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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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seinen Beinen, ging die Stichelei weiter.
„Dann ist das Kind auch von dir, was? Hätte ich ja gleich
drauf kommen können, so wie ihr ein Geheimnis daraus
macht ...“
Weiter kam er nicht. Neals Faust schnellte auf ihn zu.
Sie traf ihn mitten im Gesicht. Thilo schrie und ging erneut zu
Boden. Blut rann augenblicklich aus seiner Nase. Ein starker
Schmerz setzte ein. Neal beugte sich zu ihm herunter und
fauchte: „Ich warne dich. Halte den Mund, sonst werde ich
mal ein paar Gerüchte über dich in die Welt setzen.“
Neal drehte sich um. In dem Moment sah er auch schon
Stephanie über den Rasen kommen. „Was ist denn hier los?“
Erschrocken sah sie auf Thilos blutiges Gesicht.
Neal, der sich inzwischen etwas beruhigt hatte, klopfte
sich die Hose ab. Mit ernster Miene sah er seine Mutter an.
„Manchmal stecken die Übeltäter ganz in der Nähe,
ohne dass man sie gleich bemerkt.“
Er schenkte Thilo noch ein gönnerhaftes Lächeln, dann
wandte er sich ab.
    Thilo hatte jegliche Hilfe abgelehnt. Die Situation war
peinlich genug gewesen, und als Stephanie fragte, was
eigentlich vorgefallen war, wollte er sich nicht dazu äußern.
Als sein Nasenbluten gestoppt war, verließ er das Anwesen
wie ein geprügelter Hund.
    Stephanie schüttelte den Kopf. „Wie kann Neal denn nur
so aus der Haut fahren?“
Als sie abends alleine mit Peter in der Bibliothek saß und
Neals Worte noch einmal überdachte, äußerte sie einen
Verdacht, der ihr gar nicht so unrecht erschien. „Ich glaube“,
sprach sie zu ihrem Mann, „dieser Thilo empfindet sehr viel
für unsere Tochter. Es würde mich nicht wundern, wenn er
der Vater des Kindes ist.“
    Inzwischen war es winterlich kalt geworden. Die Tage
waren kurz, und Neal verbrachte viel Zeit mit Richard. Immer
wieder übten sie ihre Stücke ein, und mit jeder Probe fühlten
sie sich sicherer.
    Weniger zufrieden machte Neal der Gedanke an
England. Natürlich freute er sich, dass der Durchbruch im
Musikgeschäft immer näher rückte. Er freute sich auf die
Aufnahmen in London, aber er wusste auch, dass ihre
Professionalität einen Umzug mit sich bringen würde.
    „Du willst also zurück nach England gehen?“ Andrés
Stimme klang regelrecht ängstlich, als er seine Vermutung
aussprach. Neal bestätigte dies mit einem Kopfnicken.
    Beide schlenderten die Einkaufspassage entlang, um die
letzten Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Neal trug eine
dicke, schwarze Winterjacke, die am Kragen einen weißen
Fellrand besaß. Sein Haar war noch länger geworden und
glitt in sein Gesicht, sodass er es mit seinen Händen ständig
hinter das Ohr strich.
    „Es ist vielleicht unsere einzige Chance“, gab er zu
verstehen. Dabei biss er sich auf die Unterlippe und blieb
stehen. „Seit ich in Deutschland lebe, möchte ich nach
England zurück – und dort Musiker werden. Und jetzt liegt
der Erfolg so nah.“
    Er seufzte tief. „Auf der anderen Seite würde ich Francis
im Stich lassen. Das ist eigentlich das Letzte, was ich will.“
Er ging langsam weiter. André, der schon einige
Einkaufstüten mit sich trug, folgte ihm wie ein Schatten. Dass
Neal das Land verlassen wollte, brachte eine gewisse
Unruhe in sein Gemüt.
„Für mich wäre es auch schlimm, wenn du gehst“, lenkte
er ein. Daraufhin blieb Neal wieder stehen.
„Was soll ich dann machen?”, fragte er provokativ. „Hier
bleiben? Den Babysitter spielen und warten, bis wir an
der Uni Staub ansetzen?“ Er machte eine kurze Pause, in
der er überlegte, was ihm noch alles passieren könnte. „Soll
ich hier bleiben und ein öder Architekt für Luxussuiten
werden? Schnöselige Millionäre beraten?“ Durchbohrend sah
er André an. „Soll ich zusehen, wie mein eigenes Kind
heranwächst und mich Onkel Neal nennt? Soll ich irgendeine
Tussie heiraten, damit Stephanie mal endlich Ruhe gibt?“ Er
winkte konsequent ab. „Nein, auch wenn ich euch unglücklich
mache. Mein Leben lasse ich mir nicht noch mehr versauen.“
Nun wurden seine Schritte zügiger, sodass André kaum
mithalten konnte. Schließlich nahmen sie in einem Café
Platz, wo Neal sofort zwei Kaffee orderte.
„Bist du wirklich so unzufrieden mit deinem Leben?“,
wollte André wissen, als sich Neal ein wenig beruhigt hatte.
Die angenehme Wärme des Cafés hatte ihre Wangen zum
Glühen gebracht. Neal zündete sich nachdenklich eine
Zigarette an. Erst, als ihnen der Kaffee serviert wurde, konnte
er antworten.
„Weißt du, als ich ein Teenie war,

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