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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

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Autoren: Justin C. Skylark
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anders gewünscht.
V.
    Francis spürte eine große Erleichterung, als sie die
Praxis von Frau Dr. Kress verließ. Bis jetzt verlief die
Schwangerschaft problemlos, und das Kind war normal
entwickelt.
    Inzwischen hatte sie sich auch schon an die Blicke
gewöhnt, die ihr entgegen kamen, wenn sie die
Fußgängerzone überquerte. Sie war zu jung für ein Kind, das
war ihr bewusst, und man sah es ihr an. Aber mit der Zeit
hatte sie gelernt, damit umzugehen. Sie hatte sogar das
Gefühl, als ob sie in den letzten Wochen wenigstens seelisch
erwachsener geworden war.
    Betrübt machte sie nur die Tatsache, dass ihr Bruder
länger in London blieb, als vorgesehen. Tage und Wochen
vergingen. Und wenn er sich telefonisch meldete, versprach
er stets seine baldige Rückkehr, die dann aber doch nicht
eintrat.
    Vorsichtig stieg sie aus der S-Bahn aus. Ihr Bauch hatte
inzwischen Formen angenommen. Als sie langsam nach
Hause ging, hörte sie hastige Schritte hinter sich. Es war
Thilo, der ihr auf dem Weg Gesellschaft leistete.
    „Geht es dir gut?“, wollte er wissen. Beiläufig nahm er ihr
die Einkäufe ab.
Sie versuchte ein Lächeln. „Eigentlich schon.“
„Ist dein Bruder immer noch weg?“
Francis nickte. Augenblicklich wurde ihr Blick traurig,
sodass Thilo nicht mehr nachfragte.
Bei den Andersons angekommen, gingen sie in den
Garten. Die Herbstsonne war noch kräftig. Sie setzten sich
auf die Liegestühle und fuhren mit dem Gespräch fort.
„Mich geht es ja nichts an“, sagte Thilo, „aber wie du
deinen Bruder anhimmelst, das ist nicht normal.“
„Wieso?“ Francis tat ahnungslos, dabei war ihr das
Thema sichtlich peinlich. Nervös strich sie über ihren Bauch.
Schließlich griff sie zu einer Decke, um sich damit
zuzudecken.
„Na ja“, versuchte Thilo zu erklären. „Seit er weg ist, bist
du mies drauf. Und wenn er da ist, dreht sich alles um ihn.
Man könnte annehmen, die Zeitungen haben Recht, mit dem,
was sie schreiben.“
„Ach.“ Francis machte eine gleichgültige Handbewegung. „Das ist doch Quatsch.“
Ihr Blick streifte den Garten, dessen Blumen schon
längst verblüht waren. Die Blätter an den Bäumen waren
jedoch noch kräftig und grün. Rein zufällig sah sie zur
Terrassentür, und als hätte sie es geahnt, erblickte sie dort
ihren Bruder, der zügig aus dem Haus trat.
„Neal!“ Sie sprang von dem Stuhl auf, ließ die Decke
fallen und eilte in seine Richtung. Und auch er beschleunigte
seinen Gang. Als sie sich gegenüberstanden, schlossen sie
sich fest in die Arme.
„Wieso hat das so lange gedauert?“ Francis’ Stimme war
vorwurfsvoll. Sie klammerte sich an ihrem Bruder fest, als
wolle sie ihn nicht mehr loslassen.
„Es ging nicht anders. Wir haben Musiker gefunden,
haben mit denen die Stücke eingespielt.“ Er schüttelte den
Kopf. „Hätte nicht gedacht, dass die Plattenfirma das so
wichtig nimmt.“
Er strich über ihre Arme. Dann senkte er den Kopf, um
auf ihren Bauch zu schauen.
„Ist alles in Ordnung mit dem Kind?“
Ihre Wangen leuchteten rot. Sie nickte erfreut. In ihrer
großen Begeisterung war sie nicht mehr zu bremsen.
Sehnsüchtig fixierte sie Neals Lippen. „Ich habe dich
vermisst.“ Sie hob ihre Hand, um seine Wange zu streicheln,
dann reckte sie sich, um ihn zu küssen, doch Neal wehrte
ihre Geste rechtzeitig ab.
Die Anwesenheit von Thilo hatte er nämlich längst
bemerkt. Und der trat näher. Seine Augen waren
zusammengekniffen. Sprachlos sah er die Geschwister an.
„Stimmt wohl doch, was in den Zeitungen steht!“, gab er
lauthals von sich. Sein Blick war abwertend, was in erster
Linie Neal galt.
„Ach, was steht denn da?“
Neal riss sich von Francis los. Von einer Sekunde auf
die andere geriet er in Rage. Er kam Thilo näher.
„Ist doch krank - die eigene Schwester zu befummeln!“
Thilo wurde mit dieser Äußerung richtig aufbrausend.
Obwohl er etwas kleiner war als Neal, ließ er sich nicht
einschüchtern. Erst, als er dessen Hände an seinem Hals
spürte, wurden seine Augen ängstlich.
„Hört doch auf!“, rief Francis. Unglücklich sah sie die
beiden an, konnte aber nicht verhindern, dass sie zu ringen
anfingen. Schließlich gingen sie zu Boden.
Neal hielt den Jungen unter sich mit aller Kraft fest.
„Ich breche dir alle Knochen, wenn du was ausplauderst,
ist das klar?“
Thilo nickte, woraufhin Neal seinen Griff lockerte. Er
stand auf und ließ Thilo los.
Die Situation war immer noch gespannt. Kaum war Thilo
wieder auf

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