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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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dass sie ihn noch nicht rot umringelt und ORIGINAL KNUTSCHFLECK VON PRINZ WILLIAM daneben geschrieben hat.
    Nach dem Mittagessen hab ich Tina zufällig auf dem Mädchenklo getroffen und zur Rede gestellt. »Sag mal, was ist eigentlich los?«
    »Wieso?«, hat sie geantwortet. »Was soll denn los sein? Gar nichts ist los, Mia«, und hat mich mit großen Bambiaugen angeschaut.
    Aber obwohl sie ihre Augen so weit aufgerissen hat und so betont unschuldig guckte, wusste ich sofort, dass sie log. Ich weiß selbst nicht, woran ich es merkte.
    Okay, vielleicht hat sie auch nicht gelogen. Möglicherweise hab ich das bloß in sie reinprojiziert. (Das ist so ein Begriff, den wir mal in Psychologie gelernt haben und der bedeutet, dass man aus Selbstschutz anderen Leuten Gefühle zuschreibt, die man selbst hat.) Irgendwie hatte ich es wohl immer noch nicht verwunden, dass Michael gestern Abend einfach so von meiner Party weggegangen ist.
    Jedenfalls sagte ich: »Natürlich ist was los. Du denkst, dass es ein Fehler war, den Ring von JP anzunehmen, obwohl ich immer noch Gefühle für Michael hab.« (Ja, ich weiß. In dem Moment, in dem ich es aussprach, dachte ich auch: O Gott, was redest du da, Mia? Halt den Mund! Aber ich konnte mich nicht bremsen. Es war der volle Albtraum.)
    »Aber das stimmt nicht«, korrigierte ich mich schnell. »Ich hab keine mehr. Gefühle für Michael, meine ich. Ich bin über ihn hinweg. Echt. Ich bin voll und ganz über ihn hinweg. Als
er gestern Abend einfach so gegangen ist, ist das Fass übergelaufen. Deshalb hab ich auch beschlossen, dass JP und ich nach dem Abschlussball miteinander schlafen werden. Ja, genau. Das machen wir.« Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung, wo dieser Entschluss plötzlich herkam, ich muss ihn wohl spontan in dem Moment gefasst haben. »Ich hab es nämlich satt, die letzte Jungfrau der Abschlussklasse zu sein. Ich geh auf gar keinen Fall jungfräulich zur Uni. Auch wenn ich meine Unschuld wahrscheinlich sowieso schon längst beim Radfahren oder so verloren hab...«
    Tina sah mich immer noch großäugig an und tat so, als hätte sie keine Ahnung, wovon ich redete.
    »Wie du meinst, Mia«, sagte sie dann. »Mach, was du für richtig hältst. Du weißt, dass ich hinter dir stehe, egal was du tust.«
    AHHHHHHH! Tina ist manchmal echt frustrierend LIEB!
    »Weißt du was?« Ich zog mein iPhone aus der Tasche. »Ich schreib JP jetzt gleich eine SMS und sag ihm, dass mein Entschluss feststeht. Genau! Jetzt sofort. Er soll uns ein Hotelzimmer reservieren.«
    Tinas Augen wurden tellergroß. »Mia, bist du dir wirklich sicher, dass du das willst? Es ist doch nicht schlimm, dass du noch Jungfrau bist. Viele Mädchen in unserem Alter...«
    »Zu spät!«, rief ich.
    Ich schwöre, ich weiß selbst nicht, was über mich gekommen ist. Vielleicht lag es daran, dass ich ein paar Minuten vorher im Gang mit JPs Ring in Stacey Cheesemans gehäkeltem Zopfgummi hängen geblieben war. Vielleicht war es auch der ganze DRUCK, der auf mir lastet... die Abschlussprüfungen, die Wahlen in Genovia, die Tatsache, dass ich mich bis Ende der Woche für eine Uni entschieden haben muss, die Sache mit Michael, Lillys plötzliche und unerklärliche Freundlichkeit. Ich weiß es nicht. Vielleicht war es alles zusammen.

    Jedenfalls schrieb ich JP:
    BESORGST DU UNS BITTE FÜR DIE NACHT NACH DEM BALL EIN HOTELZIMMER? DANKE!
    In dem Moment, in dem ich die SMS losgeschickt hatte, rauschte die Klospülung. Und dann klappte eine Tür auf. Und Lilly kam heraus.
    Mir wären fast die Synapsen im Gehirn durchgebrannt, mitten auf dem Mädchenklo. Echt wahr. Ich stand wie gelähmt da, starrte Lilly an und wusste, dass sie alles mitangehört hatte - dass ich endgültig über Michael hinweg und noch Jungfrau bin... und auch, dass ich JP gerade per SMS gebeten hatte, uns ein Hotelzimmer zu reservieren.
    Lilly sah mich an. Sie sagte kein Wort. (Unnötig zu erwähnen, dass ich genauso stumm blieb. Der Schock hatte mir die Sprache geraubt. Später fielen mir natürlich eine Million rettende Ausreden ein. Zum Beispiel hätte ich behaupten können, Tina und ich hätten nur einen kleinen lustigen Sketch eingeübt.)
    Dann drehte sie sich um, ging zu den Waschbecken, wusch sich die Hände, trocknete sie ab, warf das Papierhandtuch in den Abfallkorb und ging raus.
    Alles, ohne einen Ton zu sagen.
    Ich sah Tina an, die meinen Blick mit großen beunruhigten Augen erwiderte. Augen, die - wie mir in dem Moment gerührt klar wurde - mich immer

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