Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
Vom Netzwerk:
er es war.«
    »Er lügt.«
    »Beweise es.«
    »Das habe ich vor«, sagte sie, von Zorn geschüttelt. »Du hättest vielleicht bemerken können, daß sein Name auf meiner Zeugenliste steht.«
    Er hob mit gespielter Unschuld die Augenbrauen. »Ach, wirklich? Diese Woche war alles so hektisch . . . Ist er vorgeladen worden?«
    »Es wird dich sicher schockieren zu hören, daß es uns nicht gelungen ist, ihn ausfindig zu machen. Du weißt nicht zufällig, wo er sich aufhält, oder doch?«
    Costello schmetterte Ellens spitze Frage mit einem humorlosen Lachen ab.
    »Ellen, deine Paranoia erreicht neue Rekordhöhen, wenn du glaubst, daß ich einen Zeugen vor dir verstecke.«
    Sie steckte diesen Treffer ein und fuhr fort, sie war immun gegen seine Versuche, sie zu verletzen. »Wie kommt es, daß du mit ihm gesprochen hast, während die Cops ihn nicht mal finden können?«
    »Das könnte etwas mit dem Kaliber der Cops zu tun haben, mit denen du zusammenarbeitest.«
    »Du unterschätzt sie, Tony. Und ich glaube, du unterschätzt mich, was völlig in Ordnung ist. Es wird um so befriedigender für mich sein, dir nächste Woche einen Tritt in den Hintern zu versetzen.«
    »Du überschätzt dein Beweismaterial, Ellen«, sagte er. »Und du greifst nach Strohhalmen, wenn du hinter Wrights Telefonliste her bist. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß du etwas finden wirst, das Dr. Wright mit der Entführung in Verbindung bringt? Das bedeutet, daß du in Wirklichkeit hinter etwas anderem her bist. Ich bin überrascht, daß Richter Grabko dich deswegen nicht ermahnt hat.«
    »Ehrlich gesagt, ich erwarte gar nicht, etwas zu finden«, gab sie gelassen zu. »Ich erwarte zum Beispiel nicht, daß ich deine Telefonnummer auf der Liste der Anrufe des Fünfundzwanzigsten finde. Was bedeutet, daß Karen Wright dich nicht im Auftrag ihres Mannes angerufen hat. Aber wenn Karen Wright dich nicht angerufen hat, wer dann?«
    »Also, sind wir jetzt wieder bei dieser Verschwörungstheorie. Weißt du, vielleicht brauchst du Hilfe in dieser Sache. Obwohl ich natürlich davon überzeugt bin, daß unser gemeinsamer Freund Brooks deine psychologischen Schrullen als interessante zusätzliche Facette für sein Buch betrachten wird.«
    »Gemeinsamer Freund?« fragte sie. Ihre kühle, distanzierte Stimme drückte genau das Gegenteil von dem aus, was sie empfand. »Ich kenne den Mann kaum«, log sie. »Woher kennst du ihn?«
    Was wußte er tatsächlich? Wußte er auch von Jays Verbindung zum Generalstaatsanwalt? Er hatte einen Privatdetektiv auf diesen Fall angesetzt. Wußte er, daß Brooks sie gestern abend nach Hause gebracht hatte? Würde er versuchen, Kapital daraus zu schlagen?
    »Ehrlich gesagt, ich bin ihm vor Jahren begegnet«, erwiderte er lässig. »Wir waren beide in Purdue, wenn auch ein paar Jahre auseinander. Die Welt ist klein, was?«
    Ellen fühlte, wie der Boden unter ihren Füßen schwankte. Brooks kannte Costello. Sie waren auf dasselbe College gegangen. Er hatte kein Wort davon erwähnt.
    »Ellen? Geht es dir gut?« fragte Costello. »Du siehst ein bißchen blaß aus.«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen, Tony.« Sie zwang sich, sich zu bewegen, sich umzudrehen, den Kopf zu senken. »Es ist nichts, was die Wahrheit nicht kurieren könnte.«
    Sie hievte ihre Aktentasche auf den anderen Tisch und steckte das Papier in den entsprechenden Hefter. »Du mußt dir keine Sorgen um meinen Geisteszustand machen – außer, ich habe recht, und der Komplize deines Klienten hat dich für diesen Fall angeworben und dich dadurch zu einem Mitwisser der Holloman-Entführung gemacht.«
    Sie ließ die Schlösser zuschnappen und schickte ihrem Gegner einen letzten herausfordernden Blick. »Als Gerichtsbeamtin muß ich dich sicher nicht an deine Pflicht erinnern, Todd Childs' Aufenthaltsort der Polizei zu melden – für den Fall, daß du ihm zuf ä llig begegnen solltest. Wer weiß? Vielleicht können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – unseren Zeugen vorladen und gleichzeitig einen Komplizen festnageln. Wäre das nicht nett und praktisch?«
    »Nur zwei Fliegen?« fragte er. »Ich dachte, du warst auch hinter meinem Kopf her.«
    »Oh, das bin ich, Tony«, sagte sie mit einem bösartigen Lächeln. »Du wirst meine Bonusfliege.«
    Er kam ihr so nahe, daß sie sein teures Aftershave riechen konnte, und beugte den Kopf, als wolle er ein Geheimnis mit ihr teilen.
    »Es ist so schön zu wissen, daß du mich immer noch für etwas Besonderes hältst«, murmelte

Weitere Kostenlose Bücher