Dein fuer immer

dem Rauch und stapfte mit wachsamem Blick den Hügel hinauf. Ich musste annehmen, dass er mich fühlte. Sein Schwert strahlte blaues Feuer aus, aber er hielt es so, dass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Dennoch konnte ich sehen, dass er eher schlaksig war, ein leichterer Gegner für mich.
    Er kam auf den Baum zu, äugte misstrauisch in die dunklen Räume zwischen den Ästen. In fünf Sekunden würde er direkt unter mir sein.
    Vier, drei, zwei …
    Ich ließ mich vom Baum fallen und rammte ihn von hinten. Das Gewicht meines Aufpralls schleuderte ihn nach vorne. Sein Schwert flog ihm aus der Hand, bevor ich es ihm stehlen konnte. Wir rollten einige Meter, aber ich hatte den Vorteil der Überraschung auf meiner Seite. Ich sprang schnell wieder auf, stand in seinem Rücken und konnte ein paar vernichtende Schläge auf seine Flügelnarben landen, bevor er den Fuß nach hinten ausstreckte und mir die Beine unterm Leib wegtrat. Ich rollte weg und konnte dem nach unten ausgeführten Hieb eines Messers ausweichen, das er aus dem Stiefel gezogen hatte.
    »Rixon ?«, fragte ich schockiert, als ich das bleiche Gesicht und die habichtartigen Gesichtszüge von Patchs ehemaligem besten Freund erkannte, die mich anstarrten. Patch hatte Rixon persönlich in der Hölle angekettet, nachdem er versucht hatte, mich zu opfern, um an einen menschlichen Körper zu kommen.
    »Du«, sagte er.
    Wir starrten uns an, mit leicht gebeugten Knien, beide bereit zum Sprung. »Wo ist Patch ?«, wagte ich zu fragen.
    Seine glänzenden Augen fixierten mich, zusammengekniffen und kalt. »Dieser Name sagt mir gar nichts. Der Mann ist tot für mich.«
    Da er immer noch nicht mit dem Messer auf mich losging, riskierte ich noch eine Frage. »Warum lasst ihr gefallenen Engel zu, dass Dante euch anführt ?«
    »Er hat uns gezwungen, ihm Treue zu schwören«, erklärte er, während sich seine Augen zu schmalen Schlitzen verengten. »Entweder das oder in der Hölle bleiben. Es sind nicht viele geblieben.«
    Patch würde nicht dort geblieben sein. Nicht, wenn es eine Möglichkeit gab, zu mir zurückzukommen. Er hatte bestimmt Dante den Eid geschworen, auch wenn er dem Nephilim am liebsten den Kopf abgerissen und das dann mit jedem Teil seines Körpers wiederholt hätte.
    »Ich bin hinter Dante her«, erklärte ich Rixon.
    Er lachte, dann zischte er zwischen den Zähnen hindurch: »Ich bekomme einen Preis für jeden Nephilimkörper, den ich zurück zu Dante schleife. Beim letzten Mal ist es mir nicht gelungen, dich zu töten, aber ich kann es jetzt ja nachholen.«
    Wir warfen uns gleichzeitig auf sein Schwert, das ein paar Meter entfernt lag. Rixon erreichte es als Erster, rollte geschickt auf die Knie und schwang das Schwert kreuzweise gegen mich. Ich duckte mich und warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen seinen Bauch, bevor er es noch einmal schwingen konnte. Ich warf ihn auf den Rücken auf seine Flügelnarben und entwaffnete ihn in dem kurzen Augenblick, den er bewegungsunfähig war; ich entrang das Schwert seiner linken Hand und das Messer seiner rechten.
    Dann trat ich um seinen Körper herum und bohrte das Messer tief in seine Flügelnarben. »Du hast meinen Dad getötet«, sagte ich. »Das habe ich nicht vergessen.«
    Ich eilte nach oben zum Parkplatz, nicht ohne mich immer wieder umzusehen, ob mir jemand folgte. Ich hatte ein Schwert, aber ich brauchte ein besseres. Ich rief mir mein Training mit Patch in Erinnerung, wiederholte jedes Entwaffnungsmanöver, das wir zusammen geübt hatten. Wenn Dante sich mir auf dem Parkplatz stellte, würde ich ihm sein Schwert abnehmen. Und dann würde ich ihn damit töten.
    Als ich um den Hügel herumkam, erwartete Dante mich bereits. Er sah mir entgegen und ließ dabei seine Finger träge über die Spitze seines Schwertes hin und her gleiten.
    »Hübsches Schwert«, sagte ich. »Ich habe gehört, du hast es extra für mich machen lassen.«
    Sein Mund kräuselte sich kaum merklich. »Nur das Beste für dich.«
    »Du hast Blakely ermordet. Eine ziemlich kühle Art und Weise, ihm für all die Prototypen zu danken, die er für dich entwickelt hat.«
    »Und du hast Hank ermordet. Dein eigen Fleisch und Blut. Wer im Glashaus sitzt … findest du nicht auch ?«, witzelte er. »Ich habe Monate gebraucht, um Hanks geheime Blutgesellschaft zu infiltrieren und sein Vertrauen zu gewinnen. Ich muss dir sagen, an dem Tag, an dem er gestorben ist, habe ich das Glas auf mein Glück erhoben. Es wäre wesentlich schwerer