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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Spacy zu dem erfolgreichen Schlag.
    »Kommt, Leute, darauf geben ich einen aus«, sagte der Admiral und zündete sich eine dicke Havanna an. In einer dichten Qualmwolke stehend, blickte er zufrieden über das Grün und freute sich darüber, dass diese Veranstaltung für ihn ein versöhnliches Ende genommen hatte.
    »Ihr Jungs von der NUSA seid wirklich ein unglaublicher Haufen«, staunte der General noch immer und lehnte die Zigarre dankend ab.
    »Fragt sich nur, wer jetzt Fidel Castro einen Besuch abstattet«, sagte Spacy und schnüffelte an der edlen Havanna, für die in den USA ein Einfuhrverbot bestand.
    »Ich hätte da schon jemanden im Hinterkopf«, gluckste der Admiral und sah seinen Operationseiter treuherzig an.
    Spacy schüttelte den Kopf und hob die Hände zum Himmel. Er legte sich einen Ball zurecht und drosch ihn mit einem perfekten Schlag über die Anlage. Dann sah er seinen Boss an.
    »Ich habe es fast schon befürchtet. Soll ich Ihnen bei dieser Gelegenheit gleich ein paar neue Lungentorpedos mitbringen?«
    »Aber nur die Besten. Schließlich muss sich das Schmuggeln ja lohnen«, gab Adamski im Brustton der Überzeugung von sich.
    Lachend setzten sich die Männer in den weißen Golfwagen und brausten zwischen den sanften grünen Hügeln davon.

KAPITEL 33
16.03., 07.03 Uhr
Über dem afrikanischen Kontinent
    D ie betagte Boeing 737, die von einer glutroten Sonne angestrahlt über die endlose Sahara hinweg flog, war eine von zwei Maschinen der Afriqiyah Airways, einer mehrheitlich im libyschen Staatsbesitz befindlichen Fluggesellschaft. Der weiße Jet mit seinen knapp einhundert Passagieren an Bord trug am Heck ein Symbol mit der Ziffernfolge 9-9-99. Die in roter, gelber und grüner Farbe aufgemalten Zahlen erinnerten an die Proklamation der afrikanischen Union am 9. September 1999 in Sirte. Die Boeing war in Tripolis gestartet und befand sich auf dem Flug nach Lagos in Nigeria.
    Bar Bilà mà , das Meer ohne Wasser, so nannten die Araber ursprünglich die Trockenzone zwischen der atlantischen Küste und dem Roten Meer. Das alte Tuareg-Wort Tenere , das in der arabischen Übersetzung sahrà , die Wüste, bedeutete, war der gängigere Begriff für den lebensfeindlichen Raum, der sich trapezförmig über Nordafrika erstreckte. So weit das Auge reichte, zeichnete sich unter den Tragflächen der Maschine eine ockerfarbene Hölle ab, die nur dünn besiedelt war und lediglich von einigen Nomadenstämmen auf ihren Handelsrouten durchquert wurde.
    Steve Miller wirkte übernächtigt und niedergeschlagen und konnte der unter ihm hinweg gleitenden Wüstenlandschaft nichts Reizvolles abgewinnen. Er lehnte das Frühstück dankend ab und rief sich stattdessen das Gespräch mit dem Revolutionsführer in Erinnerung. So wie es ausschaute, würde Muammar Al Gaddafi ihm jegliche finanzielle und logistische Unterstützung seiner Pläne verweigern. Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkte: Es schien, als habe sich Gaddafi vom Saulus zum Paulus gewandelt. Auch schien nun völlig in Abrede zu stehen, dass die libysche Lichtgestalt, die sich in ihrem Zelt in allerlei Fantasieuniformen gezeigt hatte, überhaupt Millers Vater war. Das Zelt in der Wüste hatte zwar einem Harem geglichen, allerdings hatten sämtliche Frauen, ob sie nun verschleiert waren oder nicht, rein bewachungsmäßige Aufgaben erfüllt. So zumindest hatte es dieser exzentrische Mann mit der getönten Brille erzählt. An eine Frau aus Indien, die er angeblich während seiner Offiziersausbildung in England geschwängert haben sollte, wollte oder konnte sich das faktische Staatoberhaupt Libyens plötzlich nicht mehr erinnern.
    Miller kam es vor, als sei Muammar Al Gaddafi ein Gefangener seiner eigenen Gedankenwelt, die sich um Stammespolitik, Philosophie und die Arabische Liga drehte. Immer wieder hatte er aus seinen eigenen Schriften, dem bekannten Grünen Buch und anderen Quellen zitiert, wobei Dichtung und Wahrheit sowie Vision und Wirklichkeit fließend ineinander übergingen. Vielleicht hatte sein Vater auch einfach nur versucht, den entfremdeten Sohn zu ergründen und ihm schließlich für immer Lebewohl zu sagen, damit er einen Abschnitt seines eigenen Lebens endgültig abzuschließen konnte. Die letzten Worte, die Steve Miller von seinem vermeintlichen Vater in Erinnerung geblieben waren, hatten seinem Kreuzzug gegen die Vereinigten Staaten von Amerika gegolten.
    »Ich unterstütze dich nicht, da ich Gefahr laufe, mein aufblühendes Land in einen

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