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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Rachefeldzug der Amerikaner hineinzuziehen. Aber was die Imperialisten schwächt, wird meinen heimlichen Segen haben. Leb wohl, Hannibal!«
    Hannibal . Die Gunst Gottes.
    Diesen Namen hatte er eine Ewigkeit nicht mehr gehört. Genau genommen seit seiner Kindheit nicht mehr. In keinem seiner zahlreichen gefälschten Pässe tauchte dieser Name auf. Er hatte einen Bruder, der diesen Namen ganz offiziell trug und der Familie häufig Ärger bescherte. Doch kannte er diesen ebenso wenig wie die übrigen sieben Geschwister, die über die ganze Welt verstreut ihren Geschäften nachgingen.
    Da waren Muhammad Gaddafi, der das libysche Olympia-Komitee leitete, Saif al-Islam al-Gaddafi, ein in Europa lebender Maler und Umweltaktivist, Al-Saadi Gaddafi, ein vermögender Ölmagnat und Filmproduzent, Mutasim-Billah Gaddafi, militärischer Sicherheitsberater und Anführer einer Armeeeinheit, sowie die jüngsten Sprösse Saif Al Arab und Khamis Gaddafi. Seine einzige Schwester, Ayesha Gaddafi, eine Rechtsanwältin, hatte zum Verteidigerteam von Saddam Hussein gehört.
    Er hatte sein ganzes Leben nicht ein einziges Mal mit einem Familienmitglied gesprochen. Seine einzige Verbindung zur Familie der Gaddafis war seine Mutter, Sadjata Singh, eine indische Politologin, deren Weg sich mit dem Revolutionsführer Mitte der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts in London gekreuzt hatte. Aber auch sie war längst tot, sodass er, der den Namen Steve Miller wie eine zweite Haut übergezogen hatte, heimat- und bindungslos durch die Welt wanderte, um seine Spur des Terrors zu legen.
    Steve Miller hatte es nicht gewagt, im Zelt des mächtigen Beduinensohns den Schlussfolgerungen jenes Mannes zu widersprechen, der ihn gezeugt hatte. Warum auch immer Muammar Al Gaddafi seinen eigenen Sohn nicht offiziell anerkennen wollte – es war besser, diesen Mann nicht zum Feind zu haben. Also hatte Miller seinen Rückzug angetreten, um seine Pläne, die ihn zu einem der reichsten Männer der Erde machen würden, in die Tat umzusetzen. Wenn Muammar Al Gaddafi ihm die Hilfe verweigerte, würde er früher oder später sterben. Jetzt, wo er den Aufenthaltsort seines Vaters kannte, war es nur eine Frage der Zeit, bis er ihm mit einem Krummdolch die Kehle durchschneiden würde, um Rache für seine Verbannung aus der Familie zu nehmen.
    Während die Boeing den geheimnisvollen schwarzen Kontinent überquerte, studierte Miller noch einmal die Flugroute und die Anschlussverbindung von Nigeria in die USA und die Karibik, wo er sein Team auf den Angriff vorbereiten würde. Dann sank er in einen tiefen und entspannten Schlaf, um Kraft zu tanken für die vor ihm liegenden Aufgaben. Sein Traum entführte ihn an einen puderweißen Strand, der mit einem Meer von Palmen gesäumt war. Das leise Geräusch von kleinen Wellen, die sich in der türkisfarbenen Bucht brachen, wurde untermalt von rhythmischen Klängen der Cabildos , jenen kubanischen Vereinigungen, die sich auf musikalische Art und Weise ihrer schwarz-afrikanischen Sklavenvorfahren erinnerten.
    Bald werdet ihr frei sein von allen Unterdrückern und der Welt zeigen, dass die Macht des Geldes, des Öls und der Waffen nicht die einzige Wahrheit ist. Eure Zeit wird kommen. Ein Licht, das von innen her leuchtet, kann man nicht auslöschen.
    Ein zufriedenes Lächeln umspielte die Mundwickel des schlafenden Terroristen, der mit seinen geschlossenen Augen so unschuldig wie ein Lamm aussah. Hilfsbereit legte die verschleierte Stewardess, die den Kabinengang kontrollierte, dem attraktiven Mann auf Sitzplatz 1 A ein Kissen unter seinen Kopf. Dann schwenkte die Maschine in eine sanfte Rechtskurve.

KAPITEL 34
17.03., 12.20 Uhr
Kuba, Guantanamo Bay
    D er Bug des NUSA Forschungsschiffs Beluga durchpflügte das dunkelblaue Wasser an der Südspitze Kubas und zog einen langen weißen Gischtstreifen durch das Wellental, bevor er sich auf den Kamm der nächsten Welle stürzte.
    Kapitän Carlo Carlsen, der von allen Besatzungsmitgliedern nur Kater Karlo genannt wurde, kratzte sich an seinem roten Vollbart und blickte stoisch durch sein Fernglas auf das offene Meer. Das Global Positioning System verriet ihm zentimetergenau seinen jetzigen Standpunkt und er wusste, dass er seinem Zeitplan ein wenig hinterherhinkte. Die karibische See war für ihre Untiefen und tückischen Riffe bekannt, weshalb er kein Risiko eingehen wollte und seine Offiziere unablässig die Instrumente im Auge behalten ließ. Seit Spacy seinen Freund Hunter vor zwei

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