Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
Vom Netzwerk:
wie der helle Tag. Zaria, die ihn biss. Die anderen mit ihm zusammen im Garten, Sebastian, der auf der Gitarre spielte und einfach durch mich hindurchsah. Vermutlich brauchte er noch immer ständig Blut, würde es für immer brauchen. Aber jetzt wollte ich ihn nicht nach den Details fragen.
    »Wer ist alles da draußen?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.
    »Crank, Dub, Henri …«
    »Violet?«
    »Violet. Und Pascal natürlich.«
    Gott sei Dank. »Weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob Violet eigentlich gerettet werden musste. Irgendwas an ihr ist eigenartig.« Als er eine Augenbraue hochzog, lachte ich. »Ich meine, etwas anderes als das, was hier als normal durchgeht.« Bei dem Wort »normal« musste ich schon wieder lachen. »Du weißt schon, was ich meine.«
    Er überlegte kurz. »Ja, ich weiß, was du meinst.«
    »Und mein Vater?«
    Mir graute vor der Antwort. Als einer von Athenes Jägern war er immer ein Feind der Novem gewesen und insgeheim befürchtete ich, dass die Novem ihn ins Gefängnis werfen würden – oder es vielleicht schon getan hatten.
    »Er ist im Garten.«
    Gott sei Dank. »Wie ist er hergekommen?«
    »Er ist mir gefolgt, als ich dich hergebracht habe. Und dann hat er sich geweigert zu gehen.«
    Ich zuckte zusammen. »Wie hat Michel darauf reagiert?«
    »Nachdem dein Dad die ersten beiden Nächte im Garten übernachtet hat, ist mein Vater endlich weich geworden und hat ihm ein Zimmer angeboten. Theron wollte nicht, aber er benutzt die Küche, das Badezimmer und geht zur Heilerin unserer Familie … Violet und die anderen mögen ihn.«
    »Wie lange bin ich schon hier?«
    »Vier Tage.«
    Vor Schreck setzte ich mich auf. Die Schwertverletzung in meiner Seite reagierte ungehalten auf die Bewegung. »Vier Tage«, wiederholte ich, als mir vor Schmerzen schwindlig wurde.
    »Ja. Unsere Heilerin hat sich um dich gekümmert. Die ersten zwei Tage hat sie dich schlafen lassen. Dann hat sie sich zwei Tage lang um deine Wunden gekümmert. Kannst du dich nicht daran erinnern?«
    Ich überlegte. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, erinnerte ich mich vage, dass jemand meine Wunden versorgt, mir Suppe eingeflößt und mich auf die Toilette begleitet hatte. »Es ist alles so verschwommen«, sagte ich schließlich.
    Sebastian stopfte mir ein paar Kissen in den Rücken. »Lehn dich zurück.«
    Ich ließ mich in die Kissen sinken und wartete darauf, dass die Schmerzen nachließen.
    Cranks Gesicht erschien im Türrahmen, dann war es wieder verschwunden. »Sie ist wach!«
    Sekunden später war Crank wieder da. Sie rannte durch das Zimmer und kletterte auf das Bett, um mich zu umarmen. »Ich wusste, dass du Vi finden würdest. Du bist jetzt so was wie eine Legende.« Ich lachte, griff nach ihrer Schiebermütze und zog sie ihr über die Augen. Schließlich ließ sie sich im Schneidersitz am Fußende des Betts nieder.
    Dub und Henri kamen herein, gefolgt von Violet, die meinen Vater an der Hand hielt. Er zögerte, als er auf der Schwelle stand. »Schon in Ordnung«, sagte ich zu ihm. »Du kannst ruhig reinkommen.«
    Violet ließ ihn los und lief zu uns. Crank half ihr aufs Bett. »Wo ist Pascal?«, fragte ich.
    Mein Vater stand noch immer an der Tür. Ich vermutete, er war genauso nervös wie ich.
    Er trug jetzt nicht mehr den Umhang, sondern eine Jeans und ein blaues Hemd, die Ärmel hatte er hochgekrempelt. Trotz der wulstigen Narben, die ihn immer noch verunstalteten, war er ein gut aussehender Mann mit kantigen, klassischen Gesichtszügen und blonden Haaren, die bereits wieder nachwuchsen. Er sah aus wie ein wilder, kampferprobter Krieger. Ein pensionierter Krieger, dachte ich energisch. Ich war überrascht, wie viel mir daran lag.
    Er war mein Vater. Ich wollte, dass er glücklich war, dass er ein Leben ohne Folter, Trauer und Tod führte … Er hatte seine Schulden bezahlt.
    Plötzlich fiel mir auf, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte und es still im Zimmer geworden war. »Wie geht’s dem kleinen Kratzer, Henri?«, fragte ich schnell.
    Er schnaubte und lehnte sich an die Kommode. »Du meinst die Ladung Schrot in meiner Seite? Großartig. Ich habe jetzt ungefähr achtzig kleine Narben als Erinnerung daran.«
    »Du bist ja auch ein Idiot«, sagte Dub, der sich auf einen Stuhl fallen ließ. »Wer lässt sich schon mit seiner eigenen Schrotflinte anschießen. Ziemlich peinlich, wenn du mich fragst.«
    Henri gab Dubs Stuhl einen Fußtritt. Als Dub nur lachte, verdrehte Henri die Augen.
    »Ari, schau

Weitere Kostenlose Bücher