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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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fest, wobei er einigen bekannten Personen, zu denen er eine besonders vertraute Beziehung pflegte, ein warmes Lächeln schenkte.
    »Ja, heute sind es etwas mehr. Aber Achtung, es geht gleich los!«
    Die Journalisten hatten unter den wachsamen Augen des Secret Service ihre Kameras und Fotoapparate in Position gebracht. Eine Maskenbildnerin legte ein wenig Puder auf das Gesicht des Präsidenten, damit es im grellen Scheinwerferlicht nicht zu sehr glänzte. Jeder Schweißtropfen, der sich aus den Poren lösen könnte, würde so direkt aufgesogen. Ein schwitzender Präsident machte sich auf den Fernsehschirmen und Titelblättern der Tageszeitungen nämlich überhaupt nicht gut. Richard Nixon hätte ein Lied davon singen können. In einem lange zurückliegenden Fernsehduell hatten diesem ein paar Topfen Schweiß das politische Genick gebrochen.
    Joshua Rove gab dem Präsidenten ein Zeichen, woraufhin dieser von der Pressesprecherin des Weißen Hauses an einem Mikrofon angekündigt würde. Entschlossen schritt George T. Gilles auf das Mikrofon zu und stellte sich der Meute. Es war mucksmäuschenstill in dem großen Museumssaal, unter dessen hohen Decken die wichtigsten Exponate der Luft- und Raumfahrt hingen. Unsichtbar für die Zuschauer war vor ihm ein Teleprompter aufgebaut, auf dessen Monitor die hastig vorbereitete Rede langsam ablief. Ansonsten war kein schützendes Pult mit dem Präsidentensiegel, kein Sicherheitsglas oder eine gehisste Flagge aufgebaut. Der Präsident stand buchstäblich allein auf weiter Flur, wenn man einmal von den rund dreihundert Männern und Frauen absah, die ihn gespannt beobachteten.

    »Meine lieben Landsleute! Heute um 21.00 Uhr Ostküstenzeit ist das Space Shuttle Atlantis in die Gewalt von Terroristen gelangt und auf einen festgelegten Kurs zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. An Bord des Raumtransporters befinden sich Commander Doug Brown sowie meine Tochter Tracy, die erstmalig die Verantwortung als Pilotin übernommen hat. Die restlichen fünf Crewmitglieder konnten evakuiert werden und sind außer Gefahr. Ihre Aussagen werden in diesen bangen Stunden von unseren Ermittlungsbehörden und Nachrichtendiensten ausgewertet.
    Der Entführung ist ein hinterhältiger bewaffneter Überfall am heutigen Spätnachmittag in Texas vorausgegangen, in dessen Verlauf das dortige Flugkontrollzentrum der NASA in Houston besetzt wurde. Sie alle werden in den laufenden Nachrichtensendungen erfahren haben, wie es zu einem direkten Eingriff in die Abläufe des Starts auf Cape Canaveral gekommen ist. Die Geiselnehmer in Houston hatten damit gedroht, sämtliche Geiseln – Mitarbeiter der NASA, Pressevertreter und sonstige Besucher – in diesem Gebäude zu töten, wenn der Start abgebrochen werden würde. Zu einem Zeitpunkt, als den örtlichen Behörden, dem Gouverneur von Texas und mir die Lage als zu unübersichtlich erschien, haben wir gegen eine Erstürmung des Gebäudes entschieden, um das Leben der Geiseln nicht zu gefährden. Auch haben wir es als zu risikoreich erachtet, die Astronauten, die gegen 17.45 Uhr das Shuttle bestiegen, zu evakuieren, da auch dies die mögliche Exekution aller Geiseln in Texas zur Folge gehabt hätte.
    Wir haben es der Besatzung der Atlantis zu verdanken, dass alle Zivilisten im Mission Control Center in Houston freigelassen wurden, da sich die Besatzung in selbstloser Art und Weise bereit erklärt hatte, die bereits verriegelte Tür zum Space Shuttle zu öffnen, um die Terroristen an Bord zu lassen. Einige wenige waren bereit, ihr Leben zu lassen, um vielen anderen das Leben zu ermöglichen. Der besonnenen Crew in Cape Canaveral haben wir dies zu verdanken, auch wenn damit eine weitere Gefahr heraufbeschworen wurde: die Gefahr, unschuldige Wissenschaftler auf der Internationalen Raumstation und die Raumstation selber zu verlieren. Mit dieser unsicheren und gefährlichen Situation müssen wir nun die nächsten zwei Tage leben, sollte die Raumfähre das Ziel im Weltraum erreichen.
    Drei schwerbewaffnete Personen, zwei Männer und eine Frau, begleiten nun den Kommandanten und meine Tochter auf ihrem Flug. Wir wissen nichts über deren Identität. Die Geheimdienste und Bundesbehörden arbeiten fieberhaft daran, Hintergründe über diese Leute herauszufinden. Wir haben Vermutungen, um welche Organisation es sich handeln könnte. Aber wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen, bis nicht eine Forderung dieser Terroristen vorliegt. Uns sind die Hände gebunden, was

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