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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Gerät.
    »Es ist meiner«, sagte Steiger und griff nach dem Telefon auf dem Tisch.
    Spannung knisterte in der Luft, als er eine Nummer wählte und wartete. Keiner sagte ein Wort. Ellen wußte, daß alle dasselbe dachten, daß sie alle das Schlimmste befürchteten und auf das Beste hofften.
    »Steiger«, bellte der Sheriff ins Telefon. Ein Muskel in seiner Wange zuckte im Sekundentakt, während er die Nachricht aufnahm. Vier Sekunden . . . fünf Sekunden . . . Luft zischte durch seine Zähne, und er wurde blaß. »Scheiße. Nichts verlauten lassen. Macht gar nichts. Ich bin gleich da.«
    Er knallte den Hörer auf. »Das war Campion. Sie haben einen Stiefel des Jungen mit einer Nachricht gefunden. ›Das Böse kommt zu dem, der danach sucht.‹«
    Die drei Cops griffen ihre Mäntel und gingen mit finsteren Mienen schweigend zur Tür.
    »Ich werde dasein, so schnell ich kann«, versprach Ellen.
    Cameron schloß die Tür hinter ihnen und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße.«
    Phoebe schob sich ihre Brille ins Haar und hielt sich die Hände vors Gesicht.
    Ellen ließ sich in ihren Stuhl zurückfallen. »Seht euch das Timing an«, sagte sie und blickte Cameron an. »Gerade als Costello seine Pressekonferenz starten will, mit Garrett Wright an seiner Seite, wird zwanzig Meilen von hier entfernt ein Indiz in einem identischen Fall gefunden.«
    »Sie glauben, Costello weiß Bescheid?«
    Tony hatte sein wahres Gesicht schon früher gezeigt, aber konnte er wirklich so kalt, so rücksichtslos sein? konnte es sein, daß er den Namen der Person kannte, die Dustin Hollomans Schicksal in ihren Händen hielt, und ihn ihnen nicht verriet?
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie.
    »Dieser arme kleine Junge«, quiekte Phoebe durch ihre Finger.
    »Das Beste, was wir für ihn tun können, ist unsere Arbeit zu machen«, sagte Ellen und versuchte, ihre mentale Erschöpfung und Unsicherheit zu verdrängen. »Cameron, ich möchte, daß Sie den verdammt besten Schriftsatz aller Zeiten über zwingende Umstände und mögliche Motive in Bezug auf den vierten Zusatz aufsetzen. Wir werden nicht zulassen, daß sich Wright auf Grund eines technischen Fehlers rauswindet.«
    »Sie bekommen ihn.«
    »Ich möchte auch, daß ihr Agent Wilhelm auf den Fersen bleibt. Laßt nicht locker, er muß weiter in Wrights Lebenslauf graben. Er sollte einen Mann dafür abstellen. Wenn sie Wrights Komplizen nicht kriegen, dann ist seine Vergangenheit unser einziger Zugang.«
    »Ich werde ein paar Anrufe erledigen.« Er setzte sich in seinen Stuhl und begann, sich Notizen zu machen.
    »Phoebe, Ihr Job ist es, Störmanöver zu unternehmen.« Ellen packte das Mädchen am Gelenk und zog ihr sanft die Hand vom feuchten Gesicht. »Hören Sie mir zu?«
    »J-ja?«
    »Ich weiß, daß Sie es gewöhnt sind, den Verteidigern freien Zugang zu Akten und Informationen zu geben. Wir haben immer eine Politik der offenen Tür verfolgt. Diese Tür werden Sie jetzt Tony Costello vor der Nase zuschlagen. Wenn er etwas aus diesem Büro haben will, dann muß er es schriftlich anfordern. Machen Sie es ihm so unbequem wie möglich. Ich bin nie hier, wenn er anruft. Er bekommt ohne Voranmeldung keinen Termin bei mir. Verstanden?«
    Phoebe nickte und schob ihre Brille wieder auf die Nase, drückte sie zurecht, schniefte, richtete sich auf und stellte sich mit ihrem tapfersten Gesicht den auf sie zukommenden Pflichten.
    »So, jetzt schalten Sie bitte den Fernseher an«, befahl Ellen und deutete auf den tragbaren Apparat, der auf einem Aktenschrank stand. Die Nachrichtenkamera von Channel Eleven richtete sich gerade auf Costellos attraktives Gesicht. »Um es mit den Worten von Sheriff Steiger zu sagen: Sehen wir uns mal die Scheiße an, die er gleich an die Wand wirft.«
    »Ein unschuldiger Mann ist frei«, begann Costello. Die Studenten, die sich hinter den Presseleuten auf dem Gehsteig versammelt hatten, brachen in Jubelrufe aus. »Nach Prüfung der Umstände und Fakten dieses Falls hat Richter Grabko es als angemessen betrachtet, Dr. Wright Freilassung auf Kaution zu gewähren und das frühere Unrecht, das ihm durch die Anklage und durch den verstorbenen Richter Franken angetan worden ist, gutzumachen.«
    Es dämmerte bereits, der späte Nachmittag versprach mehr Schnee. Auf den Stufen des Gerichtsgebäudes waren tragbare Scheinwerfer installiert worden, um die Spieler in diesem Melodram ins rechte Licht zu setzen. Der Kameramann war unterhalb

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