Deep Secrets - Berührung
verlange danach, mich wieder in diesen fremden und aufregenden Empfindungen zu verlieren.
Er hebt die Kartons hoch. »Sie haben uns zwei gebracht. Wenn du ins Bad willst, geh schnell. Glaub mir. Wenn sie glühend heiß ist, ist es die beste Pizza auf dem Planeten.«
Ich grinse. »Auf dem Planeten?«
»Das kannst du wetten, Schätzchen, und ich habe wirklich oft in Italien gegessen.«
Lachend eile ich davon und flitze in ein Gästebad, wo ich das Licht anknipse und einen Raum erhelle, der so luxuriös ist, dass mein Badezimmer dagegen wie ein Außenklo wirkt. Das verdammte Ding hat sogar eine in den Boden eingelassene Badewanne. Aus heiterem Himmel schnürt sich meine Brust zusammen, und ich lehne mich gegen die Tür. Hunger und Eile sind vergessen. Dieses Leben, Chris’ Leben, die teuren Dinge um mich herum – all das umgab mich, als ich heranwuchs, und ich habe anscheinend einen Flashback in die Vergangenheit. Ein Teil von mir vermisst die Dinge, von denen Mädchen träumen: eine schicke Badewanne, edle Seifen und Parfums. Aber ich rufe mir schnell ins Gedächtnis, dass all das einen Preis hatte. Chris ist eine andere Geschichte. Er hat sich dieses Leben verdient, es steht ihm zu, und ich weiß, dass mein Verlangen, mir ein winziges Stück von diesem Leben zu nehmen, mich verführt.
Rasch schüttle ich diese Gedanken ab, wasche mich und werfe dabei einen Blick in den Spiegel. Meine Lippen sind gerötet und geschwollen, und mein braunes Haar ist ein einziges Gewirr. Ich sehe, was kaum überraschend ist, total durchgevögelt aus, dabei aber viel besser, als ich seit langer Zeit ausgesehen habe. Gevögelt. Nicht geliebt. Ich lächle in den Spiegel. Mir gefällt die Freiheit, die mein neues Ich erlebt. Es ist sexy. Er ist sexy. Ich fühle mich so sexy wie noch nie in meinem ganzen Leben.
»Beeil dich, Weib!«, ruft Chris, und ich trete lachend aus dem Badezimmer.
»Warum können sich Frauen so schlecht beeilen?«, fragt er, während ich mich zu ihm auf das Sofa setze.
»Warum sind Männer so schrecklich ungeduldig?«, kontere ich, und meine Nasenflügel beben bei dem wunderbaren Geruch von gebackenem Teig, Gewürzen und Tomatensoße.
»Weil ihr uns Ungeduld lehrt.«
Ich schnaube. »Als ob ihr Männer belehrbar seid. Das glaube ich nicht.«
Er öffnet einen der Deckel, und der Käse ist blasig und sieht unglaublich lecker aus.
»Das sieht so gut aus und riecht auch wundervoll. Glaub ja nicht, dass es mir peinlich ist, dich sehen zu lassen, wie viel Pizza ich verputzen kann.«
Er bietet mir einen Teller an, und ich lege glücklich ein große Stück Pizza darauf. »Du siehst nicht so aus, als könntest du mehr als ein oder zwei Stücke verputzen.«
»Offensichtlich weißt du genau, was man zu einem Mädchen sagen muss, vor allem nachdem es, äh, nackt war.« Ich lächle, und es ist mir bei diesem Mann weniger peinlich, als man glauben sollte, wenn man bedenkt, dass er ein Star ist. »Aber ich versichere dir, ich kann es.« Ich nehme einen Bissen Pizza und stöhne. »Oh … Mmh.«
»Gut, nicht wahr?«, fragt er und nimmt einen Bissen von seinem eigenen Stück.
»So gut«, stimme ich zu und reiße eine Serviette von der Rolle, die er auf den Couchtisch gestellt hat. »Ich werde diese Woche ein paar Meilen extra joggen, aber das ist es wert.«
»Du joggst?«
»Als Herz-Kreislauf-Training, und ich kann einfach loslaufen, wann es mir gefällt. Ich stehe nicht so auf Gruppenaktivitäten, und ich hasse das Publikum im Fitnessstudio.«
»Hier gibt es im dritten Stock ein privates Fitnessstudio. Das ist einer der Gründe, warum ich hier wohne.«
»Du hast das ganze Stockwerk. Ich bin erstaunt, dass du hier keinen Fitnessraum hast.«
»Ich benötige den Platz für mein Atelier. Ich zeige es dir, wenn wir mit dem Essen fertig sind.«
Ich werde Chris Merits Atelier sehen und fühle mich daran erinnert, was für ein Superstar er ist. »Du benimmst dich überhaupt nicht wie eine berühmte Person.«
»Ich betrachte mich nicht als berühmte Person.«
Ich esse meine Pizza auf und stelle den Teller auf den Tisch; mein Hunger ist hinreichend genug gestillt, um Chris viel interessanter zu finden. Ich ziehe ein Bein auf das Sofa. »Aber natürlich bist du das. Das weißt du doch.«
Er zuckt die Achseln und tut jedem von uns ein weiteres Stück Pizza auf. »Ich bin bloß ich.« Er reicht mir meinen Teller.
Geistesabwesend nehme ich ihn entgegen. »Du bist einer der jüngsten und erfolgreichsten lebenden Maler auf
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