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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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verließ. Francis war inzwischen in ein Einzelzimmer verlegt worden. Neal hatte ihre Eltern informiert, die
auch sogleich ihre Rückkehr verkündeten. Danach hatte Neal
noch an Francis’ Bett gesessen. Sie war erschöpft und schlief
wie ein Stein.
    Bevor Neal gehen wollte, wandte er sich an eine der
Schwestern.
„Entschuldigen Sie. Ich wollte mir Nicholas Anderson
noch einmal ansehen.“
Die Frau in Weiß runzelte nur die Stirn.
„Sind Sie der Vater?“
Neal schluckte. Für einen kurzen Moment hätte er am
liebsten die Wahrheit preisgegeben, doch dann fing er sich
ganz schnell. „Nein, ich bin ... äh ... sein Onkel.“
Er seufzte tief, so unwohl fühlte er sich bei dieser Lüge,
und die Schwester schüttelte auch gleich darauf den Kopf.
„Es tut mir leid. Zu den Neugeborenen dürfen nur die
Eltern.“
„Aber ...“ Neal verstummte. Die Schwester ließ ihn
einfach stehen. Und die Wut in Neal wurde unerträglich.
Er fluchte vor sich hin, während er aus der Klinik trat. Zu
seinem Erstaunen standen dort drei Männer, die sofort auf
ihn zukamen und ihn freundlich anlächelten.
„Neal Anderson! Schön Sie zu sehen! Wie geht es Ihrer
Schwester? Ist sie wohl auf?“
Irritiert blieb Neal stehen. Er dachte zu träumen.
„Was soll das?“, entwich es ihm. Die Tatsache, dass die
Presse schon von der Geburt erfahren hatte, ließ erneut
Adrenalin in seine Adern fließen.
„Ist es ein Mädchen oder ein Junge? Und wie heißt das
Kind?“ Nun fragte ein anderer Mann. Dass Neal müde und
unzufrieden war, interessierte niemanden von ihnen.
Nichtsdestotrotz versuchte Neal, sachlich zu bleiben.
„Meine Familie wird alle wichtigen Informationen
rechtzeitig bekannt geben.“ Er lächelte verkrampft. Mit
Erleichterung sah er André, der mit der Corvette gerade auf
den Parkplatz fuhr, um Neal abzuholen. „Ich muss los. Sorry!“
Er drängelte sich durch die Reporter hindurch, die ihm
sofort nachriefen:
„Noch eine Frage, Herr Anderson! Wer ist der Vater des
Kindes?“
Neal beschleunigte seinen Gang. Unmöglich wollte er
daraufhin eine Antwort geben. Er versuchte, nicht mehr auf
sie zu hören, doch ihr lautes Geschrei dröhnte in seinen
Ohren.
„Man munkelt, dass es sich hier um Inzest handelt! Sind
Sie der Vater?“
„Sie haben Ihre Schwester auch geküsst. Haben Sie
auch ...“
„Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?“
Erst als die Autotür zuklappte, atmete Neal auf. „Fahr’
los!“, schrie er ungehalten, woraufhin André den Wagen
wieder startete. „Ich kann diese Idioten nicht mehr hören!“
    Nach drei Tagen durfte Francis die Klinik wieder
verlassen. Sie und das Kind hatten die Geburt bestens
überstanden. Und die Ärzte hatten an Nicholas keine
Auffälligkeiten feststellen können.
    Zu Neals Erleichterung standen diesmal keine Reporter
vor der Kliniktür, als er mit seiner Schwester und der
Babytragetasche das Gebäude verließ. Er hatte es sich nicht
nehmen lassen, sie persönlich abzuholen.
    „Ich hoffe, zu Hause wirst du mehr Ruhe haben.“ Er
zwinkerte Francis zu. Sie sah noch blass und erschöpft aus,
dennoch freute sie sich auf die Heimkehr.
    Ihre Eltern hatten schon alles vorbereitet. Als sie nach
Hause kamen, konnten sie Nicholas gleich in das Kinderbett
legen.
    „Wir haben jede Menge eingekauft“, berichtete
Stephanie. Sie war ganz aufgeregt. Ihre Wangen leuchteten
rosa. Das ließ sie trotz ihres hellweißen Haares jung und
frisch aussehen. Der Familienzuwachs war mittlerweile keine
Tragödie mehr – im Gegenteil. Stephanie zeigte sich sehr
bemüht und hilfsbereit und griff ihrer Tochter unter die Arme,
wo es nur ging.
    Neal fühlte sich dagegen wie ein Hindernis, das nur im
Weg stand. Als er ebenso interessiert die ganzen
Babysachen, die Stephanie gekauft hatte, ansah, schickte sie
ihn einfach aus dem Zimmer.
„Lass uns Frauen doch etwas alleine“, bat sie. „Du
interessierst dich doch sonst auch nicht für Kinder.“
    „Aber ...“ Neal blieben die Worte im Hals stecken.
Unbemerkt wurde er von seinem Vater zur Seite gezogen.
Zusammen gingen sie in die Bibliothek, wo ihnen Carla einen
Kaffee servierte.
    „Daran wirst du dich gewöhnen müssen“, sagte Peter.
„Stephanie wird nie verstehen können, was dich mit Nicholas
so stark verbindet.“
    Neal schüttelte den Kopf. „Ich darf mich doch wohl um
mein eigenes Kind kümmern!“, sagte er trotzig. Und im
selben Moment wurde ihm wieder bewusst, dass er gerade
das nur in einem gewissen Ausmaß tun

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