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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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ragen und das Wort, das in den Lack gekratzt war. Luder.
    »Gerüchten zufolge glauben Sie, Enberg habe ein bißchen Hilfe gehabt, als er sich mit der Schrotflinte erschoß«, sagte Brooks und wartete mit zusammengekniffenen Augen auf ihre Reaktion.
    »Wo haben Sie denn das gehört?«
    »Hier und da.«
    »Wenn es bei diesem Fall eine undichte Stelle gibt . . .«
    »Keiner hat mir das gesteckt«, sagte er. »Ich habe keinen Maulwurf in Ihrem Büro, falls Sie das befürchten. Das ist eine kleine Stadt, Ellen. Die Leute reden gern. Ich bin ein guter Zuhörer.«
    »Ich bin doch nicht blöd«, sagte sie trotzig. »Korruption macht keine geographischen Unterschiede. Vor einer Woche hat Sheriff Steiger Informationen gegen Sex getauscht.«
    Das Piratengrinsen kehrte auf sein Gesicht zurück, er spielte den Schockierten. »Wollen Sie etwas Unzüchtiges vorschlagen, Miss North?«
    »Das träumen Sie vielleicht.«
    »Mmm . . . könnte man so sagen«, antwortete er, und sein Blick streifte ihre nackte Wade.
    Er verließ seinen Platz am Feuer, tigerte umher, den Blick unverwandt auf sie gerichtet. Er spielte wieder den Filou, den liebestollen Kater, den Meister der Verführung.
    »Der Punkt ist . . .«, begann sie.
    »Der Punkt ist, ich zahle nicht für Informationen – weder in bar noch in Naturalien«, sagte er und setzte sich langsam neben sie. Sein harter, muskulöser Schenkel streifte ihren nackten Fuß. »Paul Kirkwood ist bisher der einzige, der von Bezahlung gesprochen hat.«
    »Paul Kirkwood hat von Ihnen Geld verlangt?« sagte Ellen überrascht. »Na ja, für Josh, nehme ich an«, versuchte sie es zu erklären.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe den Eindruck, Paul denkt zuerst an Paul, und der Rest der Welt kann sich hinten anstellen, sein Sohn eingeschlossen.«
    »Er steht unter enormem Druck«, sagte sie, ein verkrampfter Versuch, neutral zu bleiben.
    Er gab einen zweifelnden Ton von sich und zog eine Zigarette aus dem Päckchen in seiner Hemdentasche. Ellen nahm sie ihm aus den Fingern, ignorierte seine gerunzelte Stirn und legte sie außerhalb seiner Reichweite auf den Beistelltisch.
    »Er gehörte eine Zeitlang zu den Verdächtigen«, sagte sie.
    »Aber jetzt nicht mehr.«
    »Es gibt kein Beweismaterial gegen ihn.« Noch während sie das sagte, erinnerte sie sich an die Nacht, in der man Josh zurückgebracht hatte. Paul, stundenlang unauffindbar, war beleidigt im Krankenhaus aufgekreuzt. Die Geschichte, die Mitch später erzählt hatte: wie heftig Josh auf das Erscheinen seines Vaters reagiert hatte.
    »Da war diese Geschichte mit dem Lieferwagen«, bot Brooks an.
    »Daraus hat sich nichts ergeben.«
    Wilhelm sollte nach Verbindungen zwischen Paul und Wright suchen. Er hatte vor Tagen seinen Verdacht auf Kirkwood konzentriert, seither aber kein Wort mehr darüber verloren. Ellen mußte sich fragen, ob er der Sache nachgegangen war oder ob die anderen Fälle seine ganze Aufmerksamkeit erforderten.
    »Was ist mit Todd Childs?« fragte Jay vorsichtig und beobachtete sie durch die Wimpern.
    Ellen hob die Schultern. »Was soll mit ihm sein. Wir werden ihm eineVorladung schicken, damiter bei der Anhörungaussagt. Er ist nicht sehr glücklich darüber, aber das Leben ist schwer.«
    »Vielleicht hat er sich entschlossen, es an Ihnen auszulassen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß er die Energie aufbringt, die in einem solchen Zorn steckt.«
    » Sie ist ein Luder. « Jay konnte Todd Childs Stimme hören, das Gift in seinen Augen sehen, während er Ellen beobachtete, die mit der Presse sprach. »Zorn kann chemisch ausgelöst werden. Ich würde zu behaupten wagen, daß er sich da gut auskennt. Ich hatte heute morgen einen kleinen Plausch mit Todd.« Er nahm noch einen Schluck von seinem Drink und sah sie von der Seite an. »Gerade so lange, daß ich eine Gänsehaut bekam.«
    »O toll«, stöhnte sie, »das hat mir gerade noch gefehlt, daß Sie meine Zeugen beeinflussen.«
    Sie schwang ihre Beine von der Couch und setzte sich auf, die Ellbogen auf den Schenkeln, das Gesicht in den Händen.
    »Ich habe niemanden beeinflußt«, sagte er. »Ich kann reden, mit wem ich will. Ich bin ein Privatmann und ein Bürger wie alle anderen.«
    »Mit einem Draht zum Generalstaatsanwalt und mit einem Auto, das in meiner Einfahrt steht.«
    Sie mußte gegen den Drang ankämpfen, aufzustehen und aus dem Fenster zu sehen, ob schon Reporter das Haus umstellten. Sie erinnerte sich nur allzugut an das ungewollte, unberechtigte Aufsehen, das

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