholt, er hat es auch in Kauf genommen,

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