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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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sowieso kaum was von ihr haben würde.) Aber ich war wirklich nicht in der Stimmung, mir eine ihrer beknackten Theorien anzuhören. Auch wenn sie manchmal sogar recht hat - wie zum Beispiel mit ihrer Vermutung damals, JP könne in mich verliebt sein. Trotzdem hatte ich keine Lust, mir anzuhören, was sie zum Thema Michael zu sagen hatte. Ich wollte es auf keinen Fall hören. Und deshalb hielt ich ihr den Mund zu.
    »Nicht!«, sagte ich.
    Tina blinzelte mich mit ihren großen braunen Augen überrascht an.
    »Waff?«, versuchte sie, durch meine Hand hindurch zu sagen.
    »Sag es nicht«, bat ich. »Egal was du gerade sagen wolltest.«
    »Eff iff niff flimmeff«, sagte Tina gegen meine Handinnenfläche.
    »Das ist mir egal«, erklärte ich. »Ich will es nicht hören. Versprichst du mir, nichts zu sagen?«
    Tina nickte und ich ließ meine Hand sinken.

    »Brauchst du ein Taschentuch?«, fragte sie mit Blick auf meine mit Lipgloss verschmierte Hand.
    Als ich nickte, gab sie mir eins. Ich wischte mir die Hand ab und ließ mir nicht anmerken, dass ich genau sah, dass Tina buchstäblich darauf brannte, mir zu sagen, was sie mir hatte sagen wollen.
    Na ja, vielleicht doch nicht buchstäblich, sondern doch nur im übertragenen Sinn.
    Irgendwann sagte sie dann: »Und? Was willst du jetzt machen?«
    »Wie meinst du das?«, fragte ich. »Was soll ich denn machen?« Ich konnte eine Ahnung von dräuendem Unheil nicht unterdrücken... was dem Gefühl nicht ganz unähnlich war, das ich empfinde, wenn ich an JPs bevorstehende Einladung zum Abschlussball denke. »Ich werde überhaupt nichts machen.«
    »Mia...« Tina schwieg einen Moment, als würde sie ihre Worte sorgfältig abwägen. »Ich weiß, dass du mit JP total glücklich bist. Aber bist du nicht wenigstens ein kleines bisschen neugierig darauf, Michael zu sehen? Nach all der langen Zeit?«
    Zum Glück klingelte es in diesem Moment zum Ende der Stunde, und wir mussten uns »verpieseln«, wie Rocky seit Neuestem gerne sagt. (Ich hab keine Ahnung, wo er den Ausdruck herhat! Gott, wie soll ich es nur aushalten, vier Jahre lang von zu Hause weg zu sein und seine prägendsten Entwicklungsschritte zu verpassen... die Lebensphase, in der er am allersüßesten ist? Okay, in den Semesterferien bin ich zwar zu Hause - jedenfalls, wenn ich nicht gerade nach Genovia muss -, aber das ist nicht dasselbe!) Dadurch blieb es mir erspart, Tinas Frage beantworten zu müssen. Irgendwie bereue ich es jetzt fast, dass ich ihr nicht doch erlaubt hab, mir ihre Theorie auseinanderzusetzen. Jetzt, wo mein Herzschlag sich wieder normalisiert hat (aus irgendeinem Grund
hatte ich vorhin da oben im Treppenhaus totales Herzrasen, keine Ahnung wieso), würde es mich doch interessieren.
    Ich wette, ich hätte herzlich gelacht.
    Na ja, ich kann sie ja später noch danach fragen.
    Oder auch nicht.
    Wahrscheinlich besser nicht.

Freitag, 28. April, T&B
    Okay. Jetzt sind sie endgültig dem Wahnsinn anheimgefallen. Wobei einige von ihnen (ich denke da besonders an Lana, Trisha, Shameeka und Tina) sowieso nicht weit davon entfernt waren.
    Aber jetzt haben sie dem Krankheitsbegriff »Abschlusseritis« eine ganz neue Dimension verliehen.
    Tina und ich standen im Gang vor der Cafeteria, als Lana, Trisha und Shameeka auf uns zukamen und Tina ihnen über den Lärm der anderen hinweg zubrüllte: »Hey! Habt ihr schon gehört? Michael ist wieder zurück! Und sein Roboterarm ist ein Riesenerfolg. Er ist jetzt schon Millionär!«
    Lana und Trisha ließen - wie zu erwarten war - solche schrillen Schreie los, dass es mich eigentlich wundert, dass die Scheibe des hinter Glas gesicherten Feuer-Notrufknopfs neben der Tür zur Cafeteria nicht zersprang. Shameeka reagierte zwar etwas zurückhaltender, aber ihre Augen begannen, wie irre zu funkeln.
    Als wir uns dann an der Essensausgabe anstellten, um unsere Joghurts und Salate zu holen (na ja, die anderen jedenfalls, weil sie bis zum Abschlussball noch mindestens zwei Kilo abnehmen wollten, ich holte mir einen Tofuburger), erzählte Tina ihnen aufgeregt, dass Michael dem Medical Center der Columbia University einen seiner Roboterarme schenken wird. Darauf sagte Lana sofort: »Ach komm! Und das Ganze findet morgen statt? Da gehen wir hin!«

    »Ähem.« Ich räusperte mich, weil ich plötzlich einen Riesenkloß im Hals hatte. »Nein, da gehen wir nicht hin.«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte auch Trisha (ich hätte sie küssen können). »Ich muss ins Solarium. Bis zum Wochenende

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