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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Kommilitonen treffen, oft in die Stadt.“ Er seufzte. Ihm fiel
die Entscheidung wirklich schwer. „Und dann diese blöden
Artikel in den Zeitungen.“ Er dachte an einen weiteren
Bericht, der vor wenigen Tagen in der Presse erschienen
war. Man ließ nicht locker an den Vermutungen, dass er
tatsächlich eine Liebschaft mit seiner Schwester hatte.
Zudem saß ihm Dr. Kress im Nacken, die bei
Ungereimtheiten sofort ihre Schweigepflicht brechen wollte.
Und er hatte es satt, sich ständig rechtfertigen zu müssen.
„Ich brauche wirklich etwas Abstand.“
Nun nickte Stephanie sogar, was Neal aufatmen ließ. Er
griff in seine Hosentasche und zog einen Zettel mit Andrés
Telefonnummer hervor.
„Falls ihr mich erreichen möchtet, bin ich dort zu finden.“
    Carsten hatte den Paragraphen 211 des
Strafgesetzbuches aufgeschlagen und las laut daraus vor:
„Wer mit seinem Bruder oder mit seiner Schwester den
Beischlaf vollzieht, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs
Monaten zu bestrafen.“
Neal lachte künstlich auf. „Na, da habe ich ja richtig
Glück gehabt.“ Er schüttelte verzweifelt mit dem Kopf. André,
der ebenfalls anwesend war, schaltete sich sofort ein.
„Man kann das doch sicher auch mit einem angemessenen Strafgeld regeln, oder nicht?“ Fragend sah er in
die Runde. Carsten zuckte mit den Schultern. „Kommt ganz
auf die Richter drauf an.“
„Moment!“, fuhr Neal ihnen ins Wort. „Noch bin ich
überhaupt nicht angeklagt wegen irgendetwas!“, stellte er
lauthals fest. „Mir soll man erst mal was beweisen.“
Eine bedrückende Stille stellte sich ein, in der Neal
erneut zu grübeln begann.
„Kann man mich zu einem Vaterschaftstest zwingen?“
Carsten seufzte. Er klappte das Buch zu. „Wenn du
Pech hast, ja.“
Neal ließ den Kopf hängen. Bis jetzt hatte er nichts zu
befürchten gehabt. Dennoch musste er sich seelisch auf
mögliche Komplikationen einstellen.
„Was soll ich bloß machen?“ Fragend sah er seine
Freunde an, die mit ihm an dem Tisch saßen. Er war froh
darüber, dass er mit Carsten und André offen reden konnte,
obwohl diese genauso wenig wussten, was am Besten zu tun
sei.
Sie dachten angestrengt nach, bis sich André schließlich
zu Wort meldete:
„Wenn ihr mich fragt – gehst du Francis besser aus dem
Weg. Treffen solltest du sie heimlich. Und wenn du sie
trotzdem in der Öffentlichkeit sehen willst, solltest du eine
Freundin dabei haben.“
Neal kniff die Augen zusammen. Er schien nicht zu
verstehen, woraufhin André hinaus wollte.
„Was für eine Freundin? Wieso?“
Für Carsten war die Theorie einleuchtend. „Ist doch klar.
Sollte irgendein Fotograf scharf auf Fotos sein – von Francis
und dir – wird er sich als Erstes fragen, wer die andere Frau
an deiner Seite ist. Und schon bist du auf der sicheren Seite.“
Er lächelte André zu, der von seiner Idee augenfällig
begeistert war.
„Klar, präsentierst du der Öffentlichkeit eine neue
Freundin, wird niemand glauben, dass du der Vater von
Francis’ Kind bist.“
Neal nickte. Er schien zu begreifen. Jedoch stimmte ihn
die Sache nachdenklich.
„Und wer soll diese neue Freundin sein?“
Neal drehte sich im Schlaf. Er sah Frau Dr. Kress vor
sich, dann seine Mutter, wie sie aufgeregt schimpfte: „Was
bist du für ein Sohn? Ein verdorbener Sohn!“
Dann wankte Neal durch die Gänge eines Krankenhauses. Das seelische Leid war ihm ins Gesicht geschrieben.
Auf dem Boden lagen Zeitungen. Sie zeigten sein Foto.
Immer wieder sprangen ihm Überschriften in die schmerzenden Augen. „Blutschande ... Wer wird ihn endlich bestrafen?“
Schließlich war sein Weg zu Ende. Ärzte sahen ihn an.
Sie schüttelten alle den Kopf.
„Es tut uns leid, aber ihre Schwester ist bei der Geburt
gestorben.“
Neal schrie, sank in die Knie. „Aber das Kind können Sie
haben, solange es noch am Leben ist.“
Dann kam eine Hebamme mit schnellem Schritt. Ehe
sich Neal versah, wurde ihm ein Säugling in die Arme
gedrückt. Als er das Baby ansah, begann er zu würgen ...
Er schreckte hoch. Sein Leib war verschwitzt. Vor seinen
Augen kamen langsam die Konturen von André zum
Vorschein.
„Ist alles okay?“
Neal nickte. Sein Gesichtsausdruck offenbarte dennoch
etwas anderes. Er war blass, seine Nase spitz und seine
Wangen hohl. Er griff zu der Wasserflasche, die am Bett
stand, um daraus ein paar gierige Schlucke zu trinken.
„Ich habe schlecht geträumt, mehr nicht.“
Er griff zur Nachttischlampe, um Licht zu

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